RO: Ministerium will neue Fristen für RoLa-Wagen

Das rumänische Verkehrsministerium schlägt in einem Verordnungsentwurf neue Fristen für die Reparatur von Güterwagen der Rollenden Landstraße (RoLa) vor.

Begründet wird dies mit der Reorganisation der rumänischen Eisenbahnbehörde (Autoritatea Feroviară Română; AFER), dem Krieg in der Ukraine und der notwendigen Dekarbonisierung des Schienenverkehrs in der EU. Es sei von besonderem Interesse, die Grenzübergänge zu entlasten und den Gütertransit zwischen der Ukraine und dem Hafen von Constanța zu gewährleisten sowie den Schwerlastverkehr auf der Straße E85 zu reduzieren.

Es wird daher vorgeschlagen, die Eisenbahnnorm NF 67-006 über die geplanten Hauptuntersuchungs- und Reparaturfristen für den im RoLa-Verkehr eingesetzten 10-achsigen Niederflur-Güterwagen der Gattung Saadkms zu ändern. Nach dem Entwurf bleibt die Lebensdauer eines solchen Wagens bei 40 Jahren, alle zwei Jahre gibt es technische Zwischenrevisionen, und planmäßige Revisionen werden alle vier Jahre durchgeführt. Es gibt keine Laufleistungsintervalle.

Nach der alten Verordnung 315 aus dem Jahr 2011 wurde der geplante Instandhaltungszyklus vom Konstrukteur des Wagens festgelegt. Die Reparaturen des Typs RP und RK werden bisher im Intervall von 6 Jahren ±3 Monate bzw. 12 Jahren ±3 Monate durchgeführt.

RoLa-Fortführung bis 2028

Die Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des Nationalrates der Schweiz befürwortet die Weiterführung der Rollenden Landstraße (RoLa) bis 2028, bevor diese im Anschluss definitiv eingestellt wird.

Mit 15 zu 9 Stimmen hat sich die Kommission für eine Weiterführung bis Ende 2028 ausgesprochen. Zu diesem Zweck sollen 106 Mio. CHF bewilligt werden. Die Kommissionsmehrheit beruft sich dabei insbesondere auf das in der Verfassung festgehaltene und noch immer nicht erreichte Verlagerungsziel und befürchtet bei einer früheren Einstellung eine Rückverlagerung auf die Straße. Außerdem weist sie darauf hin, dass die Rollende Landstraße nach wie vor gut ausgelastet ist und damit durchaus einer Nachfrage entspricht. Sie befürwortet damit die vom Bundesrat in die Vernehmlassung geschickte Variante.

Eine Kommissionsminderheit erachtet es als einen guten Kompromiss, für die Weiterführung dieser flankierenden Maßnahme bis Ende 2026 insgesamt 64 Mio. CHF vorzusehen. Für sie stellt diese Variante einen Mittelweg zwischen Verlagerungsabsicht und finanziellem Aufwand dar, welcher der Logistikbranche gleichzeitig einen klaren Fahrplan bietet. Sie schließt sich somit der vom Bundesrat in der Botschaft vorgesehenen Variante an.

Eine weitere Minderheit möchte die Rollende Landstraße lediglich bis Ende 2024 weiterführen und sie dazu mit 25 Mio. CHF unterstützen, damit anstehende Entscheidungen und Investitionen in der Logistikbranche nicht herausgeschoben werden.

In der Gesamtabstimmung sprach sich die Kommission mit 16 zu 7 Stimmen bei 2 Enthaltungen für die Vorlage aus. Das Geschäft wird voraussichtlich in der Frühjahrssession vom Nationalrat behandelt.

RAlpin: 25 % Zuwachs in 2021

Der RoLa-Anbieter RAlpin konnte im Geschäftsjahr 2021 70.000 Lkw und somit fast ein Viertel mehr Lastwagen als im Vorjahr (56.000 Lkw) transportieren. Namentlich der neue Businessplan 2021-2023 hat RAlpin geholfen, im vergangenen Jahr deutlich besser mit den Widrigkeiten der Pandemie zurecht zu kommen. Unternehmerisches Handeln ermöglichte kleine Erfolge im zweiten Pandemiejahr: Baubedingt fuhren im August 2021 erstmals Züge der Rollenden Autobahn über die Luino-Linie und der Betrieb konnte im Gegensatz zum August 2020 das ganze Jahr aufrechterhalten werden. Zudem konnten ab Mitte Oktober die Lastwagenfahrer*innen in den Corona-Testcentern in den RAlpin-Terminals Freiburg im Breisgau und Novara bei Bedarf ein 48 Stunden lang gültiges, EU-Testzertifikat erwerben. Diese Dienstleistung wurde von über 30 Prozent der Kunden in Anspruch genommen.

