Im Eurohafen in Haren (Ems) besteht nun eine Alternative im Rangierdienst neben der parallel auch als Infrastrukturbetreiber tätigen Emsländischen Eisenbahn (EEB): Die e.g.o.o. Eisenbahngesellschaft Ostfriesland-Oldenburg führt bei Bedarf eine Lok aus Dörpen oder Emden zu. Erstmalig wurde am 24.01.2024 das Futtermittelwerk bedient, die Güterbahn sieht das Potenzial aber im gesamten Hafen, also Futtermittel, Kies und auch Projektladungen.
Captrain statt DB in Domo
Zum 01.01.2024 hat Captrain Italia (CTI) den Rangierdienst in Domodossola vom Vorgänger DB Cargo Italia übernommen. Die DB hat die beiden dort eingesetzten Vossloh G 6 retourniert.
Rangierdienst in Genua an FuoriMuro vergeben
In Genua hat am 08.12.2023 Fuorimuro Shunting&Rail von der Westligurischen Hafenbehörde (Autorità di Sistema Portuale del Mar Ligure Occidentale; AdSP MLO) den Zuschlag für den Rangierdienst in Genua für eine Dauer von fünf Jahren mit der Möglichkeit einer Verlängerung um weitere zwei Jahre erhalten, wobei sich der maximale Gesamtwert auf ca. 61,6 Mio. EUR beläuft.
Das Unternehmen führt damit die Tätigkeiten fort, die bereits seit Mai 2010 vom EVU FuoriMuro Servizi Portuali e Ferroviari bestritten werden. 2013 und 2016 wurden von diesem dafür insgesamt fünf LHB-Loks aus den Beständen der Verkehrsbetriebe Peine-Salzgitter GmbH (VPS) erworben.
Während des Ausschreibungsverfahrens wurde besonders auf umweltfreundliche Lösungen für das Wohlbefinden des Personals und das städtische Umfeld geachtet, indem u. a. der Einsatz von Katalysatoren und Start-Stopp-Systemen vorgesehen ist, um die Emissionen in die Atmosphäre und den Energieverbrauch weiter zu reduzieren.
Combirail expandiert erneut
Die französische Güterbahn Combirail geht davon aus, dass sich seine Aktivitäten in den nächsten fünf Jahren verdoppeln werden. Das Unternehmen übernimmt nun Rangierdienste in Loire-sur-Rhône für die neue Verbindung von Captrain nach Barcelona und wird bei seiner Eröffnung im Mai 2024 auch Rangierdienste am neuen Open Rail TOP-Terminal in der Nähe von Fos-sur-Mer durchführen.
Längerfristig beabsichtigt Combirail, die Traktion weiterer Dienste für T3M zu übernehmen: Captrain France fährt aktuell die Strecke Lille – Valenton – Marseille, während DB Cargo France die Strecken Bonneuil – Marseille, Valenton – Bordeaux, Lille – Bordeaux und Lille – Toulouse übernimmt. Die drei Marseille-Dienste werden im Mai 2024 auf das TOP-Terminal umgeleitet.
Ende 2018 ging der Schienengüterverkehrsbetreiber Ferrivia in Konkurs und wurde von der Open Modal-Gruppe und dem Straßentransportunternehmen Combronde aufgekauft, die Open Rail gründeten, das später in Combirail umbenannt wurde, um die intermodalen Dienste von Ferrivia zu betreiben. Anschließend begann Combirail mit der schrittweisen Übernahme der Traktion intermodaler Züge für T3M, einem weiteren Teil von Open Modal. Combirail bietet jetzt Traktion für die Strecken Marseille – Valenton (Paris) und Avignon – Bonneuil (Paris) für T3M sowie für ehemalige Ferrivia-Dienste für Combronde von einem Drehkreuz in Loire-sur-Rhône in der Nähe von Lyon nach Fos-sur-Mer, Gerzat (Clermont-Ferrand) und Chalon-sur-Saône. Die interne Traktionsübernahme hat zu einer Steigerung der Zuverlässigkeit um zehn Punkte geführt. Combirail hat jetzt 50 Mitarbeiter und 13 Lokomotiven – sechs BB 27000-Elektrolokomotiven, sechs BB 75000-Diesellokomotiven und eine Y 8000-Rangierlokomotive, alle von Akiem geleast.
