Aufgrund eines Motorschadens an der Bombardier TRAXX DE des Stahlwerkes Thüringen (SWT) übernimmt der Erfurter Bahnservice (EBS) aktuell den „Schrottpendel“ vom Grenzbahnhof Cheb zum Stahlwerk in Könitz vv. für ČD Cargo. Wegen einem Rückstau verkehren in dieser Woche fünf Umläufe.
[DE] EGP fährt Schrott ab Wismar
Seit 10.10.2024 fährt die Eisenbahngesellschaft Potsdam (EGP) wöchentlich Schrott in Ea-Wagen vom Seehafen Wismar zum RIVA-Stahlwerk in Brandenburg. Die erste bzw. letzte Meile übernimmt DB Cargo.
[DE/AT] „Scrap-Pipeline“ Schwandorf – Ennsdorf gestartet
Die voestalpine-Tochter Cargo Service (CargoServ), privates arbeitet bereits seit einiger Zeit in Kooperation mit DB Cargo an einem Logistikkonzept, um die benötigten Schrottmengen zum Schrott-Hub Ennsdorf und anschließend just in time „portionsgerecht“ weiter zum Linzer voestalpine Schrottplatz zu transportieren. Seit November 2023, im Rahmen der Phase 1, fährt CargoServ im Auftrag und gemeinsam mit DB Cargo Schrott und Stahl aus Schwandorf in einem Shuttle nach Ennsdorf.
In Schwandorf werden dafür die Schrottmengen von Schrottplätzen aus ganz Deutschland und gemeinsam mit anderen Stahlmengen gebündelt. Der gebündelte Zug mit einer Bombardier TRAXX AC3 LM von Railpool fährt anschließend durch bis nach Ennsdorf. Seit Anfang 2024 kommen CargoServ-Lokführer für den gesamten, durchgängigen Rundlauf zwischen Regensburg und Ennsdorf zum Einsatz.
Derzeit fährt drei bis vier Mal pro Woche ein Shuttle-Zug von Schwandorf nach Ennsdorf. In Phase 2, ab 2027 mit Inbetriebnahme des Elektrolichtbogenofens, werden zwei bis drei Züge täglich den Schrottbedarf decken.
[AT] Hub für eine Million Tonnen Schrott in Ennsdorf
Er ist das Pilotprojekt für die zukünftigen Schrott-Hubs der voestalpine: Der Standort Ennsdorf. Um den enormen Schrottbedarf der Elektrolichtbogenöfen decken zu können, entwickelt LogServ ein hochproduktives, hochautomatisiertes und hochwirtschaftliches Logistik- Konzept als Basis für einen der modernsten Schrott-Hubs Europas.
In Ennsdorf, nur rund 20 Kilometer vom voestalpine Werksgelände entfernt, entsteht auf dem Areal von Eisen Neumüller ein moderner Knotenpunkt, der die Linzer Elektrolichtbogenöfen mit Schrott versorgt. Über vorerst zwei Gleise wird zukünftig mit einem Konzept und digitalisierten Prozessen ein enormer Umschlag stattfinden: Im Endausbau wird rund eine Million Tonnen Schrott jeweils im Ein- und Ausgang über das neue Hub abgewickelt werden. Bisher bewegt sich die benötigte Menge bei jeweils rund 200.000 Tonnen. Der Schrottplatz erhöht die vorgelagerten Mengen, um schließlich die verschiedenen Schrottsorten tagesaktuell und bedarfsgerecht anliefern zu können.
DB und voestalpine verlängern
Die bestehende Logistik-Partnerschaft zwischen DB Cargo, voestalpine und Logistik Service (LogServ) wurde für weitere zwei Jahre besiegelt. Um mehr als eine Million Tonnen Stahl/Stahlschrott pro Jahr zu transportieren, bietet DB Cargo schon heute Transportkonzepte vom österreichischen voestalpine-Standord Linz an. Dabei wird die Schnelligkeit von Ganzzügen mit der Flexibilität des Einzelwagennetzwerks kombiniert. Die Güterzüge verkehren mehrmals am Tag und sind auf den Produktionsrhythmus der Kunden abgestimmt – geliefert und abgeholt wird „just-in-time“. Neben weiteren Shuttleverkehren kommen zukünftig Prototypen des Güterwagenmodells TransANT zum Einsatz, die etwa 15 Prozent mehr Menge transportieren können.
