LKAB Malmtrafik unterzeichnet einen Fünfjahresvertrag mit Railcare über den Transport von Erz für den Zeitraum 2025-2029. Der Wert des Vertrages wird auf 70 Mio. SEK (6,2 Mio. EUR) pro Jahr geschätzt, insgesamt 350 Mio. SEK (31 Mio. EUR). Der Vertrag beinhaltet auch eine Option für LKAB, den Vertrag um weitere drei Jahre zu einem möglichen Wert von 210 Mio. SEK (19 Mio. EUR) zu verlängern. Sollte sich der Transportbedarf ändern, hat LKAB die Möglichkeit, den Auftrag mit Vorlauf zu kündigen oder zu reduzieren. Beide Unternehmen arbeiten seit 2020 zusammen.
Am Morgen des 03.07.2024 ist kurz nach 11 Uhr erneut ein mit Erz beladener Zug auf der Malmbanan entgleist. Dieses Mal während einer Rangierfahrt bei Ripats – der Zugverkehr zwischen Boden und Gällivare musste eingestellt werden.
Dies ist die dritte Entgleisung auf der Erzbahn seit Dezember letzten Jahres. Trafikverket hat derzeit keine Prognose darüber, wann der Verkehr wieder aufgenommen werden kann.
Die fehlenden Transportmöglichkeiten auf der schwedischen Erzbahn („Malmbanan) zwingen LKAB wie angekündigt zur Reduzierung der Produktion. Das Bergbauunternehmen schließt nun das Bergwerk Konsuln in Kiruna und kündigt mehrere Verträge mit Vertragspartnern, wovon etwa 60 Arbeitsplätze betroffen sind. 2023 wurden dort 2,4 Millionen Tonnen Erz abgebaut, die in den Pelletanlagen verarbeitet wurden.
Die schwedische Verkehrsbehörde Trafikverket kritisiert die Bergbauunternehmen LKAB und Kaunis Iron wegen Überbuchung von Trassen auf der Malmbanan. Wie schwedische Medien berichten, wollen die Bergbauunternehmen damit einen einen Spielraum für Wartungsarbeiten und Unterbrechungen sichern. Laut Trafikverket haben die Unternehmen im Zeitraum 2018 bis 2022 zwischen 34 und 38 % der bestellten Trassen aus anderen Gründen als Störungen oder Wartungsarbeiten abgesagt.
Auf der am 25.04.2024 abgehaltenen Jahreshauptversammlung der staatlichen schwedischen Bergbaufirma LKAB wurde unter anderem über ein gegenüber dem Vorjahr um 3,8 Mrd. SEK auf 1,4 Mrd. SEK geschrumpftes Quartalsergebnis berichtet. Als Grund wurde die 76 Tage wegen Entgleisungen gesperrte Malmbanen genannt, aufgrund derer im ersten Quartal 2024 nur 3 Mio. t Erz abgesetzt werden konnten – der Vorjahreswert betrug 6,7 Mio. t Erz. Der operativen Cashflow in diesem Quartal fiel auf -1,5 Mrd. SEK.
Aufgrund der begrenzten Kapazität der Erzlinie hat LKAB angekündigt, die Produktion um etwa eine Million Tonnen pro Jahr zu reduzieren. Sollte jedoch in Zukunft keine ausreichende Transportkapazität gewährleistet werden können, sollen Pelletwerke mit den zugehörigen Konzentratoren und Teile der Minenproduktion geschlossen werden.
Die Sozialdemokraten in Norrbotten fordern ein höheres Tempo für den zweigleisigen Ausbau der Malmbanan. Sie fordern unter anderem, dass der Staat zehn Jahre auf die Gewinnabschöpfung der LKAB verzichtet und der Bergbaugigant das Geld stattdessen zur Finanzierung des Baus einer Doppelspur verwendet. Die Sozialdemokraten sind der Meinung, dass die Situation so ernst ist, dass die Maßnahmen schneller und umfangreicher sein müssen.
Die Entgleisung eines Zuges auf der „Erzbahn“ Kiruna – Narvik hat den kompletten Erzverkehr der LKAB zum Erliegen gebracht. Normalerweise werden täglich 68.000 t Erz auf der Strecke befördert.
Die Entgleisung des beladenen Erzzuges 9914 erfolgte am 17.12.2023 gegen 17:30 Uhr in Vassijaure. Dabei wurden die Gleisanlagen stark beschädigt, die Reparaturen sind aufgrund der Minustemperaturen schwierig. Es gab keine Verletzten. Aktuell geht der Infrastrukturbetreiber Trafikverket von einer Wiederaufnahme des Betriebes Ende der Kalenderwoche 52/2023 aus.
Das schwedische Bergbauunternehmen lKAB beteiligt sich am Duroc Rail und sichert sich so den Zugriff auf einen wichtigen Instandhaltungsbetrieb für das eigene Schienentransportsystem. LKAB investiert zudem bis zu 200 Mio. SEK (17,1 Mio. EUR) in den Bau eines neuen Werkstattgebäudes für Duroc Rail in Luleå. Der Bezug ist für das Jahr 2025 vorgesehen.
Die an der Nasdaq notierte Unternehmensgruppe Duroc AB hält mit 51 % weiterhin die Mehrheit an der Duroc Rail AB, LKAB zahlt für 49 % einen Preis in Höhe von 75 Mio. SEK (6,4 Mio. EUR). Die Transaktion steht unter dem formellen Vorbehalt des Abschlusses der Grundstücksübertragung für die neue Werkstatt, die noch vor Ende des Jahres erfolgen soll.
Duroc Rail ist ein zertifizierter Betreiber mit Fachwissen in der Radinstandhaltung von Lokomotiven und Waggons und Erfahrung mit dem Klima in Nordschweden. LKAB geht diese Partnerschaft ein, um sicherzustellen, dass Duroc Rail in Luleå verbleibt und sich im Sinne des neuen Gesellschafters weiterentwickelt.
Duroc Rail mietet derzeit Räumlichkeiten von SSAB am Svartön in Luleå, aber aufgrund der Umstrukturierung des schwedischen Stahlkonzerns wird der Mietvertrag nicht verlängert.
Duroc Rail liefert 8.000 bis 10.000 gewartete Radsätze pro Jahr an den Güter- und Personenverkehr, vor allem in Nordschweden. Das Unternehmen erwirtschaftet derzeit einen Umsatz von 150 Mio. SEK (13 Mio. EUR) und beschäftigt 50 Mitarbeiter.
Am 29.09.2023 weiht LKAB Malmtrafik die ab 2020 erbaute Lokomotivwerkstatt in Kiruna ein. das Investment beträgt über 200 Mio. SEK (17 Mio. EUR) – sie wird parallel zur bisherigen, 1955 errichteten Werkstatt in Betrieb sein. Die Investition erfolgt im Rahmen der Bemühungen von LKAB, Betriebsunterbrechungen zu minimieren. Dies schließt auch den Ausfall der alten Werkstatt ein – beispielsweise durch Brand.
LKAB Malmtrafik macht von seiner Option Gebrauch, den Vertrag mit Railcare über Eisenerztransporte Svappavaara – Kiruna und Svappavaara – Gällivare bis zum 31.12.2024 zu verlängern. Der Vertragswert für das Jahr 2024 beläuft sich auf ca. 70 Mio. SEK (6,1 Mio. EUR).