Captrain: Knotenlok in Medyka
Captrain Polska gab am 10.10.2023 bekannt, eine Knotenlok in Medyka stationiert zu haben. Die Diesellok des Typs TE109 ist für Dienste bis maximal 2.800 t im Umkreis auf polnischem Staatsgebiet sowie grenzüberschreitend nach Mostiska in der Ukraine auch für Dritte nutzbar.
Letzte Meile: SKL in Barby aktiv
Seit 01.06.2023 hat der Cargill-Anschluss in Barby (Elbe) mit der SKL Schienen Komplex Logistik Magdeburg einen neuen Betriebsführer. Die SKL hatte das Werk bereits mehrfach auf der letzten Meile bedient. Die private Güterbahn nutzt eine V 60 D vor Ort und bietet die letzte / erste Meile sowie das Rangieren im Werk an. Bedarfsweise kann auch der Langlauf bis zur Grenze absolviert werden. Bislang setzte Cargill ab der Wagenübergabestelle (WÜST) einen Zweiwege-Unimog ein.
Lineas / BT Trains: Ende in Pernis
Der Rangierdienst von Lineas mit Dieselloks des Typs V 60 des Vermieters Trains in Rotterdam-Pernis ist beendet. Grund ist die Abwanderung des Intermodalshuttles Rotterdam – Mortara vom CTT zurück zum RSC Waalhaven (erste Meile durch Captrain) per 08.05.2023. Die Langstreckentraktion für Kombiverkehr übernimmt SBB Cargo International.
OFP Sud Ouest rangiert in Bayonne
Die französische Regionalbahn OFT Sud Ouest vermeldet einen Neuverkehr: Nach mehreren Jahren des Stillstands wurde der Schrottverkehr im Port de Bayonne wieder aufgenommen, um das Stahlwer der Celsa France in Tarnos zu versorgen. Eingesetzt wird eine 2021 vom Lokvermieter Akiem erworbene Rangierdiesellok des Typs Y 8000.
D&D rangiert in Ratzeburg
Am 06.12.2022 übernahm die D&D Eisenbahngesellschaft aus Hagenow erstmals die letzte Meile für einen Getreidezug der Freightliner zum Anschluss der ATR-Landhandel. Zuvor hatte die Nordic Rail Service (NRS) diese Dienste übernommen.
RheinCargo kooperiert mit RWE Power
RheinCargo hat eine Ausschreibung für die Übernahme der Rangierdienste der RWE Power am Kraftwerk Fortuna gewonnen. Aueßerdem befördert RheinCargo auch Ein- und Ausgangszüge über das Streckennetz der RWE Power zu den Bahnhöfen Frechen, Gustorf und Niederaußem. Der seit August 2022 gültige Vertrag besitzt eine Laufzeit von sieben Jahren. Kommissarischer Standortleiter ist Sascha Hisgen.
Insgesamt vier Dieselloks werden von der mit aktuell 19 Mitarbeiter dort tätigen RheinCargo vor Ort in Niederaußem betrieben:
- Zwei Voith Gravita 10 BB hat RheinCargo von RWE übernommen. Diese werden im Bereich des Kraftwerks für die Beförderung der Braunkohle, Wirbelschichtkohle und Kleinkoks eingesetzt.
- Eine Vossloh G 1000 BB für den Transport von Kalkzügen zu den Kraftwerken Neurath und Niederaußem.
- Eine Deutz MG 530 C dient als Reserve-Triebfahrzeug, das im Bedarfsfall sofort eingesetzt werden kann. So können eventuelle kurzfristige Ausfälle begrenzt und eine permanente Transportfähigkeit gewährleistet werden.
„Die Kooperation mit RWE ist hervorragend angelaufen. Natürlich entstehen bei so einem großen Projekt Herausforderungen, die erst im operativen Geschäft auffallen. Diese konnten wir aber alle sehr schnell und problemlos lösen“, berichtet Thomas Nebich, kommissarischer Leiter „Werks und Industriebahnen“ bei RheinCargo. Unter anderem ist geplant, den Personalbestand um zwei Mitarbeiter aufzustocken.