Schon heute transportiert der „Schwaben-Shuttle“ Stahl von Linz aus in den Südwesten Deutschlands und von dort weiter zu den deutschen und französischen Endkunden von voestalpine. Ein weiteres Beispiel ist der „Bayern-Shuttle“, für den DB Cargo gemeinsam mit LogServ und CargoServ, den Logistik-Tochterunternehmen der Steel Division der voestalpine AG, mit dem Deutschen Logistikpreis 2021 ausgezeichnet wurde. Dieses gemeinsam entwickelte Transportkonzept erfüllt gleich mehrere Kundenanforderungen: Zum einen, die Versorgung der voestalpine mit hochwertigem Schrott zur Stahlproduktion. Zum anderen, die Lieferung von High-Tech-Stahl für die Automobilindustrie in einem geschlossenen Kreislauf. Damit transportiert DB Cargo eine halbe Million Tonnen Stahl und Schrott pro Jahr zwischen den Werken von voestalpine und der süddeutschen Automobilindustrie. Das Besondere: Mit einem Rundlauf kann voestalpine in Linz täglich zu drei verschiedenen Standorten Stahl versenden und Schrott von drei Versandorten beziehen.
voestalpine, LogServ und RCG verlängern
Die Rail Cargo Group (RCG) unterzeichnete mit den für den Rohstoff-Inbound sowie den Fertigwaren-Outbound am voestalpine Standort in Linz verantwortlichen Unternehmen, der voestalpine Rohstoffbeschaffung und der voestalpine-Logistiktochter Logistik Service (LogServ) eine Logistikvereinbarung bis 2025 und sicherte sich damit den Transportauftrag von jährlich rund 9,5 Millionen Tonnen Rohstoffen und Fertigprodukten.
Konkret umfasst die bestehende, um zwei Jahre verlängerte Zusammenarbeit die Transportabwicklung von Rohstoffeingängen, darunter Eisenerz, Hot Briquetted Iron, Koks, Kohle und Schrott für die voestalpine Werke Linz und Leoben-Donawitz, sowie den Fertigwarenversand (Coils, Grobblech, Tafeln) ab Linz.
Neben einer Erhöhung der bestehenden Transportvolumen, wird auch eine neue Versorgungsroute etabliert. Erz- und Koks-Transporte werden im eigenen RCG-Netzwerk mit RCC Italia über italienische Mittelmeerhäfen abgewickelt.
Ebenfalls um zwei Jahre verlängert wurde die Kooperation zwischen RCG und der LogServ über den Einsatz der TransANT Leichtbauwagen.
OFP Sud Ouest rangiert in Bayonne
Die französische Regionalbahn OFT Sud Ouest vermeldet einen Neuverkehr: Nach mehreren Jahren des Stillstands wurde der Schrottverkehr im Port de Bayonne wieder aufgenommen, um das Stahlwer der Celsa France in Tarnos zu versorgen. Eingesetzt wird eine 2021 vom Lokvermieter Akiem erworbene Rangierdiesellok des Typs Y 8000.
Schrottzüge zurück an DB Cargo
Die Schrottverkehre vom Hafen Wismar zum Elektrostahlwerk in Brandenburg an der Havel mit ca. fünf wöchentlichen Umläufen wechseln per 01.01.2022 zurück zur DB Cargo.
Die seit 01.01.2020 und bis Jahresende 2021 dort tätige Rail Cargo Group (RCG) erbringt die Leistungen über das eigene EVU Rail Cargo Carrier – Germany, die erste bzw. letzte Meile führt Bahnlogistik24 aus.
Schrottverladung in Malchow
Der Anschluss Malchow (Mecklenburg) Bauhof wurde ab Mitte August 2021 für einige Wochen wieder für die Verladung von Schienenschrott genutzt. Das Unternehmen Ziems Recycling nutzte die dortige Ladestraße, da der eigene Anschluss nicht mehr befahrbar ist. Die Ladung gelangte mit DB Cargo im Einzelwagenverkehr via Rostock-Seehafen zu diversen deutschen Stahlwerken.
Stahlschrott auf Bahn verlagert
SBB Cargo realisiert mit dem Logistikpartner Ultra-Brag und der Stahl Gerlafingen eine Transportlösung für Schrott zur Stahlrückgewinnung. Statt wie bislang auf der Strasse werden künftig jährlich bis zu 100.000 Tonnen Stahlschrott für Stahl Gerlafingen aus dem Ausland logistisch so gesteuert, dass sie auf Abruf per Schiene von den Schweizerischen Rheinhäfen direkt ins Werk Gerlafingen geliefert werden können. Für die temporäre Zwischenlagerung und den Verlad des Stahlschrotts ist die Ultra-Brag zuständig. Dies entlastet die Strassen um rund 4.000 Lastwagen jährlich.
SBB Cargo ist bereits heute für Stahl Gerlafingen im Binnenverkehr in der Schweiz unterwegs. Nun haben die beiden Unternehmen einen Vertrag für zusätzliche Transporte von Schrott auf der Schiene bis 2023 abgeschlossen. Der Verkehrsstart erfolgte am 08.04.2021 ab dem Ultra-Brag-Terminal in Birsfelden Richtung Werk Gerlafingen.
Die Lösung erfolgt über einen kleinen Umweg und mit einem dritten Partner: Im Ultra-Brag-Terminal im Hafen Birsfelden trifft der Schrott per Binnenschiff und LKW ein, wird gelagert und bedürfnisgerecht in Bahnwagen für den Transport nach Gerlafingen verladen.