PKP CARGO konnte eine Ausschreibung über den Transport von 16 Millionen Tonnen Kohle und 2 Millionen Tonnen Kalkstein bis März 2026 für sich entscheiden. Der Auftragswert der vier unterzeichneten Verträge beträgt 266,5 Mio. EUR. Die Gruppe Polska Grupa Energetyczna (PGE) ist einer der Hauptkunden der PKP CARGO. Die Lieferung erfolgt zu Kraftwerken in Opole, Rybnik, Dolna Odra und Turów sowie zu Heizkraftwerken der PGE-Gruppe.
[NL/DE] DB wieder selbst nach Duisburg
voestalpine, LogServ und RCG verlängern
Die Rail Cargo Group (RCG) unterzeichnete mit den für den Rohstoff-Inbound sowie den Fertigwaren-Outbound am voestalpine Standort in Linz verantwortlichen Unternehmen, der voestalpine Rohstoffbeschaffung und der voestalpine-Logistiktochter Logistik Service (LogServ) eine Logistikvereinbarung bis 2025 und sicherte sich damit den Transportauftrag von jährlich rund 9,5 Millionen Tonnen Rohstoffen und Fertigprodukten.
Konkret umfasst die bestehende, um zwei Jahre verlängerte Zusammenarbeit die Transportabwicklung von Rohstoffeingängen, darunter Eisenerz, Hot Briquetted Iron, Koks, Kohle und Schrott für die voestalpine Werke Linz und Leoben-Donawitz, sowie den Fertigwarenversand (Coils, Grobblech, Tafeln) ab Linz.
Neben einer Erhöhung der bestehenden Transportvolumen, wird auch eine neue Versorgungsroute etabliert. Erz- und Koks-Transporte werden im eigenen RCG-Netzwerk mit RCC Italia über italienische Mittelmeerhäfen abgewickelt.
Ebenfalls um zwei Jahre verlängert wurde die Kooperation zwischen RCG und der LogServ über den Einsatz der TransANT Leichtbauwagen.

Captrain: Kohle wieder ab Rotterdam
Die Kokerei von ArcelorMittal in Bottrop wird seit 01.05.2023 durch Captrain wieder 6 x pro Woche mit Kohle aus Rotterdam (EMO) versorgt. Temporär war der Grundstoff aus Wilhelmshaven nach Bottrop transportiert worden.
DB: 3 Mio. t Kraftwerkskohle
Über den Winter hat DB Cargo seit Oktober 2022 rund 3 Mio. t Kraftwerkskohle von den Seehäfen der Nordsee zu rund 15 großen Kraftwerks-Standorten im gesamten Land befördert. Das entspricht einer Verdoppelung der bisherigen Transportmenge. Empfangshäfen waren zumeist Rotterdam und Amsterdam, ein Schwerpunkt der Routen führte zu Kraftwerken im süddeutschen Raum und dem Saarland.
Aufgrund des von Russland verfügten Stopps der Gaslieferungen nach Deutschland wurden einige in Reserve stehende Kraftwerke im vergangenen Herbst reaktiviert und gingen wieder ans Netz. Ebenso hat die DB Cargo mehr als 1.000 Kohlewaggons reaktiviert.
Kohle ab Amsterdam nach Polen
Bei den Kohleverkehren vom Rietlanden-Terminal nach Nowe Czarnowo (Kraftwerk Dolna Odra) gab es kleinere Veränderungen:
Die Transporte mit blauen PKP CARGO-Eaos-xxx endeten im Januar 2023. Dem Vernehmen nach war die Qualität der Wagen nicht ausreichend. Die Traktion hatten Lineas ab September 2022 in den Niederlanden wahrgenommen, gefolgt von PKP CARGO im Laufe des Oktober sowie Rail Force One (RFO) von Dezember bis zur Verkehrseinstellung im Januar.
Es verblieben die Leistungen mit braunen DB Cargo Polska-Eaos, die HSL Logistik in den Niederlanden und Deutschland traktioniert sowie PKP CARGO in Polen.