Ein erneuter außerordentlicher Unterstützungsbeitrag der Schweizerischen Eidgenossenschaft im Umfang von 2,8 Mio. CHF und die Auflösung von 2,1 Mio. CHF Rückstellungen ermöglichten 2021 ein ausgeglichenes Jahresergebnis. Dank der guten Entwicklung der Nachfrage im vierten Quartal musste RAlpin 0,5 Mio. CHF der zusätzlichen Bundeshilfe nicht beanspruchen.

Das Geschäftsjahr 2022 begann für RAlpin verhalten positiv. Durch ein COVID-Dekret der italienischen Regierung konnten in den Terminals in der Zeit von Januar bis März keine EU-Testzertifikate ausgestellt werden. Folglich konnten 5.600 Lkws im ersten Quartal des laufenden Jahres nicht per Bahn transportiert werden. Dank der Aufhebung der Pandemie-Maßnahmen erzielt die Rollende Autobahn seit April wieder positive Monatsresultate und kann die gefragten Kapazitäten vollumfänglich zur Verfügung stellen.

Der bereits ab 2021 eingeführte, optimierte Fahrplan mit durchgehender Lok-Traktion auf der ganzen Strecke ermöglicht eine gute Pünktlichkeit: Über 78% aller Züge erreichen ihr Ziel mit weniger als 60 Minuten Verspätung.

RO: Neue Doppelspurstrecken und RoRo-Verkehr

Rumänien reagiert infrastrukturell als erstes Land auf die neue Realität des Krieges in der Ukraine und der Entwicklung neuer Güterströme. Im Aktionsprogramm für die Entwicklung der Eisenbahninfrastruktur und die Verkehrsverlagerung auf die Schiene sind der Bau von Doppelspurstrecken (1.435 / 1.520 mm) und Drehgestellwechselanlagen vorgesehen. Bis zum 2. Quartal 2023 soll die Verabschiedung des Gesetzes erfolgen und bis zum 4. Quartal 2022 die Errichtung mindestens einer neuen Drehgestellwechselanlage. Der rumänische Staat wird den Kauf von Güterwagen fördern, die den Transportbedarf zwischen dem Hafen von Constanța/Konstanza und der Ukraine decken und die für den Übergang zwischen den beiden Spurweiten geeignet sind.

Das Aktionsprogramm für die Entwicklung der Eisenbahninfrastruktur und die Verlagerung des Personen- und Güterverkehrs auf die Schiene vervollständigt den Regierungsbeschluss Nr. 1302/2021 zur Steigerung des Schienenpersonen- und -güterverkehrs um 25 % bis 2026 gegenüber 2020. Die Änderungen werden durch den Zugriff auf die erste Tranche europäischer Mittel ermöglicht. Es zielt für den Warentransit von und nach der Ukraine auf konkrete Interventionen zur Bewältigung der Kriegsfolgen, wirtschaftliche Nachhaltigkeit sowie den Wiederaufbau der Ukraine und die Entwicklung der Handelsbeziehungen mit der Ukraine und Moldau ab.

Geplant sind der Bau von drei Drehgestellumsetzanlagen Normalspur – Breitspur, die Verlängerung der Breitspurstrecken von Socola über Nicolina nach Iași (ca. 7 km) und von Vicșani über Dornești nach Suceava (ca. 45 km) inklusive Anpassung der Leit- und Sicherungstechnik. Automatische Spurwechselanlagen für fahrende Züge sind in Cristești Jijia und Vicșani geplant. Neben Anlagen zum Drehgestellwechsel für Güter- und Personenwagen in beiden Spurweiten in Vicșani, Cristești Jijia oder Nicolina, Galați-Brateș und Valea Vişeului wird im Zusammenhang mit der Verlängerung der Linie nach Suceava vorgeschlagen, eine solche Ausrüstung im Bahnhof Suceava Nord zu installieren.

