Am 30.06.2024 hat Péter Rónai sein Amt als Vizepräsident von RailNetEurope (RNE) niedergelegt. Der hauptberuflich als Vertriebsdirektor bei der ungarischen MÁV tätige Manager war 2013 dem Managing Board von RNE beigetreten. Das Gremium würdigte seine „signifikanten Beiträge zur Entwicklung des RNE“ über Tätigkeiten in den Bereichen:
Am Dienstag, den 14.11.2023 entgleiste gegen 13.00 Uhr ein Güterzug der Grup Feroviar Român (GFR) am Nordkopf des Bahnhofs Aradu Nou. Der aus 26 mit Diesel beladenen Wagen auf der Relation Drobeta Turnu Severin – Arad hatte auf einem Nebengleis angehalten, um die Durchfahrt eines Personenzuges abzuwarten. Als sich der mit der E-Lok 400 477 (GFR) bespannte Zug wieder in Bewegung setzte, entgleisten zwei der Güterwagen, vier weitere kippten um und aus einem Wagen lief Dieselkraftstoff auf das Feld.
Für die vier Betreiber des Schienenpersonenverkehrs im Abschnitt Șag – Aradu Nou – Arad, CFR Calatori, Regio Calatori, Astra Trans Carpatic und InterRegional Calatori, wurde Schienenersatzverkehr (SEV) eingerichtet. Das Infrastrukturunternehmen CFR S. A. teilte mit, dass der SEV bis zum Abschluss der notwendigen Untersuchungen und Eingriffe, vsl. Donnerstagvormittag, aufrechterhalten wird.
Aber ein Unglück kommt selten allein, lautet ein Sprichwort, und so ereignete sich in Ungarn am Morgen des 15.11.2023 ein Unfall, bei dem um 4.20 Uhr auf der Strecke Püspökladány – Biharkeresztes (– Episcopia Bihor [RO]) zwei Züge, ein Güter- und ein Personenzug, kollidierten, also am etwas weiter nördlich bei Oradea gelegenen Grenzübergang.
Aus noch ungeklärten Gründen missachtete ein Güterzug das Signal, das ihm die Einfahrt in den Bahnhof Sáp untersagte. Der aus 28 Wagen bestehende, 440 m lange und 2150 t schwere Güterzug passierte das rote Signal und fuhr frontal in den Personenzug nach Püspökladány. Durch die Wucht des Aufpralls schob der Güterzug den Personenzug etwa 200 m vom Bahnsteig zurück, bei der Diesellok 609 006 (MMV) des Güterzuges und der E-Lok 431 198 (MÁV-START) des Personenzuges wurden die Führerstände vollständig zerstört. Bei dem Unfall wurden sieben Menschen verletzt. Der Zugverkehr zwischen Püspökladány und Berettyóújfalu wurde eingestellt, für Fahrgäste bestand bis zum Nachmittag SEV.
Kommentar:
Durch einen Unfall an einem neuralgischen Punkt im rumänischen Streckennetz zeigt sich wieder, wie verwundbar nicht resilient ausgebaute Infrastruktur ist. Mehr noch als der Personenverkehr, für den wenigstens SEV eingerichtet werden kann, steht der Güterverkehr bei solchen Ereignissen still. Arad ist gegenwärtig der einzige elektrifizierte Grenzübergang Rumäniens Richtung Westen, und die zwar befahrbare „Magistrale“ Arad – Simeria – Brasov – Bukarest ist ebenso wie die davon nach Süden abzweigende Karpatenquerung Simeria – Craiova von Bauarbeiten betroffen. Der weiter nördlich liegende Grenzübergang Biharkeresztes – Episcopia Bihor ist auf rumänischer Seite noch nicht elektrifiziert, die Bauarbeiten dazu werden ab dem 01.01.2024 mit einer zweijährigen Totalsperrung der Strecke Oradea – Cluj beginnen.
Für die sonst auf der Strecke Arad – Timișoara – Craiova und weiter nach Südosten (Schwarzes Meer, Bulgarien) verkehrenden Züge sieht es daher bei solchen Ereignissen mau aus, mal ganz abgesehen davon, dass auch diese Strecke arg sanierungsbedürftig ist, was in den nächsten Jahren weitere Bauarbeiten und Sperrungen nach sich zieht und die kommende Sanierung der Strecke Arad – Timișoara (vsl. bis 2026) ebenfalls den Verkehr blockieren wird.
