Serbische Privatbahn NCL: Konkurs

Die Ende 2017 gegründete Firma NCL Neo Cargo Logistic (NCL) ist vor ein paar Tagen in Konkurs gegangen. NCL zählt zu den vier privaten EVU, welche in Serbien aktiv Gütertransporte durchführen.

Mehrheitseigner des Unternehmens war anfangs die bulgarische Staatsbürgerin und NCL-Direktorin Slaveya Ilcheva Angelova aus Sofia. Es wird gemunkelt, dass Rail Cargo Austria (RCA) die NCL wahrscheinlich rekapitalisieren bzw. kaufen wird. Alle gemieteten Lokomotiven wurden bereits an ihre Besitzer (u. a. Srbija Voz und HŽPP) zurückgegeben.

NCL hatte einige Unfälle zu verzeichnen, bei denen mit Gefahrgut beladene Güterwagen von den Schienen sprangen. Es war aber schwierig festzustellen, ob dies nur auf die Verschlechterung der Infrastruktur oder auch auf ein verantwortungsloses Management und Handeln des Transportunternehmens selbst zurückzuführen war. Die 2018/19 dreimal innerhalb von zwei Monaten erfolgte Entgleisung von Ammoniak-Kesselwagen im Dorf Jasenovik auf der Strecke Niš – Zaječar schlug hohe Wellen. Die letzten abschnittsweisen Reparaturen dort wurden vor fast sechs Jahrzehnten durchgeführt. Das staatliche EIU Infrastruktura železnice Srbije (IŽS) begann daraufhin mit der Renovierung der Strecke, welche im Herbst 2020 abgeschlossen sein sollte, aber immer noch andauert.

PIMK Rail 07077-1 (NCL)
Zug der NCL mit Mietlok. Quelle: https://www.flickr.com/photos/andreaspasic/47945572947/