[CH] Stolz von BLS Cargo zu SBB Infra

Stefan Stolz ist seit August 2024 Produktionsmanager Netz Ausbau- und Erneuerungsprojekte bei SBB Infra.

Vorherige Stationen waren unter anderem die Leitung Bauplanung bei der BLS Cargo AG (Mai 2021 bis August 2024) sowie die Bauplanung Rhine Alpine Corridor bei der SBB Cargo International AG (Oktober 2017 bis April 2021).

[CH] Sanierung Hauenstein-Basistunnel

Die SBB saniert von Herbst 2023 bis 2028 den Hauenstein-Basistunnel vollumfänglich. Der doppelspurige Tunnel ist Teil der Bahnlinie Basel – Olten, eine der Hauptachsen für den Schweizer Güter- und Personenverkehr. Im Rahmen des Projekts erneuert die SBB unter anderem die beiden Tunnelgleise. Diese Arbeiten finden in vier Etappen statt: 2024, 2026, 2027 und 2028, jeweils in der frequenzärmeren Sommerferienzeit.

Von Sonntagabend, 7. Juli, 22.15 Uhr, bis Montagmorgen, 12. August 2024, 6 Uhr, wird deshalb eines der beiden Tunnelgleise fünf Wochen lang gesperrt. Dann ersetzt die SBB mit schweren Bauzügen auf einem Drittel des in Richtung Olten gesehenen linken Gleises Schienen, Schwellen und Schotter. Nur zu den Hauptverkehrszeiten am Morgen (6 bis 9 Uhr) und am Abend (16 bis 19 Uhr) werden jeweils zwei Drittel des Gleises temporär freigegeben. Eine reduzierte Anzahl Züge kann den Tunnel befahren, allerdings aus Sicherheitsgründen mit reduzierter Geschwindigkeit.

[CH] Trassenpreise steigen um 2,1 %

Das Bundesamt für Verkehr (BAV) der Schweiz erhöht den Trassenpreis im Eisenbahnverkehr per Anfang 2025 um 2,1 %. Damit trägt es den gesetzlichen Vorgaben zur Kostendeckung Rechnung.

Im Rahmen der aktuellen Überprüfung hatte das BAV festgestellt, dass die Grenzkosten seit 2021 nicht mehr gedeckt sind. Auf dieser Basis hat es beschlossen, den Trassenpreis anzuheben. Damit wird die gesetzliche Vorgabe zur Deckung der Grenzkosten erfüllt.

Das BAV berücksichtigt hierbei das Anliegen der Branche und gestaltet die Anpassung so moderat wie möglich aus. Die Anpassung des Trassenpreises führt zu Mehrkosten pro Jahr von rund 11 Millionen CHF für den Fernverkehr, 8 Millionen CHF für den Regionalverkehr und 6 Millionen CHF für den Güterverkehr.

Der Trassenpreis deckt rund einen Drittel der Kosten der Bahninfrastruktur. Für den Rest kommt der Bund mit dem Zahlungsrahmen zu Betrieb und Substanzerhalt der Bahninfrastruktur auf.

[CH] Ertüchtigung Elsässerbahn für P400

Auch Güterzüge mit Sattelaufliegern von vier Metern Eckhöhe sollen künftig über Frankreich nach Basel gelangen. Der Bund hat deshalb die SBB beauftragt, das Profil der Strecke Basel St. Johann – Basel SBB anzupassen. Das Projektdossier liegt ab 08.05.2024 für 30 Tage in Basel als Teil des Plangenehmigungsverfahrens öffentlich aus.

In der zweiten Jahreshälfte 2025 sollen die Arbeiten an dem 114 Mio. CHF-Projekt starten. Ende 2029 sollen sie abgeschlossen sein. Ab wann die höheren Güterwagen im Regelverkehr auf dem besagten Abschnitt fahren können, hängt sodann auch vom Abschluss der baulichen Massnahmen auf der französischen Seite ab.

