Spanien: Güterverkehr geht zurück

Das Aufkommen im spanischen Schienengüterverkehr geht zurück. Dies geht aus einem Dossier der Nationalen Markt- und Wettbewerbskommission CNMC (Comisión Nacional de los Mercados y la Competencia) hervor.

Das Frachtaufkommen verbesserte sich gegenüber dem Vorquartal, war jedoch schlechter als im gleichen Quartal 2022, wobei die Indikatoren beförderte Nettotonnen und Nettotonnenkilometer um etwa 12-13 % zurückgingen. Der Marktanteil von Renfe Mercancías (in Tonnenkilometern) lag bei 46 %, nachdem er in diesem Quartal um 4 Prozentpunkte zurückgegangen war. Captrain und Continental Rail verzeichneten Anteile von 19 % bzw. 15 %.

Renfe Mercancías: MSC neuer Partner

Am 25.09.2023 hat der Vorstand der spanischen Staatsbahn Renfe nach Presseberichten eine Entscheidung für den neuen Partner bei der Güterbahn Renfe Mercancías getroffen: Die Reederei MSC soll mindestens 50 % an der defizitären Tochter sowie das Management des Unternehmens übernehmen. Nun steht noch die Genehmigung durch die Delegierte Kommission der Regierung für Wirtschaft (Comisión Delegada del Gobierno para Asuntos Económicos (CDGAE)) und anschließend durch den Ministerrat aus. Renfe Mercancías wies im Geschäftsjahr 2022 einen Verlust von 38 Mio. EUR aus.

Inoffizielle Quellen nennen einen Kaufpreis von mindestens 200 Mio. EUR. Um die Beteiligung hatten sich im ab April 2022 durchgeführten Verfahren außerdem CMA CGM und Maersk beworben.

MSC setzt somit seinen Bahn-Expansionskurs fort. Nach der Übernahme der staatlichen portugisischen Güterbahn, der Gründung von eigenen Bahngesellschaften in Italien und Belgien sowie geplanten Übernahmen von TX Logistik (100 %) sowie dem Vernehmen auch der ecco-rail (49 %) war jüngst bekannt geworden, dass sich MSC an der HHLA (inklusive Bahnoperator / EVU METRANS) beteiligen will.

Weiterer Barcelona-Madrid-Zug

Einen Monat nach der Einrichtung eines von der Suardiaz Logistics Group betriebenen und von Medway traktionierten Intermodalzuges zwischen Barcelona-Morrot und Madrid-Abroñigal folgte am 05.06.2023 eine weitere Linie. Diese verbindet Barcelona-Can Tunis und Madrid-Abroñigal und wird von Renfe Mercancías im Auftrag von TP Nova traktioniert.

Erste Breitspur-Euro 6000 für Renfe

Die ersten drei Stadler Euro 6000 (256 101 bis 103) mit iberischer Spurweite und Dreisystemfähigkeit (1,5 kV DC, 3 kV DC und 25 kV AC) für Renfe Mercancías haben das Herstellerwerk in Albuixech am 22.11.2022 für Testfahrten verlassen. Sie sind Teil einer Bestellung von 12 Loks durch die staatliche Güterbahn.

Ähnliche Loks hat Alpha Trains geordert und an Captrain, Continental Rail, Medway und Transfesa vermietet.

Spanien: Wieder Rüben per Bahn

Nach 15 Jahren vermeldet Spanien die Rückkehr von Rübentransporten auf die Bahn. Am 10.11.2022 hat Renfe Mercancías einen ersten Zug zwischen Selgua und der Zuckerfabrik der Azucarera in Miranda de Ebro befördert. Statt konventionellen offenen Wagen wurden dabei ein Containerset verwendet, das zuvor im Getreide-Testverkehr von der Ukraine nach Barcelona verwendet wurde.

2021: Renfe verlor 3 % Marktanteil

Renfe Mercancías hatte 2021 Marktanteilsrückgänge von 3 % in Tonnen-km im Vergleich zum Vorjahr. Laut den Daten des Eisenbahninfrastrukturbetreibers und der Arbeitgeber des privaten Güterverkehrs hat es in nur fünf Jahren bis zu 12 % verloren. Dagegen sind mehrere Konkurrenzunternehmen in den letzten Jahren enorm gewachsen, darunter Captrain, die Frachttochter der französischen SNCF, die mit der Marke Ouigo auch in den spanischen Personenfernverkehr eingestiegen ist.

Marktanteile im Güterverkehr in Spanien. Quelle: elEconomista

Unabhängig davon, wer die Güter transportiert, ist der Modal Split-Anteil des spanischen SGV noch gering. Der Marktanteil ist aber nicht das einzige Problem, mit dem der Sektor konfrontiert ist: 62 % der alternativen EVU sind mit der derzeitigen Wettbewerbsfähigkeit der Eisenbahn unzufrieden und beschränken ihren Betrieb praktisch auf intermodale Aktivitäten auf nationaler Ebene, da Schwierigkeiten beim Zugang zu zugelassenem Rollmaterial ihren Zugang zu internationalen Korridoren einschränken.

Renfe: Erste Euro 6000 übernommen

Stadler hat jüngst vier Euro 6000 in iberischer Spurweite an Renfe Mercancías übergeben. Gemäß dem geschlossenen Vertrag über 12 Maschinen musste diese Anzahl an Lokomotiven vor Jahreswechsel an die spanische Güterbahn ausgeliefert sein.

Der Hersteller zeigte sich bei einem Besuch von Isaías Táboas (Präsident von Renfe Operadora) in Begleitung von Iñigo Parra (Präsident von Stadler Valencia) im Stadler-Werk in Valencia zuversichtlich, bis Jahresende sechs weitere Loks liefern zu können.

Foto: Renfe

Vitos wieder mit dem Zug

Mehr als sechs Jahre, nachdem der Mercedes Vito zum letzten Mal in Júndiz beladen wurde, und mehr als vierzehn Jahre, seit dies regelmäßig geschah, hat das Terminal Alava erneut einen mit diesen Transportern beladenen Zug versandt. Dieser wurde neu in den Hafen von Santander gebracht. Die Traktion übernahm Renfe Mercancías, die Laes-Waggons stellte Pecovasa. Zuvor war der Zug aus einstöckigen Waggons von Semat gebildet worden.

Kombiverkehr startet Duisburg – Barcelona

Am 28.06.2022 startete die neue Zugverbindung Duisburg – Barcelona Can Tunis v.v. der Kombiverkehr KG speziell für Sattelauflieger mit vollem Profil P400. Mit drei Abfahrten pro Woche und Richtung und zahlreichen Weiterleitungen ab Duisburg. Die Traktion übernehmen DB Cargo nördlich von Perpignan sowie Renfe Mercancías in Spanien.

Grafik: Kombiverkehr