[RO] GFR sagt Weihnachtsfeier ab

Die Grup Feroviar Român (GFR), Rumäniens größtes privates Schienengüterverkehrsunternehmen, steht offenbar vor einer Restrukturierung und Massenentlassungen. Es soll Mitarbeiter von der Verwaltung bis hin zum technischen und operativen Personal betreffen. Außerdem kündigte die Grampet-Gruppe an, die traditionelle Weihnachtsfeier mit den Mitarbeitern abzusagen.

Die Anzahl der zu entlassenden Mitarbeiter hängt von der Entscheidung der Aktionäre ab und soll bei denen beginnen, welche die Ruhestandsbedingungen erfüllen. Laut dem Gewerkschaftsführer der Unternehmensgruppe sei auch eine Massenentlassung geplant, die endgültige Entscheidung darüber liege aber beim Eigentümer der Gruppe, Gruia Stoica.

Die Absage der Weihnachtsfeier erfolgt in dem Jahr, in dem das Unternehmen sein 25-jähriges Bestehen feiert – sie findet nur in einem sehr kleinen Kreis aus Politikern und sehr engen Kunden statt.

Die Umstrukturierung der Aktivitäten und die Anpassung der Belegschaft sei eine notwendige Lösung, um dem aktuellen wirtschaftlichen Kontext gerecht zu werden. Demnach plagen die Grampet Group und GFR steigende Energie- und Kraftstoffkosten, die Verringerung des Gütervolumens vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Abschwächung sowie die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit auf dem europäischen Transportmarkt.

Die Gewerkschaften kritisierten die Entscheidung und sahen darin ein Zeichen für das Fehlen einer langfristigen Strategie und das Ergebnis eines schlechten Managements.

[RO] Wagon Lostr-Zacns für TFG

Wagon Lostr und Blue Rail vermelden die Übergabe der ersten von 35 Zacns 87 m3 an die rumänische Güterbahn Transferoviar Grup (TFG). Die Waggons sind bei TSS Cargo eingestellt.

Foto: Blue Rail

[RO] PSP Cargo: Mehr Intermodal

Die PSP Cargo Group konnte die Aktivitäten im Intermodalbereich in Rumänien ausbauen. Im Jahr 2024 rechnet das Unternehmen mit 130.000 netto-t mit 180 Zügen – im Vorjahr waren es 78.200 netto-t und 122 Züge gewesen.

Bei den Leistungen handelt es sich laut unseren Datensammlungen um:

  • KV-Transporte Ruse [BG] – Wels [AT]; 1-2 x pro Woche seit Anfang 2017 Traktion in Rumänien für PIMK
  • KV-Transporte Gent (Stukwerkers Terminal) [BE] – Glogovat (Rail Hub Transylvania); 1 x pro Woche seit 05.2024 Traktion in Rumänien im Auftrag der ecco-rail GmbH für Rail Hub Transylvania S.R.L.

[RO] Softronic erweitert Fabrik in Craiova

Das vor 25 Jahren gegründete Unternehmen Softronic aus Craiova, das sich auf die Herstellung neuer und die Modernisierung bestehender Schienenfahrzeuge spezialisiert hat, wird im nächsten Jahr 8 Mio. EUR in den Bau einer neuen Produktionshalle investieren. In dieser soll der Wartungsservice für die gebauten Lokomotiven erbracht werden.

Im vergangenen Jahr erhielt Softronic den Zuschlag für die Modernisierung von 19 Elektrolokomotiven für CFR Călători. Der im Dezember 2023 unterzeichnete Vertrag mit einem Wert von 100,68 Mio. EUR hat eine Laufzeit von 144 Monaten (12 Jahren) und umfasst einen Zeitraum, der die Durchführung von Modernisierungsdienstleistungen für alle 19 Lokomotiven umfasst, gefolgt von einem Zeitraum von 108 Monaten (9 Jahren), um die Durchführung von Wartungsarbeiten für die letzte aus der Modernisierung zu liefernde Lokomotive sicherzustellen.

Die Produktionskapazität von Softronic liegt bei etwa 15 Lokomotiven pro Jahr. Bis heute wurden bei Softronic 90 neue Elektrolokomotiven gefertigt, die in Rumänien, Ungarn, der Slowakei und Schweden unterwegs sind. Es soll 2025 außerdem ein Prototyp einer Lokomotive mit Batteriespeicher gebaut werden. Die neue Halle soll Ende des Jahres 2026 fertiggestellt sein.

