[HU] Verbindungskurve Szeged vor Fertigstellung

In Szeged befindet sich der Anfang 2023 begonnene Bau des „Szegedi deltavágány“ vor dem Abschluss. Aufgrund des gestiegenen Güterverkehrs auf der Strecke Szeged – Röszke – Subotica wird sich der Bau der Erdungseinrichtungen der Oberleitungsanlage voraussichtlich noch bis Mitte dieses Sommers hinziehen. Bis zur Inbetriebnahme im Herbst 2025 sollen die Elektrifizierungsarbeiten auf dieser Strecke wie auch auf der neuen Verbindungskurve abgeschlossen sein.

Die Kurve war kein fester Bestandteil der Renovierung der Strecke Szeged – Subotica, die im Herbst 2023 abgeschlossen war, so dass ihr Bau aufgrund fehlender Mittel für eine Weile aufgegeben wurde. Eine Zeit lang schien es sogar, als würde nichts daraus werden.

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Während der Bauarbeiten musste der mehr als 160 Jahre alte Brückenkopf der dort ehemals durchgehenden Strecke Subotica – Békéscsaba abgerissen werden, um Platz für das neue Gleis zu schaffen. Diese wurde von der ungarischen Eisenbahngesellschaft Alföld–Fiumei Vasút gebaut, ihr gehörte u. a. die zwischen 1869 und 1871 gebaute Eisenbahnstrecke Oradea – Békéscsaba – Szeged – Subotica – Osijek. Erst im Jahr 1942 wurde ein Deltagleis aus Richtung Röszke in Richtung Szeged-Rendező gebaut.

Mit der serbischen Eisenbahngesellschaft laufen Verhandlungen über die Aufnahme des elektrischen Betriebs. Nach der Inbetriebnahme des Deltagleises können Güterzüge, die aus Röszke kommen, ihre Fahrt nach Budapest fortsetzen, ohne den Bahnhof Szeged-Rendező anzufahren.

[HU] GySEV verdreifacht ihre Netzlänge

Die GySEV übernimmt ab dem 01.07.2025 zusätzliche 752,3 km an Strecken von der MÁV Zrt., was ihr Netz fast verdreifachen wird. Das Netz der GySEV umfasst derzeit einschließlich des österreichischen Streckenanteils insgesamt 434,7 km. Künftig wird es von Hegyeshalom bis Gyékényes und von Szentgotthárd bis Székesfehérvár reichen. Ungarns Ministerium für Bauwesen und Verkehr hat die beiden Infrastrukturbetreiber angewiesen, alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass die ausgewiesenen Streckenabschnitte bis zum 30.06.2025 an die GySEV übergeben werden.

  • 10L Vinár elágazás–Celldömölk-Rendező (1,3 km)
  • 10 Győrszabadhegy pvh. 30+48 szelvény–Celldömölk (67,5 km)
  • 11 Győrszabadhegy–Veszprém (74,4 km)
  • 11B Dudar–Zirc (9 km)
  • 11K Bakonyszentlászló–Bakonyszentlászló-Bauxitbánya (351+71 szelvény pvh.) (0,6 km)
  • 13 Veszprémvarsány–Franciavágás (20,6 km)
  • 14 Pápa–Csorna pvh. 357+67 szelvény (35,4 km)
  • 17 Zalaszentiván pvh. 1443+00–Nagykanizsa (54 km)
  • 20K Celldömölk-Rendező–Celldömölk (2,6 km)
  • 20Q Kerta elágazás–Jánosháza elágazás (1,9 km)
  • 20 Székesfehérvár pvh. 6+10 szelvény–Porpác pvh. 984+97 szelvény (151,7 km)
  • 22 Zalalövő pvh. 221+65 szelvény–Zalalövő (0,5 km)
  • 23 Zalaegerszeg–Rédics (48,8 km)
  • 24 Zalabér-Batyk–Zalaszentgrót (5,9 km)
  • 25 Boba–Őriszentpéter országhatár (100,4 km)
  • 25K Zalaszentiván elágazás–Andráshida elágazás (3,5 km)
  • 26L Uzsa–Uzsabánya (2,8 km)
  • 26 Balatonszentgyörgy pvh. 338+90 szelvény–Ukk (62,1 km)
  • 26K Tapolca–Zalahalap (5 km)
  • 27 Csajág pvh. 213+75 szelvény–Hajmáskér (21,4 km)
  • 29 Tapolca pvh. 1172+00 szelvény–Tapolca (0,6 km)
  • 30 Balatonszentgyörgy pvh. 1810+78 szelvény–Murakeresztúr (52,9 km)
  • 30H Murakeresztúr országhatár–Murakeresztúr (2,1 km)
  • 37K Balatonszentgyörgy elágazás–Sármellék (rakodóhely) (8,2 km)
  • 41 Gyékényes pvh. 998+18 szelvény–Gyékényes (0,9 km)
  • 41H Gyékényes–Gyékényes országhatár (1 km)
  • 60 Murakeresztúr–Gyékényes pvh. 167+45 szelvény (17,2 km)

gesamt: 752,3 km

[HU] ELL-Vectron für MÁV

Die ungarische Staatsbahn MÁV mausert sich für Lokvermieter zum guten Kunden. Nach 24 Siemens ES 64 U2 von Akiem und 15 TMe von Nordic Re-Finance gehen aktuell sechs Siemens Vectron von European Locomotive Leasing (ELL) zu. Folierte Premierenlok ist 193 214 (Vectron MS).

