Lizenzen im November 2022

Ein single safety certificate (ssc) erhielten im November 2022:

  • Zug agency s.r.o. für Tschechien, gültig vom 01.11.2022 bis 31.10.2024
  • DB Cargo Scandinavia A/S für Dänemark und Schweden, gültig vom 04.11.2022 bis 03.11.2027
  • CFL cargo Sverige AB für Schweden, gültig vom 17.11.2022 bis 16.11.2027
  • Continental Rail, S.A.U. für Spanien, gültig vom 24.11.2022 bis 23.11.2027
  • Eusko Trenbideak, Ferrocarriles Vascos, S.A. (EuskoTren)für Spanien, gültig vom 24.11.2022 bis 23.11.2027
  • Rail Operation Point S.R.L. für Rumänien, gültig vom 25.11.2022 bis 24.11.2027
  • ORLEN Unipetrol Doprava, s.r.o. für Tschechien, gültig vom 29.11.2022 bis 28.11.2027
  • SBB Cargo Italia S.r.l. für Italien, gültig vom 30.11.2022 bis 29.11.2027

Die smart rail traction GmbH erhielt eine neue EVU-Lizenz mit Gültigkeit ab 03.11.2022, die Komplex Rail NZ s.r.o. aus der Slowakei nennt seit 08.11.2022 eine EVU-Lizenz ihr Eigen.

SBB Cargo: Transporte für „Léman 2030“

„Léman 2030“ ist das größte Bahnprogramm in der Westschweiz: Modernisierte Bahnhöfe in Lausanne, Genf und Renens sowie der Ausbau des SBB Netzes werden zu markanten Verbesserungen für die Kundinnen und Kunden im Personenverkehr ebenso wie im Güterverkehr führen.

Die Plattform GESMA (Plateforme de gestion des matériaux) in Lausanne ist für Umschlag und Materialverwaltung des Bauprojekts zuständig. Betrieben wird GESMA vom Konsortium EcoRail der Firmen Cand Landi und Carrières d’Arvel. Beim Transport kommt SBB Cargo ins Spiel: In Lausanne werden Aushubmengen getrennt und darauf via Bahn ihrer Endverwertung zugeführt. Auch die Lieferung von Material gehört dazu. Über die kommenden acht Jahren wird SBB Cargo jährlich bis 100.000 Tonnen Aushub auf der Schiene transportieren – das entspricht rund 2.000 Wagen pro Jahr!

Anfang Oktober 2022 sind die ersten Transporte gerollt. Dazu zählen einerseits Verkehre aus Vorarbeiten zu „Léman 2030“. Andererseits wurden im Oktober auch Transporte für ein Bauvorhaben von SBB Immobilien namens „Tour Malley“ abgewickelt. So fahren bereits 2022 mehr als 50.000 Tonnen Aushub per Bahn von der Plattform GESMA zu verschiedenen Deponien.

SBB will im Kerngeschäft Güterverkehr wachsen

Die SBB setzt auch in Zukunft auf den Güterverkehr und baut ihn aus. Sie will „für mehr Güter mehr Bahn“ und schafft mit „Suisse Cargo Logistics“ die Basis für eine effiziente, automatisierte und nachhaltige Logistik in der Schweiz. Bis 2050 können so 60 Prozent mehr Güter auf der Schiene transportiert werden.

Das Unternehmen stellte fest: Der Transport von großen und schweren Gütern nimmt stetig ab, der Transport kleinteiliger, leichter Güter nimmt weiter zu. Der Wunsch der Güterverkehrskunden nach Flexibilität, Geschwindigkeit und Digitalisierung wächst. Gleichzeitig steigen Nachfrage und Forderungen nach mehr ökologischen, CO2-neutralen und energieeffizienten Transporten.

Die Eckpunkte von „Suisse Cargo Logistics“ sind:

  • Genügend Trassenkapazitäten für schnelle und regelmäßige Verbindungen. Die SBB nutzt die bestehende und künftige Bahninfrastruktur optimal aus. Durch die Ausbauschritte 2025 und 2035 stehen dem Güterverkehr zunehmend mehr und schnellere Trassen zur Verfügung.
  • Leistungsfähige Umschlagsanlagen, die einen einfachen Zugang zur Bahn ermöglichen, Transportzeiten verkürzen und die Effizienz steigern. Für eine optimale Kombination von Schiene und Strasse ist geplant, das Umschlagnetzwerk um fünf Terminals für den kombinierten Verkehr zwischen Genf und St. Gallen zu ergänzen. Zudem sollen bestehende Güterverkehrsanlagen mit Schienenanbindung in den größeren Schweizer Städten an zentralen Standorten insbesondere für Bau- und Entsorgungslogistik zu fünf bis acht Cityhubs weiterentwickelt werden. Damit können die Städte von Verkehr entlastet werden. Die bestehenden Verladepunkte (inklusive Freiverlade) sind weiterhin eingebunden.
  • Effiziente Produktionsmodelle, die auf die Kundenbedürfnisse abgestimmt sind.
  • Der Einzelwagenladungsverkehr bildet das Grundangebot und sichert das bestehende Transportvolumen. Er kann jedoch nicht kostendeckend betrieben werden. Er wird – vorbehältlich des politischen Entscheids zu Umfang und Qualität der Förderung – als Netzwerkverkehr gestärkt und erlaubt eine breite Erschließung.
  • Eine erneuerte Flotte, die durch Investitionen und Automationen, beispielsweise die automatisierte Bremsprobe und die digitale, automatische Kupplung, effizienter wird.