Das Projekt beinhaltet Profilanpassungen auf dem 4,2 Kilometer langen Abschnitt zwischen dem Nordportal des Kannenfeldtunnels und dem Birsig. Geplant ist, die Gleise in den beiden Tunneln Kannenfeld und Schützenmatt abzusenken und die Fahrleitung entsprechend anzupassen. Dasselbe ist unter den beiden Straßenüberführungen Allschwilerstrasse und Oberwilerstrasse nötig.

Streckenabschnitt zwischen der französischen Grenze und dem Bahnhof Basel SBB sowie den 4,2 Kilometer langen Projetperimeter. Grafik: SBB

[CH] 23 Mrd CHF für Bahnprojekte

Die Bahnausbauschritte 2025 und 2035 sind mit Projektanpassungen und neuen Projekten in allen Regionen der Schweiz aktualisiert worden. Damit erhöht sich das Gesamtvolumen dieser Programme um 3 Mrd. auf insgesamt fast 23 Mrd. CHF. Das Parlament hat das Geschäft am 15.03.2024 in den Schlussabstimmungen der Frühjahrssession verabschiedet.

Im Jahr 2013 genehmigte das Parlament den Ausbauschritt 2025 der Bahninfrastruktur und dessen Finanzierung. Der Umfang wurde damals auf 6,4 Mrd. CHF geschätzt. Der Ausbauschritt 2035 wurde 2019 angenommen, mit Kosten von rund 12,9 Mrd. CHF. Im Lauf der Zeit stellte sich heraus, dass zusätzliche finanzielle Mittel und/oder weitere Infrastrukturmaßnahmen notwendig werden. Als Reaktion darauf hat der Bundesrat im vergangenen Sommer dem Parlament entsprechende Vorschläge unterbreitet. Der Ständerat und später der Nationalrat haben sie mit großer Mehrheit angenommen und auch noch zusätzliche Projekte hinzugefügt.

Hauptmassnahmen des Bundesrats:

  • Vollausbau Lötschberg-Basistunnel (statt Teilausbau)
  • Tunnel Morges-Perroy (statt oberirdischer Ausbau)
  • Mehrkosten Brüttenertunnel, Zimmerbergtunnel und Bahnhof Stadelhofen
  • Erweiterung Umbau Publikumsanlagen Bahnhof Olten
  • Erhöhte Bundesbeteiligung Tiefbahnhof Genf
  • Projektierung multifunktionaler Grimseltunnel

Ergänzende Maßnahmen des Parlaments:

  • Fortsetzung der Planung für die Entflechtung Pratteln
  • Ausbau Bahnhof Ebikon und neue Haltestelle Basel-Morgartenring
  • Vorstudien Westschweiz (Bypass bei Bussigny, Linie Glovelier-Delémont) und Projektierung Doppelspurausbau Tiefenwinkel (Walensee)
  • Vorleistung Meilibach
  • Maßnahmen zur Behebung negativer Auswirkungen des Fahrplans 2025 in der Westschweiz

Gotthard: Bergungsarbeiten bis September

Vor einem Monat entgleiste im Gotthard-Basistunnel ein Güterzug. Seit zwei Wochen wird die unbeschädigte Oströhre wieder vom Güterverkehr befahren.

Die aufwändigen Räumungs- und Bergungsarbeiten an der Unfallstelle in der Weströhre dauern voraussichtlich bis gegen Ende September. Gearbeitet wird im Zweischichtbetrieb an sieben Tagen in der Woche. 22 Wagen und zwei Lokomotiven konnten bereits aus dem Tunnel geschafft werden. Derzeit befinden sich noch acht Wagen im Tunnel. Mehrere Wagen wurden so stark zerstört, dass sie vor dem Abtransport noch im Tunnel zerlegt werden müssen. Die Bergung der Wagen erfolgt via Südportal, das rund 15 Kilometer von der Unfallstelle entfernt ist. Dazu musste stellenweise ein provisorisches Gleis erstellt werden.