Was dringend fehlt, ist ein südlicher Grenzübergang zwischen Ungarn und Rumänien als Alternative, der zugleich die Erreichbarkeit der westrumänischen Metropole Timișoara stark verbessern würde. Die Strecken dafür sind im seit Trianon geteilten Banat in weiten Teilen noch vorhanden, es mangelt im Wesentlichen nur am Wiederaufbau der früher einmal vorhandenen, jetzt grenzüberschreitenden Abschnitte. Dafür müsste die ungarische Strecke 121 Szeged – Újszeged – Apátfalva – Mezőhegyes – Battonya, sowie die fehlenden Grenzabschnitte Apátfalva – Cenad (– Timișoara) und Battonya – Pecica (– Arad) mit den in Rumänien liegenden Abschnitten modernisiert und elektrifiziert werden. Die ebenfalls fehlende Theißbrücke in Szeged, eigentlich geplant für Schiene + Straße, soll nun bis 2028 nur für den Autoverkehr wieder aufgebaut werden …
Akiem hat einen Mieter für die zuvor am dem Markt im dry-lease angebotenen und zuvor vor allem im Güterverkehr genutzten 15 Siemens ES 64 U2 V7 „BosporusSprinter; DE AT HU RO HR RS; ETCS) gefunden: Die MÁV-VOLÁN-Gruppe in Form der MÁV-START wird die 182 560 bis 574 ab der zweiten Oktoberhälfte 2023 auf den inländischen InterCity- und EuroCity-Verbindungen nach Wien einsetzen. Ein Teil der geleasten und in Ungarn für 160 km/h zugelassenen ES 64 U2 ersetzt Altbauloks vom Typ V43 mit einer Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h.
Als Einsteller der 2004 gebauten Fahrzeuge agiert MÁVRT – MÁV Rail Tours als Nachfolger von MÁV Nosztalgia.
Der ungarische Infrastrukturbetreiber MÁV erhöht die Bahnstrompreise deutlich. Das Unternehmen teilte den Nutzern mit:
„Auf der Grundlage der Prognose der für die Beschaffung von Bahnstrom zuständigen Organisation wird der geschätzte durchschnittliche jährliche Einheitspreis für Bahnstrom für das Jahr 2022 unter Berücksichtigung der aktuellen und der in den kommenden Perioden erwarteten Börsenpreise 92,32 HUF/kWh netto betragen. Der prognostizierte Durchschnittspreis kann in bestimmten Monaten je nach Entwicklung an den Strombörsen und Wechselkursschwankungen mit Schwankungen von bis zu 10-30 % sowohl in positiver als auch in negativer Richtung vom erwarteten Jahresmittelwert abweichen.
Die derzeitige Prognose geht von einem ungünstigeren Durchschnittspreis in den ersten Monaten des Jahres aus, mit möglichen Werten von 110-120 Ft/kWh für Januar und Februar 2022, danach erwarten wir eine Minderung.
Der stetige Anstieg der Börsenkurse seit Anfang 2021 wird sich auch auf die für die zweite Jahreshälfte ermittelten Einheitspreise auswirken, wobei die endgültigen Einheitspreise für die Monate Oktober und November bei etwa 45-48 HUF/kWh liegen dürften.“
Auf Initiative des ungarischen Eisenbahnverbandes Hungrail wurden als Ergebnis von mehr als vierjähriger Vorarbeit nun Rahmenverträge über die staatliche Unterstützung von Einzelwagentransporten von folgenden Schienengüterverkehrsunternehmen unterzeichnet:
MÁV-START und Rail Cargo Hungaria (RCH) haben ihren, seit fast anderthalb Jahrzehnten geltenden Rahmenvertrag über die Nutzung von Traktionsleistungen bis Ende 2024 verlängert.
Die ungarische Staatsbahn MÁV hat am 14.01.2020 die Beschaffung von 115 elektrischen Mehrsystemloks europaweit ausgeschrieben (2020/S 009-018087). Angebote können bis 17.02. eingereicht werden. Der Betreiber erhofft sich bis Jahresende einen Vertrag sowie eine Lieferung ab 2022.
im Einzelnen handelt es sich um:
90 Zweisystemloks (25 kV 50 Hz und 15 kV 16,7 Hz)
25 Dreisystemloks (25 kV 50 Hz und 15 kV 16,7 Hz sowie 3 kV=)
Die 200 km/h schnellen Neubauloks sind als Ersatz für die in die Jahre gekommenen Universalloks des Typs V 43 (heutige Baureihe 431, Spitzname „Szili“) gedacht. Von den 120 km/h schnellen und 2,2 MW starken Vierachsern wurden von 1962 bis 1982 insgesamt 379 Loks beschafft. Die sieben Prototypen fertigte Krupp in Essen, die Serienlieferung stammt von Ganz-MÁVAG.