Die Finanzierung der Anlagen von „Suisse Cargo Logistics“ erfolgt über die bestehenden Förderinstrumente des Bundes und Investitionen der SBB. Die SBB rechnet mit Kosten von 1 Mrd. CHF für Terminals und Cityhubs und rund 500 Mio. CHF für die Automatisierung des Fahrzeugparks bis 2040. Dritten bietet die SBB diskriminierungsfreien Zugang zu Anlagen und Infrastrukturen.

SBB Cargo und Post testen Pendelzug

SBB Cargo und die Schweizerische Post haben vom 05.-09.09.2022 einen neuartig zusammengesetzten Pendelzug getestet. Für das Pilotprojekt wurden zwei Hybridloks des Typs Eem923 an Kopf und Ende des Zuges gestellt, dazwischen sechs umgebaute Güterwagen für zwölf Behälter. Der ganze Zug war mit der automatischen Kupplung und der automatischen Bremsprobe ausgestattet.

Dieser Zug pendelte zwischen den großen Paketzentren der Post in Daillens, Härkingen und Frauenfeld. Lokwechsel an beiden Enden waren überflüssig und dank des Einsatzes von Hybridloks konnte die Komposition direkt in die Terminals der Paketzentren einfahren und das Rangieren entfiel.

Foto: SBB Cargo

SBB Cargo mietet 35 neue Vectron

Um ihre Fahrzeugflotte zu erneuern, mietet die SBB Cargo AG ab 2024 35 moderne Vectron-Streckenlokomotiven des Herstellers Siemens Mobility. Eine Erneuerung der Flotte ist notwendig, da das Portfolio der Altbau-Streckenlokomotiven von SBB Cargo in den kommenden Jahren sein wirtschaftliches und technisches Einsatzende erreicht.

Um strategisch flexibel zu bleiben, hat sich SBB Cargo für eine Miete von Lokomotiven für acht Jahre entschieden. Diese läuft im fullservice über den Vermieter Northrail in Zusammenarbeit mit der Schweizer Bank Reichmuth AG. Northrail und Reichmuth werden die Lokomotiven für acht Jahre an SBB Cargo vermieten.

Neue Güterwagenhalle in Chiasso

Im Januar 2022 erhielt die SBB die Baubewilligung für den Totalumbau der Cargo-Werkstatt in Chiasso. Zwischen Februar und Mai 2022 wurde die alte Halle abgerissen. Nach den Vorarbeiten beginnt der Rohbau des neuen Gebäudes am 13. Juni und wird im April nächsten Jahres abgeschlossen sein. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf 15 Millionen Franken und wird vollständig von der SBB finanziert.

Die Renovierung des Gebäudes ist notwendig, da die vorherige Halle rund 60 Jahre alt war. Mit der neuen Werkstatt steigert SBB Cargo die Produktivität und Effizienz und bietet den 25 Mitarbeitenden vor Ort ein moderneres Arbeitsumfeld.

Abrissarbeiten in Chiasso. Foto: Keystone – SDA / Ti-Press / Alessandro Crinari

Weitere TRAXX für Nordic Re-Finance

SBB Cargo hat bereits sechs E-Loks des Typs Re482.2 (Bombardier TRAXX F140 AC2) nach Schweden an Nordic Re-Finance verkauft – nun folgen die verbleibenden vier. Mit dem vollständigen Verkauf dieser Fahrzeugflotte konsolidiert SBB Cargo das Rollmaterial-Portfolio.

Die finale Einigung konnten beide Vertragspartner im vergangenen Monat erzielen. Sie blicken mittlerweile auf eine mehrjährige Zusammenarbeit zurück. Die ersten fünf Lokomotiven hat SBB Cargo Ende 2020 an die schwedische Firma verkauft, letztes Jahr erfolgte die Übernahme eines weiteren Fahrzeuges.

Steiger neuer Verwaltungsratspräsident von SBB Cargo

Franz Steiger (50), seit 2021 Finanzchef der SBB und seit letztem Jahr Verwaltungsrat der SBB Cargo AG, hat per 27.04.2022 das Verwaltungsratspräsidium von SBB Cargo übernommen. Er folgt auf den seit 2020 amtierenden Eric Grob, der Mitglied des Verwaltungsrats von SBB Cargo bleibt.

Der Wechsel im Verwaltungsratspräsidium erfolgt vor dem Hintergrund der politischen Weichenstellung im Binnengüterverkehr. SBB Cargo befindet sich im Spannungsfeld zwischen Eigenwirtschaftlichkeit und der politischen Erwartung nach Verlagerung im Binnenverkehr: Der Wagenladungsverkehr ist defizitär und entspricht damit nicht den Vorgaben zur Eigenwirtschaftlichkeit; er trägt jedoch zur Verkehrsverlagerung und durch seine Energieeffizienz zu den Klimazielen bei. Der Bundesrat hat Ende März Reformvorschläge für den Wagenladungsverkehr verabschiedet; das UVEK wird bis Herbst 2022 eine Vernehmlassungsvorlage mit zwei Stoßrichtungen erarbeiten.

Diese politische Weichenstellung erfordert eine möglichst direkte und enge Abstimmung von SBB Cargo mit dem Mutterhaus SBB sowie deren Eigner. Dies wird der neue Verwaltungsratspräsident Franz Steiger, der auch Mitglied der SBB Konzernleitung ist, sicherstellen.

hrs mietet SBB Cargo Am 843

Der Hamburger Rail Service (hrs) mietet auch in diesem Jahr wieder eine Am 843 der SBB Cargo für die Bauzugsaison von März bis Oktober. Die 1.500 kW starke Lok verfügt über einen Mikropartikelfilter und basiert auf der Vossloh G 1700-2 BB.

Am 843 095 südlich von Bad Segeberg. Foto: Karl Arne Richter