[CH] SBB: Lohnverhandlungen abgeschlossen

Die SBB und die Verhandlungsgemeinschaft SEV, Transfair, VSLF und KVöV haben in den vergangenen Wochen, wie im Gesamtarbeitsvertrag (GAV) vorgesehen, die Lohnmaßnahmen für das Jahr 2025 für die GAV-Mitarbeiter von SBB und SBB Cargo verhandelt. Diese Verhandlungen wurden Anfang Dezember 2024 erfolgreich abgeschlossen.

Die Parteien haben gemeinsam 1,5 Prozent der Lohnsumme für nachhaltige Lohnmaßnahmen vereinbart: 0,8 Prozent für generelle Lohnerhöhungen sowie 0,7 Prozent für individuelle Lohnmßnahmen. Als zusätzlichen Beitrag an die höheren Lebenshaltungskosten im Jahr 2024 erhalten die Mitarbeitenden im Januar 2025 eine Einmalprämie (bei einem Pensum von 50 Prozent oder mehr CHF 500.–). Diese entspricht 0,5 Prozent der Lohnsumme. Die beschlossenen Maßnahmen berücksichtigen die Teuerungssituation ebenso wie die finanzielle Lage der SBB.

Per 01.05.2025 setzt die SBB folgende Lohnmaßnahmen um:

  1. Generelle Lohnerhöhungen von 0,8 Prozent
  2. Mittel für individuelle Lohnmaßnahmen gemäß Lohnsystem im Umfang von insgesamt 0,7 Prozent
  3. Einmalprämie je Mitarbeitender als Beitrag an die höheren Lebenshaltungskosten im Jahr 2024 im Umfang von 0,5 Prozent:
    • Arbeitspensum 50 Prozent oder höher: CHF 500.–
    • Arbeitspensum unter 50 Prozent: CHF 250.–

Die Einmalprämie wird mit dem Januarlohn 2025 ausbezahlt.

[CH] SBB Cargo-Vectron: RCM statt Northrail

Für die 35 in Auslieferung an die SBB Cargo befindlichen Siemens Vectron AC hat die durch Reichmuth Infrastructure finanzierte LokRoll3 den Asset Manager und Halter gewechselt: Statt wie bislang Northrail übernimmt dies ab Dezember 2024 die 60 %ige Reichmuth-Beteiligung RCM Rail Care and Management. ECM ist unverändert Siemens Mobility.

193 065 und 064 am 19.11.2024 in Kassel-Wilhelmshöhe. Beide Loks wurden am gleichen Tag abgenommen. Foto: Dieter Römhild
193 065 ist die erste Lok mit angeschriebenem Halterkürzel D-RCM, ihre Schwester 064 trägt noch D-NRAIL. Foto: Dieter Römhild

[CH] SBB Cargo und Post verlängern

SBB Cargo und die Schweizerische Post setzen ihre langjährige Partnerschaft fort und verlängern den bestehenden Vertrag vorzeitig um weitere zwei Jahre bis Ende 2028.

SBB Cargo transportiert täglich auf 84 Zugverbindungen Briefe und Pakete quer durch die Schweiz. Seit 2022 läuft bei der Post in Zusammenarbeit mit SBB Cargo die „Bahnoffensive“, die darauf abzielt, den Anteil der auf der Bahn transportierten Pakete deutlich zu steigern. Im Verlauf des Jahres 2023 konnten mehrere neue Zugverbindungen pro Werktag eingeführt werden. Im Jahr 2024 werden rund 15 Prozent mehr auf der Schiene transportiert als noch im Vorjahr.

Von links nach rechts: Firat Günes (Leiter Vertrieb SBB Cargo), Alexander Muhm (Leiter Güterverkehr SBB), Johannes Cramer (Leiter des Bereichs Logistik-Services bei der Schweizerischen Post), Titus Bütler (Leiter Transporte Briefe und Pakete bei der Schweizerischen Post). Foto: SBB Cargo

[CH] SBB: Gesamtarbeitsverträge bis Ende 2028

Die bestehenden Gesamtarbeitsverträge (GAV) von SBB und SBB Cargo werden bis Ende 2028 verlängert. Die SBB und die Verhandlungsgemeinschaft SEV, transfair, VSLF und KVöV freuen sich, dass sie nach anspruchsvollen Verhandlungen mit unterschiedlichen Standpunkten eine Einigung zur Verlängerung der GAV erzielen konnten.

Angesichts der anspruchsvollen Arbeitsmarktsituation und den finanziellen Herausforderungen werden die SBB und die Verhandlungsgemeinschaft ab Anfang 2025 wieder Verhandlungen aufnehmen. Dabei sollen unter anderem die bereichsspezifischen Arbeitszeitregelungen (BAR) weiterentwickelt werden.

[CH] SBB Cargo ordert bei Stadler

SBB Cargo erneuert seine Flotte mit bis zu 129 modernen Streckenlokomotiven von Stadler Rail. Diese werden voraussichtlich 2027 bis 2035 sukzessive ausgeliefert. In einem ersten Schritt kauft der SBB Güterverkehr 36 E-Loks, 22 davon mit last mile-Modul (Batterie). Für weitere 93 Fahrzeuge besteht eine Option.