Neue Kohletransporte von Ploče nach Serbien
Künftig bezieht der staatliche serbische Energieversorger Elektroprivrede Srbije (EPS) Kohle über den kroatischen Hafen Ploče. Auf einem Treffen der Beteiligten in Doboj wurde am 23.01.2023 die Menge für dieses Jahr auf 400.000 t festgelegt. Die Beförderung übernehmen die staatlichen Bahnen Željeznica Republike Srpske (ŽRS) sowie Željeznice Federacije Bosne i Hercegovine (ŽFBH) auf dem kurzen kroatischen Abschnitt sowie in Bosnien und Hercegovina bzw. Srbija Kargo in Serbien.

SETG: Koks nach Garching für DB
Die Salzburger Eisenbahn Transportlogistik (SETG) fährt neu sporadisch Kokszüge der DB Cargo im Nachlauf ab Salzburg zum Werk Hart der AlzChem in Garching. Mit gleichem Ziel traktioniert die SETG seit Januar 2021 Kalktransporte ab Saal an der Donau (Kalkwerk der Fels-Werke).
KombiRail: Kohlezüge nun planmäßig
Die Beförderung von Kohlezügen ab Rotterdam durch die sonst vorwiegend im Intermodalbereich tätige KombiRail Europe (KRE) wurde mit Beginn des Netzfahrplanes 2023 von Spotleistungen auf sechs wöchentliche Umläufe umgestellt. Auftraggeber ist die Niederrheinische Verkehrsbetriebe Aktiengesellschaft NIAG, die ab Moers die Weiterbeförderung zu Kohlekraftwerken im Saarland an die BBL Logistik vergeben hat. Die Leistungen werden im Rahmen des Energiekorridor-Netzes (EnKo-Netz) der Energiesicherungstransportverordnung (EnSiTrV) abgewickelt.
Das Steinkohlekraftwerk Bexbach als eines der Ziele der Züge hat eine Leistung von 726 Megawatt und ist das leistungsfähigste Kraftwerk im Saarland. Mehrfach beantragte Eigentümer Steag die Stilllegung des Kraftwerkes, was die Bundesnetzagentur (BNetzA) aber ablehnte, da sie es weiterhin als systemrelevant betrachtet. Im Zuge des russischen Einmarsches in die Ukraine und den damit einhergehenden Engpässen in der Gasversorgung ist das Kraftwerk seit 28.10.2022 wieder am Netz.
LTG Cargo bringt Kohlen nach Polen
Der erste Zug der staatlichen Litauischen Eisenbahngesellschaft LTG Cargo ist jüngst vom Hafen von Klaipėda / Memel mit Kohlen nach Polen abgefahren. LTG Cargo befördert diese von Klaipėda bis zum polnischen Grenzbahnhof Trakiszki, von wo aus LTG Cargo Polska den Zug nach Białystok bringt, wo die Partner ihn weiter nach Braniewo transportieren.
Um die Ausfälle von russischen Rohstoffen zu kompensieren, werden diese in anderen Ländern, wie etwa Spanien, zugekauft. Die Häfen in Polen haben nur begrenzte Kapazitäten, um die benötigte Liefermengen abzuwickeln, daher werden neue Transportwege benötigt. Die gestiegene Nachfrage veranlasste auch LTG Cargo nach neuen Routen zu suchen. Das Projekt wurde sehr schnell vorbereitet, nach nur wenigen Monaten ist nun der erste Zug gestartet, informierte die LTG am 09.01.2023.
Die Züge in Litauen fahren auf Breitspur, während in Polen auf Normalspur gefahren wird. Um diese Herausforderung zu meistern, werden die Waggons von LTG Cargo mit 60 MonTainern XXL der Innofreight im Hafen von Klaipėda beladen und zu einem Terminal in Kaunas oder Šeštokai transportiert, wo die MonTainer auf 15 2×40 ft InnoWaggons umgeladen werden. Von dort aus fährt der Zug nach Braniewo, wo die transportierte Kohle an die Endkunden und Industrien verteilt wird. Dieses Umladeverfahren hat mehrere Vorteile. Er ist effizienter und schneller als das Entladen des gesamten Zuges in einem Bunker oder mit großen Maschinen, und die Kohle muss nicht mehr manipuliert werden. Die Kohle bleibt immer im selben Container, was bedeutet, dass keine Luftverschmutzung und keine Staubbelastung für die Dörfer in der Nähe des Terminals entstehen.
Die neue wöchentliche Verbindung nach Polen wird etwa 5.000 t Kohle pro Monat befördern, in Zukunft wird diese Menge voraussichtlich noch steigen.