[RO] CFR plant weitere Elektrifizierungen

Der staatliche rumänische Infrastrukturbetreiber Compania Naţională de Căi Ferate (CFR) plant die weitere Elektrifizierung ihres Streckennetzes und hat dafür eine Prioritätenliste erstellt. Die Finanzierung soll aus dem EU-Modernisierungsfonds erfolgen, zu dem Rumänien Zugang hat. Dieser ist ein wichtiges Instrument für die Entwicklung von Investitionen in Energieprojekte, die Verbesserungen der Energieeffizienz, die Modernisierung der Energiesysteme und den Übergang in kohleabhängigen Regionen in Mitgliedstaaten mit einem Pro-Kopf-BIP zu Marktpreisen von weniger als 60 % des EU-Durchschnitts. Er setzt sich aus den Einnahmen aus der Versteigerung von 2 % der Emissionszertifikate auf EU-Ebene für den Zeitraum 2021-2030 zusammen, wovon Rumänien 11,98 % erhält. Das Programm wird nicht vom Energieministerium, sondern vom Verkehrsministerium verwaltet. Die europäischen Mittel dienen ausschließlich den Elektrifizierungsarbeiten, nicht aber Hilfsarbeiten wie Spurverbreiterung, elektromagnetischer Schutz, Signalisierung usw.

Streckenabschnitte mit Vorrang (Priorität 1):

  • Chitila –/ Buciumeni – Săbăreni – Pitești
  • Pitești – Slatina – Craiova
  • Arad – Oradea
  • Oradea – Carei – Satu Mare
  • Satu Mare – Baia Mare – Dej
  • Caracal – Piatra Olt – Râmnicu Vâlcea
  • Râmnicu Vâlcea – Podu Olt – Sibiu – Vințu de Jos
  • Podu Olt – Brașov

Streckenabschnitte mit kleinerem Umfang (Priorität 2):

  • Ciulnița – Slobozia – Țăndărei
  • Titu – Târgoviște
  • Războieni – Târgu Mureș
  • Bacău – Piatra Neamț – Bicaz
  • Verești – Botoșani
  • Copșa Mică – Sibiu

Die Regionalbereiche der CFR wurden jetzt aufgefordert, die Verfahren für Machbarkeitsstudien für die Abschnitte București – Pitești, Pitești – Slatina – Craiova, Arad – Oradea, Oradea – Carei – Satu Mare, Satu Mare – Jibou – Dej, Tecuci Nord – Iași einzuleiten. Diese sollen bis November 2025 vorliegen, damit Anfang 2026 die Finanzierungsanträge eingereicht werden können.

[RO] CFR Marfă trennt sich von Fährterminal Constanța

Nach dem Verkauf der Schiffe will CFR Marfă nun das Fährterminal im Hafen Constanța verkaufen. Es begannen Gespräche mit dem Hafen von Constanța (Compania Națională Administrația Porturilor Maritime Constanța; CN APM), einem Unternehmen, das sich mehrheitlich im Besitz des Staates befindet (60 % Verkehrsministerium, je 20 % im Besitz der Stadt Constanța und des Fondul Prorietatea). Die Anteilseigner haben am 19.11.2024 ihre grundsätzliche Zustimmung zum Kauf des Fährterminals durch direkte Verhandlungen gegeben.  

Der Vermögenswert hat einen strategischen Wert für den Staat, der Verkauf erfolgt daher in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Bestimmungen, die die Übertragung strategischer Vermögenswerte zwischen staatlichen Stellen ermöglichen und nicht über Verhandlungen mit anderen interessierten Parteien und potenziellen Investoren.

Die Entwicklung des Fährbetriebs im Hafen von Constanța ist notwendig, da es eine ernsthafte Konkurrenz aus Bulgarien gibt. Vor kurzem traf sich das Management der Georgischen Eisenbahn in Sofia mit der georgischen Reederei „Sea Line E60“ und der Bulgarischen Eisenbahn, wo zwischen den Parteien ein Abkommen über die Erneuerung des Schienenfährverkehrs unterzeichnet wurde. Seit Anfang des Jahres laufen die Vorbereitungsarbeiten für die Wiederherstellung des Fährbetriebs zwischen den Häfen Georgiens und dem bulgarischen Hafen Varna mit der Eisenbahnfähre „Aia“, die unter georgischer Flagge fährt. Es sollen regelmäßige Gütertransporte mit speziell ausgestatteten Fähren durchgeführt werden.

