Nach 20 Jahren wieder nach Langendamm

Die Mindener Kreisbahnen (MKB) transportierten am 15.02.2021 rund 1.000 Tonnen Düngemittel auf der letzten Meile von Nienburg/Weser in die 4 km entfernte Awanst Langendamm. (Han.) an der „Natobahn“.

Der Ganzzug, aufgeteilt in zwei Zugteile, war der erste „kommerzielle“ Verkehr in den Nienburger Ortsteil seit 20 Jahren. Die dortige Ladestraße wird von der Hermann Dallmann Straßen- und Tiefbau betrieben. Die Langstrecke des Zuges aus der Slowakei traktionierte die Railtrans International (RTI).

Quelle: MKB
ZSSK 383 203 mit dem 46180 von Bratislava nach Nienburg (Weser) am 16.02.2021 bei Kimpling.
RTI mit Mietlok der ZSSK Cargo. Quelle: https://www.flickr.com/photos/163895974@N06/50956292491/

Langwedel-Müll neu nach Laar

Der Restabfall des Landkreises Verden wird seit Januar 2021 per Bahn zur „Müllverbrennung“ der EVI Abfallverwertung in Laar nahe der niederländischen Grenze gebracht. Zuvor war das Müllheizkraftwerk der Bremerhavener Entsorgungsgesellschaft (BEG) das Ziel.

Auf der Müllumladestation (MUL) in Langwedel werden Hausmüll, Sperrmüllsortierreste sowie Abfälle aus Handel, Industrie und Gewerbe aus dem Landkreis Verden zusammengeführt und umgeschlagen. Betreiber der Anlage war die Firma Nehlsen, seit Jahreswechsel ist es der Landkreis, der neu mit der EVI einen Zehnjahresvertrag schloss.

Die zuvor von DB Cargo nach Bremerhaven gebrachten Züge traktionieren nun die Mindener Kreisbahnen (mkb). Der Auftrag wurde dabei im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung vergeben. Für die 14-tägigen Transporte stehen 48 Wechselbehälter und 24 Containertragwagen zur Verfügung. Im Umlauf sind dabei in der Regel 18 Waggons bzw. 36 Behälter, der Rest befindet sich mangels Zwischenlager zur Beladung in der MUL. Zwischen Bad Bentheim und Euroterminal Emmen – Coevorden – Hardenberg (ETECH) fährt die Bentheimer Eisenbahn (BE), dort erfolgt der Umschlag auf Lkw. Den Rangierdienst in Langwedel sowie die Traktion auf der Langstrecke produziert die mkb selbst.

mkb-Rangierlok mit Müllzug. Foto: mkb


NRW fördert mit 1,75 Mio. EUR

Die Landesregierung fördert die Sanierung der Schieneninfrastruktur von nicht bundeseigenen Eisenbahnen (NE-Bahnen) mit rund 1,75 Millionen Euro. Das Verkehrsministerium hat insgesamt drei Förderbescheide an Eisenbahninfrastrukturunternehmen übergeben. Das Geld kommt aus dem Programm des Landes zur Erhaltung und Verbesserung von Schieneninfrastruktur der öffentlichen nicht bundeseigenen Eisenbahnen für den Güterverkehr.

1.007.594 Euro erhält die Lappwaldbahn Service-GmbH (LWS) unter anderem für die Erneuerung von Gleisanlagen im Bahnhof Lienen und den Ausbau von vier Bahnübergängen im Streckennetz der Lappwaldbahn.

Die Mindener Kreisbahnen GmbH (mkb) erhält einen Förderbescheid in Höhe von 414.931,60 Euro für die Erneuerung von Gleisanlagen unter anderem auf der Mittellandkanalbrücke und im Bahnhof Minden.

Für die Sanierung von Schienenstrecken zwischen Niederkassel und Lülsdorf erhält die Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft mbH (RSVG) einen Förderbescheid in Höhe von 332.866,68 Euro.

Für den Förderzeitraum 2018 bis 2021 konnten bereits über 80 Maßnahmen in Nordrhein-Westfalen mit insgesamt rund 16 Millionen Euro allein aus Landesmitteln bezuschusst werden.

Premierenzug zum Berenbuscher Hafen

Die Mindener Kreisbahnen (MKB) als Rangierdienstleister in der Region freut sich auf die neue Logistikdrehscheibe in Bückeburg-Berenbusch. Zum Pressetermin am 17.12.2020 rollte erstmal „nur“ ein kleiner Güterzug der MKB in den Berenbuscher Hafen ein. Spätestens ab Mitte 2021 können dann über 1.000 Tonnen schwere und 600 Meter lange Güterzüge zur neuen Logistikanlage, die direkt an der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen liegt, transportiert werden.

Die beiden Ladegleise mit Ladestraße bieten sich für den Umschlag von Massengüter wie Kies, Schotter, Getreide, Dünger aber auch sperrige Güter wie Stammholz, Drahtrollen und Formstahl auf Schiff und LKW an. Auch Zwischenlagerungen sollen zukünftig ggf. angeboten werden.

Der Premierenzug am 17.12.2020. Foto: mkb

Erster Ganzzug nach Hille seit 19 Jahren

Der Hafen Hille im Kreis Minden-Lübbecke, Nordrhein-Westfalen, war Ende November 2020 erstmals nach 19 Jahren wieder Ziel eines Ganzzuges. Vorausgegangen war im Sommer eine Gleisinstandsetzung. Die Mindener Kreisbahnen (MKB) transportierten vom 27. – 30.11.2020 rund 800 t Kies, Sand und Kalkschotter in E-Wagen des Vermieters VTG von Magdeburg Rothensee nach Hille. Die Zustellung erfolgte in zwei Wagengruppen.

Auftraggeber der Leistungen waren die STORK Umweltdienste, einem mittelständischen Dienstleistungsunternehmen im Bereich Entsorgung/Recycling mit Stammsitz im Magdeburger Hafen und neuer Zweigstelle in Hille. Vorausgegangen war eine von der MKB für den Entsorger gefahrene Kampagne zwischen Magdeburg und Piesteritz, die nun mit dem Testzug nach Hille den Abschluss fand.

Die Entladung des Waggons erfolgte direkt nach der Ankunft mit Hilfe eines Baggers.

Weitere Transporte sind in Planung.

BÜ-Unfall mit mkb-Lok

Am Nachmittag des 09.11.2020 kollidierte V 19 (Vossloh G 1700-2 BB) der Mindener Kreisbahnen (mkb) an einem Bahnübergang (BÜ) in Lemke an der Strecke Nienburg – Liebenau (Han) mit einem Lkw und entgleiste. Der Lkw-Fahrer hatte an dem unbeschrankten BÜ nicht angehalten und die Warnsignale des mkb-Zuges mißachtet. Die Diesellok bespannte zum Zeitpunkt des Unfalls einen Gefahrgutzug (para-Xylol), der glücklicherweise nicht beschädigt wurde.

Den Abzug der beladenen Waggons nach Nienburg sowie den Hilfszug bespannte DB Cargo 233 511. Die Eingleisarbeiten begannen um 21:30 Uhr, die Strecke ist nach Abschluss von Oberbauarbeiten seit den Nachmittagsstunden des 10.11.2020 wieder freigegeben.

MKB 277 808 (V19) & Hilfszug - Lemke
Quelle: https://www.flickr.com/photos/131133345@N05/50589990393/