Die KombiRail Europe B.V. (KRE) als Tochter des Intermodalzugbetreibers Kombiverkehr KG erhält einen neuen Geschäftsführer: Der Gründungsgeschäftsführer Thomas Knechtel (59) tritt im Jahr 2024 in die zweite Phase seiner Altersteilzeit ein. Er legt somit nach 15 Jahren bei KRE sein Mandat zum 31.12.2023 nieder und widmet sich bis zum endgültigen Eintritt in den Ruhestand anderen Aufgaben bei der Kombiverkehr KG.
Zum 01.02.2024 wird Gerd Wehland (54) neuer Geschäftsführer der KRE in Rotterdam neben Kerstin Corvers (55). Wehland ist aktuell noch Director Operations Germany North &East bei Lineas.
Railport hat die Ergebnisse zu den Ausschreibungen der Rangiergebiete bekannt gegeben. Mit dieser Maßnahme sollen die Prozesse effizienter gestaltet und der Fragmentierung entgegen gewirkt werden. Ab 01.01.2024 werden als neutraler Dienstleister tätig:
Bereich 1 – Kanaaldokken: Lineas
Bereich 2 – Buitenschoor: Lineas
Bereich 3 – Bevrijdingsdok: Railtraxx
Bereich 4 – Oorderen : DB Cargo
Bereich 5 – Alter Hafen: individuelle Lösung maßgeschneidert für jeden Frachtzahler
Bereich 6 – Oosterweel: Lineas
Bereich 7 – Deep Sea: Railtraxx
Bereich 8 – WLH: Railtraxx
Bereich 9 – Zwijndrecht: Railtraxx
NV Railport ist eine gemeinsame Initiative des Hafens Antwerpen-Brügge, der Maatschappij Linkerscheldeoever (MLSO, Gesellschaft für die Hafen-, Land- und Industrialisierungspolitik des linken Ufers), essenscia (dem Branchenverband Chemie, Kunststoffe und Biowissenschaften) und Alfaport Voka (der Plattform von und für Unternehmen und Handelsverbände aus dem Hafen Antwerpen innerhalb der Voka – Handelskammer Antwerpen-Waasland).
Im Juni 2023 hat Lineas den Transport von importierten Tesla-Pkws zwischen Zeebrugge ICO und Valenton CAT aufgenommen. Es wird grob wöchentlich gefahren.
Lineas fährt auch Pkws gleichen Herstellers zwischen Seddin und Zeebrugge bzw. Vamdrup.
Lineas plant nach eigener Aussage keine Entlassungen in Deutschland. Marktgerüchte hatten von einer personellen Reduzierung um 50 % gesprochen und konkrete Namen genannt.
Eine Sprecherin sagte auf Anfrage: „Lineas hat keine Pläne, Mitarbeiter in der Führungsebene von Lineas Deutschland zu entlassen. […] Lineas hat das klare Ziel, sein Geschäft in Deutschland auszubauen. Und die Schaffung einer starken Ertragsbasis ist die beste Garantie dafür, dass man niemanden entlassen muss.“
Lineas hat den Countrymanager in den Niederlanden ausgetauscht: Der seit November 2020 amtierende Arno van Deursen wurde durch Jeroen Tempels abgelöst. Van Deursen war seit Oktober 2016 im Unternehmen und agierte zunächst als Operations Manager Netherlands. Tempels war zuvor seit Januar 2017 Geschäftsführer bei Eurofrigo in Rotterdam. Vorherige Stationen waren die Geschäftsführung der XPO Logistics (09.2011 – 12.2016) sowie die Funktion als Program & Operations manager bei DHL in den Niederlanden (01.2009 – 09.2011).
Bei der Suche nach Investoren für die finanziell angeschlagene Güterbahn Lineas als Nachfolger der mehrheitlich privatisierten SNCB Logistics hat sich nun auch der belgische Mobilitätsminister Georges Gilkinet eingemischt. Dies berichtet die Tageszeitung De Tijd am 24.10.2023. Da bislang nur 20 der benötigten 100 Mio. EUR bereitgestellt wurden drängt der Minister auf eine weitere staatliche Hilfe – Entscheidungen müssten am Freitag im Kabinett getroffen werden, betont Gilkinet. Seiner Meinung nach ist es keine Option, Lineas in die Pleite gehen zu lassen, da sie ein entscheidendes Bindeglied im Güterverkehr vom Hafen Antwerpen darstellt, für den es kurzfristig keine Alternative gibt. Lineas hatte jüngst bekannt gegeben, ab 2024 wieder schwarze Zahlen schreiben zu wollen.