[RO] Rompetrol erwägt EVU-Wechsel

Ein rumänisches Branchenportal berichtet, dass der Ölkonzern Rompetrol offenbar das Eisenbahnverkehrsunternehmen wechseln will. Konkret geht es um die Verkehre zwischen der Raffinerie Navodari und Arad. Aktuell wird der Transport von der Grup Feroviar Român (GFR) durchgeführt, künftig möchte Rompetrol aber eine Zusammenarbeit mit der rumänischen Tochtergesellschaft der staatlichen ÖBB Rail Cargo Group anstreben.

Das Angebot der Rail Cargo Group ging bei einer Ausschreibung allerdings als das zweitteuerste hervor:

  • Unicom-Transit: 189,98 RON/t
  • Rail Cargo Group: 185 RON/t
  • GFR: 183 RON/t
  • CFR Marfă: 155 RON/t
  • EP Rail: 153 RON/t

GFR hatte im vergangenen Jahr die Transporttarife für Rompetrol um 17 % erhöht. Trotz des Kostenunterschieds hat GFR jedoch immer noch einen erheblichen Vorteil, da es ein Monopol bei der Reinigung der Güterwagen hat und den Rangierdienst in der Raffinerie abwickelt. Ein Wechsel könnte die Logistikprozesse verkomplizieren, bis ein anderer Anbieter für die Rangierdienstleistungen gefunden wird.

GFR und Rompetrol arbeiten bereits länger zusammen: Im Dezember 2010 übernahm die private Güterbahn den kompletten Bahnverkehr der Rompetrol Logistics nach einer Ausschreibung inklusive 350 Mann Personal und Fahrzeugen.

[RO] Kraftwerk Turceni schreibt Gleisabbau aus

Wie bereits Ende 2022 angekündigt will das Energieunternehmen Complexul Energetic Oltenia (CEO) nun die für Kohletransporte nicht mehr benötigten Gleise demontieren lassen.

Die Zweigstelle „Electrocentrale Turceni innerhalb des Energiekomplexes Oltenia“ hat die Arbeiten für den Rückbau mehrerer Gleise im Abschnitt 1 Descărcări Turceni genehmigt, wo die Linien L23, L24, L25, L26 und L27 zurückgebaut werden sollen.

https://openrailwaymap.org/?style=standard&lat=44.66621116365773&lon=23.406586647033688&zoom=14

Für die Abrissarbeiten wurde ein Budget von fast 800.000 RON (160.000 EUR) bereitgestellt, es wird derzeit ein Unternehmen dafür gesucht. Die Arbeiten sollen bis Ende 2024 beginnen und bis Mitte 2025 abgeschlossen sein.

Die Maßnahme ist Teil eines umfassenden Umstrukturierungs- und Dekarbonisierungsprozesses, bei dem die Abhängigkeit von Kohle schrittweise verringert werden soll, indem sie durch nachhaltigere Lösungen ersetzt wird. Rumänien setzt dabei auf erneuerbare Quellen und Erdgas. Ab dem 01.01.2026 sollen alle Kohlekraftwerke in die Reserve gestellt werden.

Gleichzeitig ist eine Großinvestition in Turceni geplant, wo ein Erdgasblock mit einer Leistung von 475 MW errichtet werden soll. Die Strategie umfasst die Entwicklung von acht Photovoltaikparks und zwei Erdgasblöcken an den Standorten Turceni und Ișalnița.

[RO] CFR: Keine reduzierten Trassenpreise mehr

Der rumänische Infrastrukturbetreiber CFR nimmt die 33 %ige Reduzierung der Trassenpreise bei internationalen Zügen zurück. Ausschlaggebend ist eine Entscheidung des rumänischen Rechnungshofes (Curtea de Conturi a României), der die Auswirkung der Reduzierung als zu gering einstufte. Verbände kritisierten die Berechnungen, da aufgrund diverser Einflussfaktoren ein Vergleich der Jahre 2024 und 2023 nur schwer möglich sei.

Nachdem bereits im März 2024 eine Erhöhung der Trassenpreise in Rumänien erfolgte suchen erste Betreiber nach alternativen Routen – beispielsweise via Serbien und Bulgarien.