Güterzugunfall in Kroatien

Am 11.12.2023 um 8:49 Uhr kam es auf der Strecke Zagreb – Rijeka zwischen den Bahnhöfen Meja und Škrljevo zu einer Unfall zwischen dem Güterzug 81218 (ÖBB 1293 080 + 1116 028 + 19 mit Mais beladene Tad-Wagen) von Rail Cargo Carrier Croatia und einem Fahrzeug der HŽ Infrastruktura (9100 327). Nach vorläufigen Informationen gibt es keine Verletzten, der Sachschaden ist jedoch enorm und der Verkehr ist bis mindestens zum 15. Dezember unterbrochen, für den Personenverkehr besteht zwischen Rijeka und Plase SEV. Die Ursache des Unfalls ist noch unbekannt und die Ermittlungen dauern an.

Der RCCC-Zug, der mit Getreide in Richtung Rijeka fuhr, hielt wohl wegen Bremsversagen nicht am Bahnhof Meja und prallte später auf das Arbeitsfahrzeug. Die Arbeiter der HŽ Infrastruktur, die zu diesem Zeitpunkt weiter unten am Gleis arbeiteten, wurden rechtzeitig gewarnt und konnten einer Kollision entgehen. Durch den Zusammenstoß mit dem Arbeitsfahrzeug entgleiste ein Teil des Zuges und beschädigte sowohl das Gleis wie auch die Oberleitungsanlagen erheblich.

Ein schwerer Unfall mit möglichen Todesopfern wurde durch die besonnene Reaktion der Fahrdienstleiter der Bahnhöfe Meja und Škrljevo verhindert, da es ihnen gelang, die Spannung abzuschalten und den Lokführer im Arbeitsfahrzeug zu informieren, welcher es schaffte, rechtzeitig herauszuspringen.

Foto: SPVH – Sindikat prometnika vlakova Hrvatske

Baupausen Oštarije – Rijeka

Laut HŽ Infrastruktura, dem staatlichen Betreiber von Eisenbahninfrastrukturen in Kroatien, bestehen wegen Bauarbeiten auf der Strecke (Zagreb –) Oštarije – Rijeka jeweils montags bis freitags vom 14.11. bis 30.11.2023 sowie vom 01.12. bis 08.12.2023 Streckensperrungen in den folgenden Zeitintervallen:

  • Abschnitt Lokve – Fužine von 8.45 Uhr bis 16.00 Uhr
  • Abschnitt Drivenik – Plase von 8.30 Uhr bis 16.00 Uhr
  • Abschnitt Plase – Meja von 8.20 Uhr bis 16.00 Uhr
  • Abschnitt Škrljevo – Sušak Pećine von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr.

Die genannten Einschränkungen wirken sich auf die Kapazität und die Transitzeit der Züge von / nach Rijeka aus. Daher ist es notwendig, mit möglichen Zugverspätungen zu rechnen.

RCH: Getreideexport nach Afrika

Die die ÖBB-Tochter Rail Cargo Hungaria (RCH) hat mit dem Transport des ungarischen Getreideexports nach Afrika begonnen. 14.000 Tonnen der diesjährigen Getreideernte wurden bereits mit der finalen Destination Ägypten und Tunesien in den Hafen von Rijeka befördert.

In Kooperation mit der Kroatischen Staatsbahn (HŽ Cargo) hat die RCH aus Miskolc bislang 13 vorwiegend mit Weizen und Gerste beladene Züge zu den Schiffen in den Adriatischen Hafendocks befördert. Bei den Transporten werden auch hauptsächlich die vorgesehenen Güterwagen-Sets der kroatischen Gesellschaft in Anspruch genommen.

Die ungarische marktführende Güterbahn ist per Jahresende mit der Verdoppelung der bisherigen Transportmenge beauftragt worden. Außerdem wird über den ungarischen Getreideexport hinaus auch über den Weitertransport des ukrainischen Transitgetreides verhandelt.

Den diesjährigen hohen Ernteerträgen im Weizen- und Gerstenanbau sowie der voraussichtlich sehr gut ausfallenden Maisernte in Ungarn ist es zu verdanken, dass sich seit Anfang August 2023 eine deutliche Erhöhung des Bedarfs an Getreidetransport über die Schiene abzeichnet. Die RCH ist in dieser Saison für den Export von voraussichtlich einer Million Tonnen ungarischen Getreides über die Schiene gerüstet: Zur Wahrnehmung der Transitaufträge in Verbindung mit der Ausfuhr der diesjährigen einheimischen Ernte und ukrainischer Getreidesorten in Richtung Westeuropa stellt die Gesellschaft 700 eigene und 1.500 spezielle Getreidewagen der RCG zur Verfügung.

60 % des ungarischen Getreideexports ist für Italien bestimmt, 30 % für Deutschland, und ein kleinerer Teil geht in Richtung Österreich und andere europäische Länder.

Für die Getreidetransporte werden von der ungarischen Gesellschaft Siemens Vectron MS eingesetzt, was die Beförderung von bis zu 1600 Nettotonnen ermöglicht, was wiederum zu einer Kostenreduktion pro Transport führt. Die Kosteneffizienz wird mitunter durch die deutliche Verringerung der Wagenumlaufzeiten verbessert. Ein zunehmender Anteil des Italienverkehrs wird am Grenzübergang in Gyékényes zum Beispiel ohne Lokomotivwechsel gelöst. In Kroatien werden die Züge von den Lokführern der kroatischen RCG-Carrier-Gesellschaft befördert, in Gyékényes sorgt ein speziell geschulter Grenzbahnhofskoordinator für den reibungslosen Grenzübertritt der Züge.

[HR/RS] Metrans steigt bei Adria Rail ein

Im März 2023 beteiligte sich Metrans zu 51 % an der Adria Rail mit Sitz in Rijeka. Das Unternehmen ist Zugoperateur und bietet als lizenziertes EVU in Kroatien auch eigene Bahnverkehre aus der Adria-Region nach Zentral- und Südosteuropa an.

Zu Adria Rail gehört zudem das Inlandterminal in Inđija nordwestlich der serbischen Hauptstadt Belgrad. Damit betreibt Metrans durch die Investition in Adria Rail nun ihr erstes Terminal in Serbien und wird von dort aus verschiedene Verkehre nach und aus Südosteuropa bündeln.

Neue Kohletransporte von Ploče nach Serbien

Künftig bezieht der staatliche serbische Energieversorger Elektroprivrede Srbije (EPS) Kohle über den kroatischen Hafen Ploče. Auf einem Treffen der Beteiligten in Doboj wurde am 23.01.2023 die Menge für dieses Jahr auf 400.000 t festgelegt. Die Beförderung übernehmen die staatlichen Bahnen Željeznica Republike Srpske (ŽRS) sowie Željeznice Federacije Bosne i Hercegovine (ŽFBH) auf dem kurzen kroatischen Abschnitt sowie in Bosnien und Hercegovina bzw. Srbija Kargo in Serbien.

Treffen der Beteiligten in Doboj. Foto: ZRS