Die Güterbahn kommentierte den Zeitungsbeitrag am 25.10.2023 wie folgt: „[…] Obwohl Lineas auf dem besten Weg ist, seine Herausforderung zu meistern, freut es sich, heute zu lesen, dass die belgischen Behörden erkennen, dass das Unternehmen ein wesentliches Glied in der Gütertransportkette ist und dass die Regierung – wenn nötig – bereit ist, diesen Vermögenswert zu erhalten von strategischer Bedeutung für die belgische Wirtschaft. […]“. Mitbewerber bezeichneten das Ausspielen der „unverzichtbar“-Karte einer marktbeherrschenden Stellung, um damit staatliches Geld zur Unternehmensrettung „zu erpressen“, als „skandalös“. In einem späteren Zeitungsbeitrag wird Lineas-CEO Bernard Gustin mit den Worten zitiert: Wir haben keine staatliche Hilfe beantragt“.
Brancheninsider sehen das Rufen nach staatlicher Rettung nach verlustbehafteter Güterbahn-Privatisierung aus einem weiteren Grund kritisch. „Jede Staatsbahn wird das zum Anlass nehmen und ihrem Eigentümer sagen „darum dürfen wir nie privatisiert werden““ prophezeite ein Bahnmanager im Gespräch mit railfreight.eu.
Lineas hatte sich Ende 2022 auf die Suche nach benötigten Finanzmitteln in Höhe von 100 Mio. EUR begeben. Im Mai 2023 waren zunächst 20 Mio. EUR durch die beiden Gesellschafter, den französischen Investmentfonds Argos Wityu und SFPIM, dem Investitionsvehikel der Bundesregierung eingebracht worden. Im Rahmen der Aufstockung hatte SFPIM seinen Anteil von 10 % auf 35 % erhöht. Laut Lineas laufen aktuell weiterhin Gespräche mit Dritten bezüglich der Gewinnung von Finanzmitteln.
Die belgische Güterbahn Lineas will schon im kommenden Jahr und nicht wie zunächst geplant erst 2025 wieder schwarze Zahlen schreiben. Dies gab CEO Bernard Gustin auf einer Pressekonferenz am 23.10.2023 bekannt. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet das Unternehmen mit einem Verlust von 40 Mio. EUR, 2022 war dieser mit 78 Mio. EUR Verlust nahezu doppelt so hoch gewesen. Für den mittelfristigen Zeitraum peilt Lineas eine EBIT-Marge von 5-8 % an.
Andreas Plikat wird ab 01.02.2024 neuer Country Manager Deutschland bei der Güterbahn Lineas. Der Manager ist bis Jahresende noch Division General Manager bei Rhenus Logistics und leitet dort seit September 2017 den Bereich Rhenus Warehousing Solutions. Zuvor war er vier Jahre Vorstand der Kontron AG als Hersteller eingebetteter Rechnertechnologie.
Lineas schätzt nach eigener Aussage die Kenntnisse des Managers im Bereich Supply Chain, die mit der Strategie der Güterbahn für eine stärkere Ausrichtung an den Kundenbedürfnissen übereinstimmt. Sein Vorgänger Jan Elfenhorst hatte hingegen langjährige Vertriebserfahrung im DB-Konzern eingebracht. Ad Interim agiert übrigens der Director Operations Germany Region Central & East Gerd Wehland als Country Manager Deutschland.
Im Oktober 2023 sind Ganzzüge des Logistikers SITFA mit fabrikneuen Tesla-E-Pkw zwischen dem Standort Seddiner See der CAT Automobillogistik und Vamdrup (Dansk Auto Logik) gestartet. Die Traktion übernimmt Lineas in Deutschland sowie die zuvor nicht im Güterverkehr tätige C Rail Safety in Dänemark. Die erste Meile zum Rangierbahnhof Seddin erbringt DB Cargo.
Lineas und Duferco Logistique haben eine neue Intermodalverbindung zwischen dem von Duferco betriebenen Garocentre Terminal zwischen Mons bzw. Charleroi und dem Hafen Antwerpen offiziell gestartet.
Die Leistung verkehrt allerdings schon wöchentlich seit April 2023.