Selbiges ist in Verbindung mit dem Bau einer Breitspurstrecke von etwa 1 km Länge im Hafen Konstanza vorgesehen. Breitspurgüterwagen, die mit RoRo-Schiffen von und nach dem Hafen Odessa verbunden sind, sollen dort be- und entladen werden und weiter in die EU-Mitgliedsstaaten verkehren können. Der neue Trajektverkehr soll sowohl während des bewaffneten Konflikts in der Ukraine als auch nach seinem Ende vom Hafen Konstanza übernommen werden.

ÖBB will neue ROLA-Begleitwagen anschaffen

Die ÖBB Personenverkehr hat im Amtsblatt der Europäischen Union am 26.10.2021 eine Bekanntmachung zur Konstruktion, Herstellung und Lieferung von ROLA-Begleitwagen veröffentlicht (2021/S 208-545611). Das Einsatzgebiet ist international, vorzugsweise AT, IT (mit Betrieb im künftigen Brennerbasistunnel (BBT)), SLO im konventionellen Normalspurnetz, DE, HU, CH. Gefordert werden die Eignung für den alpinen Winterbetrieb mit hohem Tunnelanteil, Zugbegegnungen mit bis zu 230 km/h auch im Tunnel, V/max 160 km/h (optional 200 km/h), Stromsystem 15 u. 25kV AC sowie 3kV DC. Diese Bekanntmachung dient einer Markterkundung.

RoLa mit neuem Traktionskonzept

Bei der von RAlpin betriebenen RoLa Freiburg im Breisgau – Novara ergaben sich zum Fahrplanwechsel am 13.12.2020 Änderungen bei der Produktion. Neu sind die Partner BLS Cargo und SBB Cargo International je hälftig für die Gestellung der E-Loks zuständig, wobei diese neu grenzüberschreitend eingesetzt werden. Zudem stellt BLS Cargo die benötigten Schubloks in der Schweiz. Das alte Konzept sah die Traktion durch BLS Cargo nördlich und durch SBB Cargo International südlich von Domodossola vor.

186 908 / Basel Bad RB
186 908 der SBB Cargo International. Quelle: https://www.flickr.com/photos/152440859@N03/50717935623/

SBB Cargo International hat für die Dienste TRAXX MS angemietet, BLS Cargo setzt die eigenen TRAXX MS / Re 486 ein.

Der Geschäftsführer der RALpin, Ludwig Näf, begrüsst die Veränderung: „Das neue Konzept verspricht noch zuverlässigere und pünktlichere Züge, was die Attraktivität der Rollenden Autobahn für unsere Kunden erheblich stärkt“.

RoLa-Buchung über Partner möglich

Ein neuer Service der ASFINAG (Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft) in Kooperation mit der Rail Cargo Group macht die Benutzung der Rollenden Landstraße (RoLa) für die Straßentransportunternehmen einfacher. Auf der Homepage www.go-maut.at der ASFINAG können die aktuellen Abfahrtszeiten und die aktuelle Auslastung direkt eingesehen und der Link zur direkten Buchung der RoLa aufgerufen werden.

ROLA Preise auf Brennerachse sinken

Ab 01.10.2020 senkt die Rail Cargo Group die Preise der Rollenden Landstraße (ROLA). Das neue Preissystem sieht zum einen Preissenkungen des Basispreises für LKW unter 40,5 Tonnen (9 Euro Rabatt) zum anderen Rundlaufrabatte (6 bis 9 Euro) für alle Fahrten auf der Brennerachse vor. Dabei profitieren sämtliche ROLA Kunden, unabhängig von Fahrtfrequenz und Verbindung, deutlich von dieser Absenkung. Zusätzlich können Frächter und Speditionen, welche regelmäßig auf den ROLA Verbindungen der Brennerachse fahren, einen weiteren Rabatt in Anspruch nehmen: Denn neu hinzugekommen ist der Rundlaufrabatt. Dieser wird bereits ab 8 Rundläufen je Kalendermonat gewährt und bereits ab dem 1. Rundlauf ausgeschüttet.

Mit dem neuen Preissystem wird nach Unternehmenseinschätzung ein Anreizsystem geschaffen, um mehr LKW auf der Brennerachse auf die Schiene zu verlagern.