Seit dem 23. August können jeweils vier Güterzüge nacheinander durch die unbeschädigte Oströhre verkehren. Anschliessend folgen vier Güterzüge von der Gegenrichtung. Derzeit verkehren rund 90 von maximal möglichen 100 Güterzügen pro Tag durch den Gotthard-Basistunnel. Über die Gotthard Panoramastrecke verkehren zusätzlich rund 15 bis 20 Güterzüge pro Tag. Die SBB setzt zusammen mit den Partnern alles daran, die Situation für den Güterverkehr weiter zu verbessern.

Damit der Verkehr über die Gotthard-Achse möglichst wenig eingeschränkt wird, hat die SBB mehrere im Herbst geplante Baustellen zeitlich verschoben oder angepasst.

Oströhre von Gotthard-Basistunnel frei

Am 22.08.2023 um Mitternacht ist die Oströhre für den Bahnverkehr freigegeben werden. Kurz nach der Freigabe fuhren die ersten Güterzüge durch den Tunnel. Ab heute können knapp 100 Güterzüge pro Tag durch den Gotthard-Basistunnel verkehren.

Beim ersten Güterzug, der die Oströhre in der vergangenen Nacht von Süden her befuhr, handelte es sich um eine Komposition von RailCare. Von Norden her folgte später ein Postzug von Härkingen nach Cadenazzo. Zudem wurden in der Nacht drei Doppelstockzüge der SBB vom Tessin in die Deutschschweiz rückgeführt. Diese waren seit dem Unterbruch im Tessin blockiert, weil die Panoramastrecke nicht von Doppelstockzügen befahren werden kann.

In den letzten Tagen sind erfolgreich Testfahrten in der Oströhre durchgeführt worden. Das mobile Tor, das als Ersatz für das stark beschädigte Spurwechseltor installiert wurde, hat sich bewährt. Damit ist ein sicherer Betrieb des Güterverkehrs in der Oströhre und das sichere Arbeiten an der Unfallstelle in der Weströhre gewährleistet.

Das Einspurkonzept sieht vor, dass vier Güterzüge nacheinander durch den Basistunnel verkehren. Anschließend wird die Oströhre von vier Güterzügen in der Gegenrichtung befahren. Insgesamt können somit knapp 100 Güterzüge pro Tag durch den Basistunnel fahren. Rund 30 werden über die Panoramastrecke umgeleitet. Die maximale Kapazität über die Gotthard-Achse konnte damit gegenüber der letzten Information weiter erhöht werden und beträgt somit 130 Güterzüge. 2022 verkehrten im Herbst an Werktagen durchschnittlich rund 120 Güterzüge täglich durch den Basistunnel. Zu Umleitungen über die Lötschberg-Simplon-Achse wird es dennoch weiterhin kommen.

Die zeitaufwändigen Räumungsarbeiten an der Unfallstelle sind im Gang. Die Mehrzahl der 16 entgleisten Wagen befindet sich nach wie vor im Tunnel. Mehrere Wagen sind so stark zerstört, dass sie vor dem Abtransport noch im Tunnel zerlegt werden müssen. Parallel zu den Räumungsarbeiten plant die SBB die Reparatur der Bahnanlagen. Bis die Schäden behoben sind, wird es mehrere Monate dauern.

ÖBB bauen am Arlberg

Aufgrund wichtiger Instandhaltungsarbeiten wird die Arlbergbahnstrecke im Zeitraum von Samstag, 19. September (07:30 Uhr) bis Montag, 21. September 2020 (16:00 Uhr) zwischen Ötztal und Bludenz für den Zugverkehr gesperrt. Zudem finden auf Schweizer Staatsgebiet von 19. September (23:00 Uhr) bis 21. September 2020 (05:00 Uhr) Bauarbeiten der SBB im Abschnitt zwischen Wädenswill und Pfäffikorn statt, die sich ebenfalls auf den Zugverkehr auswirken.