Vertragsunterzeichnung. Von links: Christian Kern (CEO ELL) und Norbert Schvéd (MÁV Rail Tours). Foto: ELL

193 214

[HU] Nordic Re-Finance vermietet ME nach Ungarn

Das schwedische Vermietunternehmen Nordic Re-Finance (NRFAB) vermeldet einen Ende November 2024 unterzeichneten, langfristigen Vertrag mit der ungarischen Staatsbahn MÁV über die Vermietung von 13 Dieselloks des Typs ME an die Tochter MÁV Rail Tours. Die Übergabe soll im ersten Halbjahr 2025 erfolgen, es ist der Einsatz vor Personenzügen der MÁV-START geplant.

Zwei baugleiche Loks befinden sich bereits seit September 2024 bei gleichem Kunden für die Homologation der Baureihe sowie die Ausbildung von Personal.

Grafik: MÁV

[EU] Rónai nicht mehr bei RNE tätig

Am 30.06.2024 hat Péter Rónai sein Amt als Vizepräsident von RailNetEurope (RNE) niedergelegt. Der hauptberuflich als Vertriebsdirektor bei der ungarischen MÁV tätige Manager war 2013 dem Managing Board von RNE beigetreten. Das Gremium würdigte seine „signifikanten Beiträge zur Entwicklung des RNE“ über Tätigkeiten in den Bereichen:

  • Managing Board
  • Corridor Information Document Working Group
  • Legal Matters Working Group
Grafik: RNE

Unfälle stören Verkehr nach Rumänien

Am Dienstag, den 14.11.2023 entgleiste gegen 13.00 Uhr ein Güterzug der Grup Feroviar Român (GFR) am Nordkopf des Bahnhofs Aradu Nou. Der aus 26 mit Diesel beladenen Wagen auf der Relation Drobeta Turnu Severin – Arad hatte auf einem Nebengleis angehalten, um die Durchfahrt eines Personenzuges abzuwarten. Als sich der mit der E-Lok 400 477 (GFR) bespannte Zug wieder in Bewegung setzte, entgleisten zwei der Güterwagen, vier weitere kippten um und aus einem Wagen lief Dieselkraftstoff auf das Feld.

Für die vier Betreiber des Schienenpersonenverkehrs im Abschnitt Șag – Aradu Nou – Arad, CFR Calatori, Regio Calatori, Astra Trans Carpatic und InterRegional Calatori, wurde Schienenersatzverkehr (SEV) eingerichtet. Das Infrastrukturunternehmen CFR S. A. teilte mit, dass der SEV bis zum Abschluss der notwendigen Untersuchungen und Eingriffe, vsl. Donnerstagvormittag, aufrechterhalten wird.

Aber ein Unglück kommt selten allein, lautet ein Sprichwort, und so ereignete sich in Ungarn am Morgen des 15.11.2023 ein Unfall, bei dem um 4.20 Uhr auf der Strecke Püspökladány – Biharkeresztes (– Episcopia Bihor [RO]) zwei Züge, ein Güter- und ein Personenzug, kollidierten, also am etwas weiter nördlich bei Oradea gelegenen Grenzübergang.

Foto: MÁV

Aus noch ungeklärten Gründen missachtete ein Güterzug das Signal, das ihm die Einfahrt in den Bahnhof Sáp untersagte. Der aus 28 Wagen bestehende, 440 m lange und 2150 t schwere Güterzug passierte das rote Signal und fuhr frontal in den Personenzug nach Püspökladány. Durch die Wucht des Aufpralls schob der Güterzug den Personenzug etwa 200 m vom Bahnsteig zurück, bei der Diesellok 609 006 (MMV) des Güterzuges und der E-Lok 431 198 (MÁV-START) des Personenzuges wurden die Führerstände vollständig zerstört. Bei dem Unfall wurden sieben Menschen verletzt. Der Zugverkehr zwischen Püspökladány und Berettyóújfalu wurde eingestellt, für Fahrgäste bestand bis zum Nachmittag SEV.

Kommentar:

Durch einen Unfall an einem neuralgischen Punkt im rumänischen Streckennetz zeigt sich wieder, wie verwundbar nicht resilient ausgebaute Infrastruktur ist. Mehr noch als der Personenverkehr, für den wenigstens SEV eingerichtet werden kann, steht der Güterverkehr bei solchen Ereignissen still. Arad ist gegenwärtig der einzige elektrifizierte Grenzübergang Rumäniens Richtung Westen, und die zwar befahrbare „Magistrale“ Arad – Simeria – Brasov – Bukarest ist ebenso wie die davon nach Süden abzweigende Karpatenquerung Simeria – Craiova von Bauarbeiten betroffen. Der weiter nördlich liegende Grenzübergang Biharkeresztes – Episcopia Bihor ist auf rumänischer Seite noch nicht elektrifiziert, die Bauarbeiten dazu werden ab dem 01.01.2024 mit einer zweijährigen Totalsperrung der Strecke Oradea – Cluj beginnen.

