[DE] Hafenbahn Kelheim modernisiert

Mit Unterstützung des Freistaats Bayern wurde die Hafenbahn Kelheim modernisiert und ausgebaut. Die offizielle Übergabe erfolgte am 21.12.2024 durch Staatsminister Florian Herrmann.

Die 1875 eröffnete Strecke Saal (Donau) – Kelheim verlor 1988 den Personenverkehr und mit Konkurs 1993 mit dem Zellstoffwerk den Güterkunden am Streckenende. Seit 1998 wurde die Strecke ab dem Anschluss der Zellwolle-Fabrik stillgelegt – 2015 folgte die Entwidmung.

[DE] Anschlussbahn Trollenhagen reaktiviert

Die Anschlussbahn Neubrandenburg – Trollenhagen (ANT) wurde reaktiviert. Die von der mv infra GmbH als Tochter des Nutzers TDC Technical Duroplastic Constructions übernommenen Gleise wurden am 29.04.2024 erstmals seit den 1990er Jahren wieder von DB Cargo befahren. Geplant sind drei Züge pro Woche, TDC erspart sich mit der Reaktivierung die Lkw-Umfuhr aus Weitin. Die Betriebsführung der ANT in Form von Anschlussbahnleiter und Vertreter stellt die TME-Torsten Meincke Eisenbahn.

Die Genehmigung durch den Landesbeauftragten für Eisenbahnaufsicht liegt seit dem 04.10.2023 vor. Nach einigen Sanierungsarbeiten und umfangreichem Vegetationsrückschnitt konnte am 05.04.2024 eine Probe- und Einweisungsfahrt mit der DB Cargo zum Gewerbegebiet Trollenhagen-Hellfeld durchgeführt werden.

Band durchschneiden – links: Werksleiter Mario Weigang, rechts: Geschäftsführer Daniel Welker. Foto: Torsten Meincke
Ankunft der Rangierfahrt an der Ladestelle. Foto: Torsten Meincke

Kaolinabfuhr statt Stilllegung

Mit der sich abzeichnenden Wiederaufnahme des Kaolinabbaus im Sudetenvorland bei Vidnava/Weidenau durch die Gesellschaft „Vidnavský kaolin“ soll die zur Stilllegung vorgesehene Lokalbahn Velká Kraš – Vidnava wiederbelebt werden. Der Ausblick auf den Kaolinabbau beträgt 20 Jahre, wobei der Rohstoff ab Vidnava ausschließlich per Eisenbahn transportiert werden soll.

Die Revitalisierung wurde schon mit dem staatlichen tschechischen Eisenbahninfrastrukturbetreiber Správa železnic (SŽ) besprochen, möglicherweise wird dann auch der 2010 eingestellte Personenverkehr wiederaufgenommen. Es finden Verhandlungen unter Beteiligung von EVU über den zukünftigen Fahrplan in Richtung Hanušovice/Hannsdorf statt. Es kann mit zwei Zugpaaren täglich um die 1.800 t Material mit zwei Zehn-Wagen-Garnituren (Sggrrs Innowaggon Rocktainer, jeder Wagen mit vier Containern) und vier Loks der Reihe 753.7 abgefahren werden (2 Tfz vorn, 2 Tfz hinten). Für den Rangierbetrieb wird eine Lok der Reihe 714 mit CNG (komprimiertes Erdgas) zum Einsatz kommen.

Die nicht genutzte, 4,5 km lange Strecke stand seit Jahren auf der Abschussliste der SŽ, nicht mal bei der Gemeinde gab es Interesse auf eine kostenlose Übernahme der Infrastruktur, weshalb seit Februar 2019 beim Verkehrsministerium das Verwaltungsverfahren zur Streckenstilllegung lief, welches auf Basis der Information über laufende Untersuchungen der Kaolinlagerstätte zurückgezogen wurde.

In Vidnava wird bereits seit dem Jahr 1786, in größerem Maßstab ab 1816 bis in die 1970er Jahre Kaolin abgebaut, die letzten Aktivitäten erfolgten in den 1990er Jahren. Das Kaolin soll per Bagger an der Oberfläche abgebaut und auf der Trasse einer von 1921 bis 1955 betriebenen 600-mm-Grubenbahn per Förderband zum Bahnanschluss befördert werden.

DB reaktiviert stillgelegte Strecken

Die Deutsche Bahn (DB) wird 20 Strecken mit einer Länge von 245 Kilometern für den Bahnbetrieb reaktivieren. Bei den Strecken handelt es sich um einen ersten Teil zuvor stillgelegter Trassen, auf denen künftig wieder Personen- oder Güterverkehr stattfinden soll. Ein Team der DB hatte in den vergangenen Monaten ein Streckenportfolio in ganz Deutschland mit insgesamt rund 1.300 Kilometern Länge ermittelt, für das verkehrliches Potenzial besteht. Bei einem Großteil lohnt sich bei Abwägung von Kosten und Nutzen die Wiederinbetriebnahme.

Die DB stellte ihre Pläne am 22.06.2021 auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit den Branchenverbänden Allianz pro Schiene und dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) in Berlin vor.