[RS/ME] Wieder Fiat-Pkw nach Bar

Die Lieferung von fabrikneuen Fiat-Pkw vom serbischen Herstellerwerk in Kragujevac per Bahn zum Hafen Bar in Montenegro ist wieder angelaufen. Transportiert werden Fahrzeuge des neuen Modells Fiat Grande Panda – als Logistiker agiert Milšped.

Der Export von per Bahn angelieferten Pkw über den heutigen „Port of Adria“ hat eine langjährige Tradition. Schon der serbische Hersteller Zastava nutzte vor der Übernahme durch Fiat diesen Weg zum Export unter anderem in die USA. Unter Regie des Automobillogistikers Mosolf nahmen lange Jahre pro Woche bis zu 12 Ganzzüge mit Fiat 500 L den Weg per Bahn in den Mittelmeerhafen zur Umladung auf Schiffe zum Export nach Italien und andere Länder. Zuletzt war das Bahnengagement zum Erliegen gekommen.

Foto: Port of Adria

[RS/ME] Rückkehr der Pkw-Transporte

Die Güterbahn Montecargo hat die Rückkehr der Transporte von Fiat-Pkw vom serbischen Werk in Kragujevac (Nachfolgeunternehmen von Zastava) zum Hafen von Bar im September 2024 angekündigt. Die mit bis zu 12 Umläufen pro Woche für den Automobillogistiker Mosolf gefahrenen Leistungen waren in der Corona-Pandemie ausgelaufen.

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[ME] Montecargo in Bedrängnis

Das staatliche montenegrinische Eisenbahnunternehmen Montecargo hat kürzlich Güterwagen und Container beschafft, die für den Transport von Kupferkonzentrat benötigt werden, nachdem die Behörden dessen Transport aufgrund der registrierten Luftverschmutzung im Hafen von Bar verboten hatten. Dieses Verbot erforderte Änderungen an der Technologie für die Be- und Entladung.

Die Unterbrechung des Transports von Kupferkonzentrat sowie der Streik der Bauxitarbeiter, in dessen Folge Montecargo kein Bauxit transportieren konnte, führten zu einem erheblichen Umsatzrückgang im Unternehmen und zu einer Verzögerung bei der Zahlung der Löhne. Beide Probleme sind nun beseitigt und der Transport wurde zum 01.07.2024 wieder aufgenommen. Bis wieder Kupferkonzentrat die Anlagen der Serbia Zijin Copper in Bor, Serbien, per Bahn gen Montenegro verlassen wird, könne es aber noch mindestens einen Monat dauern, da weitere 350 Güterwagen der Gattung Rgs und 700 Container zu beschaffen seien, hieß es.

Der Betrieb von Montecargo wurde auch durch die jüngste Blockade ehemaliger Arbeiter der bankrotten Bauxitmine in Nikšić gefährdet, die das Plateau der Erzmine Seoca aufgrund von Ansprüchen an sie blockierten. Diese Blockade hat das Geschäft von der Aluminiumhütte Uniprom KAP, dem Hafen von Bar und anderen Eisenbahngesellschaften direkt gefährdet. Da sich die staatliche Wirtschaft zersplittert auf dem untersten Niveau befinde, ohne Massenproduktion, gibt es keinen Inlandstransport mehr für ihre Bedürfnisse. Aus diesem Grund konzentriert sich Montecargo nur auf den internationalen Transport zum und vom Hafen von Bar und den Transport von Bauxiterz für den Export.

Die Presse berichtete, dass zeitgleich mit den bestehenden Problemen auch der montenegrinische Ableger der serbischen Privatbahn Kombinovani Prevoz (KP) angetreten sei, um das Geschäft des staatlichen Unternehmens zu übernehmen. Montecargo sei gegenüber diesem benachteiligt, da dieses nicht unter den gleichen Bedingungen wie Montecargo arbeite, denn es stelle pensionierte Lokführer und Arbeiter der Željeznički prevoz Crne Gore AD (ŽPCG) ein, die für einen privaten Betreiber weiterhin arbeiten dürfen, nicht aber für Montecargo.

Mehr Kupfertransporte über den Hafen Bar

Der Umschlag von Kupferkonzentrat im montenegrinischen Hafen Bar soll in den kommenden Jahren stark ansteigen. Für 2021 wird von 350.000 bis 400.000 t ausgegangen, für die beiden kommenden Jahre wurden jüngst 700.000 t vereinbart. Ein entsprechendes Treffen des Hafenbetreibers Luka Bar sowie der Bahnunternehmen Montecargo und Srbija Kargo sowie der Trans Cargo Logistic (TCL) der Familie Vukićević und des Kunden Serbia Zijin Bor Copper (ex RTB Bor) fand am 09.06.2021 in Bar statt.