Der Neuzugang kann etwa ein Drittel mehr Lasten ziehen als die heute eingesetzte vierachsige Lokomotive Re420. Das Fahrzeug verfügt über alle notwendigen technischen Voraussetzungen für die Einführung der digitalen automatischen Kupplung. Es ist initial ein Einsatz in der Schweiz, Österreich und Deutschland möglich. Die Homologation soll bei Bedarf ausgebaut werden.

Die Beschaffung erfolgt im Rahmen einer langfristigen Strategie zur Erneuerung des gesamten Rollmaterials im Güterverkehr der SBB – einschließlich Rangierlokomotiven und Güterwagen – bis im Jahr 2050. Ziel der Strategie ist eine Standardisierung der Flotte. Heute besitzt SBB Cargo 200 Streckenlokomotiven von fünf verschiedenen Typen. In Zukunft soll nur noch ein Typ eingesetzt werden. Anstatt heute 27 Wagentypen sollen künftig noch drei eigene Standardwagen und noch ein Typ Rangierlok im Portfolio stehen. Die Standardisierung wie auch die beschleunigte und effizientere Instandhaltung neuer Fahrzeuge werden die Betriebskosten der SBB Güterverkehrsflotte etwa um 60 Prozent verringern.

Grafik: SBB
Foto: Stadler

[CH] Geschäftsleitungsmitglied von SBB Cargo vorsorglich freigestellt

Ein Geschäftsleitungsmitglied von SBB Cargo ist vorsorglich freigestellt worden. Aufgrund einer Medienanfrage ist eine Compliance-Untersuchung eingeleitet worden, die vom Rechtsdienst durchgeführt wird. Es gilt die Unschuldsvermutung. Der SonntagsBlick hat darüber berichtet. Der bisherige Stellvertreter Firat Günes übernimmt per sofort die Leitung des Vertriebs von SBB Cargo.

Laut SonntagsBlick geht es um eine Lampenfirma, bei der das Geschäftsleitungsmitglied Mitinhaber und Geschäftsführer sei; diese Aussage stütze sich auf das Handelsregister. Diese Firma habe Aufträge der SBB erhalten. Gemäss aktuellen Wissensstand der SBB gab es keine Direktvergabe von Aufträgen durch die SBB an diese Firma.

[CH] SBB-Güterbahnen bleiben 2023 im Minus

Am 11.03.2024 publizierte die SBB die Zahlen für das Geschäftsjahr 2023.

Das Ergebnis von SBB Cargo Schweiz verbesserte sich gegenüber Vorjahr um 148 Millionen Franken auf -40 Millionen Franken. Das ist insbesondere auf die im Vorjahr erfolgte Wertberichtigung (-128 Millionen CHF) zurückzuführen. Die Verkehrsleistung reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 7,5 Prozent. Haupttreiber waren der Preisdruck, das strukturelle Defizit im Einzelwagenladungsverkehr und die konjunkturelle Abkühlung.

SBB Cargo International schrieb 2023 einen Verlust von 2,5 Millionen Franken (2022: -0,3 Millionen CHF). Die transportierten Mengen gingen aufgrund konjunktureller Abkühlung in Europa und anhaltender Infrastrukturbeschränkungen gegenüber dem Vorjahr um 0,8 Prozent zurück. Dank der Weitergabe von Kostensteigerungen an die Kunden konnten die Güterverkehrserträge dennoch um 1,6 Prozent gesteigert werden. Kostentreibend wirkten unter anderem zusätzliche Personalkosten verursacht durch Mehrbedarf an Lokpersonal sowie durch anhaltende Infrastruktureinschränkungen in Deutschland (insbesondere Baustellen und Streiks).

[CH/SE] NRFAB will Re 6/6 kaufen

Der schwedische Lokomotivvermieter Nordic Re-Finance (NRFAB) wird vsl. 17 Güterzuglokomotiven des Typs Re 6/6 von SBB Cargo kaufen. In der Schweiz werden die rund 80 der ursprünglich 89 ausgelieferten schweren sechsachsigen Güterzugloks, die in der zweiten Hälfte der 1970er-Jahre gebaut wurden und heute als Re 620 bezeichnet werden, immer seltener eingesetzt, da neue Traxx- und Vectron-Lokomotiven geliefert wurden, zudem ist seit der Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels mit deutlich flacheren Steigungen im Juni 2016 der Bedarf an sechsachsigen Loks gesunken.

In Schweden gibt es dagegen einen Bedarf für leistungsstärkere Güterzuglokomotiven. Neue Traxx- und Vectron-Lokomotiven sind außerdem sehr teuer, und für viele EVU ist es viel günstiger, Lokomotiven zu mieten. Die Re 620 sind bereits mit ETCS ausgestattet, allerdings mit der älteren ETCS-Version 2.4, die nicht mit dem in Schweden verwendeten System kompatibel ist. Die Aufrüstung scheint sehr kostspielig zu sein, die Installation und Zulassung soll drei Jahre dauern. Außerdem ist für die Installation des schwedischen Sicherheitssystems ATC ist eine Genehmigung der EU-Eisenbahnagentur ERA erforderlich. Der Vertrag mit der SBB wird daher erst nach Zustimmung der ERA unterzeichnet.