Für die sonst auf der Strecke Arad – Timișoara – Craiova und weiter nach Südosten (Schwarzes Meer, Bulgarien) verkehrenden Züge sieht es daher bei solchen Ereignissen mau aus, mal ganz abgesehen davon, dass auch diese Strecke arg sanierungsbedürftig ist, was in den nächsten Jahren weitere Bauarbeiten und Sperrungen nach sich zieht und die kommende Sanierung der Strecke Arad – Timișoara (vsl. bis 2026) ebenfalls den Verkehr blockieren wird.

Was dringend fehlt, ist ein südlicher Grenzübergang zwischen Ungarn und Rumänien als Alternative, der zugleich die Erreichbarkeit der westrumänischen Metropole Timișoara stark verbessern würde. Die Strecken dafür sind im seit Trianon geteilten Banat in weiten Teilen noch vorhanden, es mangelt im Wesentlichen nur am Wiederaufbau der früher einmal vorhandenen, jetzt grenzüberschreitenden Abschnitte. Dafür müsste die ungarische Strecke 121 Szeged – Újszeged – Apátfalva – Mezőhegyes – Battonya, sowie die fehlenden Grenzabschnitte Apátfalva – Cenad (– Timișoara) und Battonya – Pecica (– Arad) mit den in Rumänien liegenden Abschnitten modernisiert und elektrifiziert werden. Die ebenfalls fehlende Theißbrücke in Szeged, eigentlich geplant für Schiene + Straße, soll nun bis 2028 nur für den Autoverkehr wieder aufgebaut werden …

[HU] BosporusSprinter wandern in Personenverkehr ab

Akiem hat einen Mieter für die zuvor am dem Markt im dry-lease angebotenen und zuvor vor allem im Güterverkehr genutzten 15 Siemens ES 64 U2 V7 „BosporusSprinter; DE AT HU RO HR RS; ETCS) gefunden: Die MÁV-VOLÁN-Gruppe in Form der MÁV-START wird die 182 560 bis 574 ab der zweiten Oktoberhälfte 2023 auf den inländischen InterCity- und EuroCity-Verbindungen nach Wien einsetzen. Ein Teil der geleasten und in Ungarn für 160 km/h zugelassenen ES 64 U2 ersetzt Altbauloks vom Typ V43 mit einer Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h.

Als Einsteller der 2004 gebauten Fahrzeuge agiert MÁVRT – MÁV Rail Tours als Nachfolger von MÁV Nosztalgia.

Foto: MÁV

Bahnstrom in Ungarn deutlich teurer

Der ungarische Infrastrukturbetreiber MÁV erhöht die Bahnstrompreise deutlich. Das Unternehmen teilte den Nutzern mit:

„Auf der Grundlage der Prognose der für die Beschaffung von Bahnstrom zuständigen Organisation wird der geschätzte durchschnittliche jährliche Einheitspreis für Bahnstrom für das Jahr 2022 unter Berücksichtigung der aktuellen und der in den kommenden Perioden erwarteten Börsenpreise 92,32 HUF/kWh netto betragen. Der prognostizierte Durchschnittspreis kann in bestimmten Monaten je nach Entwicklung an den Strombörsen und Wechselkursschwankungen mit Schwankungen von bis zu 10-30 % sowohl in positiver als auch in negativer Richtung vom erwarteten Jahresmittelwert abweichen.

Die derzeitige Prognose geht von einem ungünstigeren Durchschnittspreis in den ersten Monaten des Jahres aus, mit möglichen Werten von 110-120 Ft/kWh für Januar und Februar 2022, danach erwarten wir eine Minderung.

Der stetige Anstieg der Börsenkurse seit Anfang 2021 wird sich auch auf die für die zweite Jahreshälfte ermittelten Einheitspreise auswirken, wobei die endgültigen Einheitspreise für die Monate Oktober und November bei etwa 45-48 HUF/kWh liegen dürften.“

Verträge für Einzelwagenförderung unterzeichnet

Auf Initiative des ungarischen Eisenbahnverbandes Hungrail wurden als Ergebnis von mehr als vierjähriger Vorarbeit nun Rahmenverträge über die staatliche Unterstützung von Einzelwagentransporten von folgenden Schienengüterverkehrsunternehmen unterzeichnet:

  • CER Hungary
  • Floyd
  • GYSEV Cargo
  • MÁV-csoport
  • Rail Cargo Hungaria (RCH)

Der Zuschuss wird vom Ministerium für Innovation und Technologie gewährt und von MÁV Zrt. als Subgrantor ausgezahlt. In den nächsten vier Jahren soll der staatliche Beitrag in Höhe von insgesamt 26 Mrd. HUF die Wettbewerbsfähigkeit eines nachhaltigen Schienengüterverkehrs verbessern.

Foto: Hungrail