PKP Cargo/IRP: Kohle ab Amsterdam

PKP Cargo hat im September 2022 den Transport von Kohle aus Amsterdam nach Polen aufgenommen. Ziel ist das Kraftwerk Unteroder (Elektrownia Dolna Odra) nahe des Bahnhofes Nowe Czarnowo.

Partner in den Niederlanden ist wie bereits bei den Containerzügen aus / nach China Lineas / Independent Rail Partner (IRP), die auch den Vorlauf ab dem Rietlanden-Terminal mit einer Diesellok des Typ V 60 des Vermieters BT Trains (BTT) realisieren.

HHPI und RRF: Kohle nach Scholven

Am 02.09.2022 hat Heavy Haul Power International (HHPI) Kohleverkehre zwischen dem EMO-Terminal auf der Rotterdamer Maasvlakte und dem Uniper-Kraftwerk in Gelsenkirchen-Scholven aufgenommen. Die Züge laufen 3 x pro Woche mit dem Partner Rotterdam Rail Feeding (RRF) in den Niederlanden, die auf der ersten Meile eine Diesellok der Baureihe 203 sowie auf der Langstrecke Dieselloks des Typs EMD JT42CWRM der Beacon Rail Leasing (BRLL) stellen.

DB Cargo bedient gleiche Relation unverändert mit sechs Umläufen pro Woche.

Das Steinkohlekraftwerk Scholven, einst eines der größten fossilen Kraftwerke Europas, sollte im Zuge der Energiewende bis Mitte 2023 stillgelegt werden. Wegen dem Ukrainekrieg und der damit verbundenen Sanktionen gegen Russland ist ein temporärer Weiterbetrieb absehbar.

HSL: Kohle ab Rostock

Seit 12.07.2022 verkehren ca. wöchentlich Kohlezüge aus dem Rostocker Seehafen (Euroports Bulk Terminal) gen Tschechien. Die erste Meile sowie die Traktion bis Děčín verantwortet HSL Logistik, dort übernimmt ČD Cargo, die auch die Waggons stellen.

Kohlezug in Rostock mit HSL-Traktion am 03.08.2022. Foto: Karl Arne Richter

[BG] Bulmarket fährt Kraftwerkskohle

Die bulgarische Güterbahn Bulmarket weitet ihr Portfolio aus. Neben dem Hauptstandbein der Kraftstofftransporte werden neu 2.000 t schwere Kohlezüge vom Tagebau in Maritza Iztok nach Golemo selo zum Kraftwerk TETS Bobov Dol bespannt. Die Kohlewaggons wurden in Rumänien bei RSCO angemietet. Die Kraftwerksversorgung erfolgte bisher mehrheitlich durch die Privatbahn TBD-Tovarni Prevozi.

Briketts von PRESS an EBS

Der Transport von palettierten Braunkohlenbriketts zwischen Spreewitz und Ebeleben hat einen neuen Traktionär. Neu fährt die EBS Erfurter Bahnservice Gesellschaft die Züge im Auftrag von DB Cargo. Für die Kampagne im Frühjahr 2022 sind sieben Züge geplant.

Nach der DB hatte die Mitteldeutsche Eisenbahn (MEG) die Leistungen bis 2017 übernommen, dann folgte die Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn (PRESS). In den vergangenen zwei Jahren verkehrten die Brikettzüge nicht.

159 227 (24.03.22) bei Schernberg
EBS 159 227 am 24.03.2022 mit einem leeren Brikettzug von Ebeleben nach Spreewitz. Quelle: https://www.flickr.com/photos/127217464@N06/51959256129

PKP Cargo fährt Kohle für ENEA

Die polnische Güterbahn PKP Cargo setzt die langjährige Zusammenarbeit mit dem Energieversorger ENEA fort. Jüngst wurden Verträge für den innerpolnischen Transport von Steinkohle mit einem Wert von mehr als 53,45 Mio. PLN (11,33 Mio. EUR) unterzeichnet. Zuvor hatte ENEA die Leistungen in zwei Losen ausgeschrieben.

  • ENEA Wytwarzanie: Lieferung von 0,5 Mio. t Kohle an das Kraftwerk in Kozienice zwischen März 2022 und März 2023; geschätzter Wert des Transportauftrages ist 19,9 Mio. PLN (4,22 Mio. EUR)
  • ENEA Elektrownia Połaniec: Lieferung von 1 Mio. t Kohle zwischen März 2022 und März 2023; geschätzter Wert des Transportauftrages ist 33,55 Mio. PLN (7,11 Mio. EUR)
Kohlezug der PKP Cargo. Foto: PKP Cargo

[NL/DE] RFO: Letzter Kohlezug nach Marl

Am 25.02.2022 hat Rail Force One (RFO) letztmalig einen Kohlezug von Amsterdam (Rietlanden) nach Marl-Sinsen bespannt. Die seit Oktober 2021 2 x pro Woche laufenden Transporte enden, weil das Kohlekraftwerk des Betreibers Evonik im Chemiepark Marl abgeschaltet und durch ein Gaskraftwerk ersetzt wird.

RFO 1604 + kolentrein
Quelle: https://www.flickr.com/photos/188699427@N05/51905747901/

Australische Kohle via Koper

Nach einem Monat und vier Tagen und mit über 80.000 Tonnen australischer Kokskohle an Bord legte das Schiff MV Iconic Pride vergangene Woche im Hafen von Koper an. Von dort aus wurde die Ware auf die Züge der ÖBB Rail Cargo Group (RCG) umgeschlagen und ab Österreich in Eigentraktion in die tschechische Stadt Ostrava zu einem Stahlwerk transportiert.

Innerhalb von nur 48 Stunden wurde diese Kundenlösung auf der nachhaltigen Schiene umgesetzt. Diese neue Route bildet eine Alternative und somit eine Entlastung für die überfüllten baltischen Häfen und birgt nach RCG-Einschätzung vor allem für Importe von Rohmaterialen großes Zukunftspotential.