[RS] EBWE-Darlehen für serbische Eisenbahninfrastruktur

Am 01.11.2024 wurde dem serbischen Parlament der Gesetzentwurf über die Bestätigung des Darlehensvertrags für dringende Reparaturen im Bereich Eisenbahninfrastruktur im Wert von 50 Mio. EUR vorgelegt.

Das Darlehen wurde am 08.10.2024 von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) genehmigt. Ziel des Projekts ist es, die Modernisierung und Aufrüstung der Eisenbahninfrastruktur auf Abschnitten von rund 194 km Haupt- und Regionalstrecken zu unterstützen. Die Arbeiten sollen voraussichtlich bis zum 31.09.2027 abgeschlossen sein.

Der Austausch oder Einbau des gekauften Materials wird in größtem Umfang auf Streckenabschnitten durchgeführt, auf denen eine große Anzahl von Unfällen oder Entgleisungen von Fahrzeugen verzeichnet wurde:

  • Ranžirna stanica (Rbf) Beograd B – Rasputnica R – Rasputnica A (– Resnik)
  • Ranžirna stanica Beograd A – Rasputnica T – Rakovica
  • (Rasputnica B –) Rasputnica K – Rasputnica K1 (– Jajinci)
  • (Rakovica –) Jajinci – Mala Krsna – Velika Plana
  • Beograd centar – Pančevo – Vršac
  • Resnik – Požega – Vrbnica – državna granica (Grenze)
  • Lapovo – Kraljevo
  • Ruma – Šabac – Rasputnica Donja Borina – državna granica (– Zvornik Novi)
  • (Platičevo –) Rasputnica „1” – Rasputnica „3” (– Štitar)
  • Smederevo – Mala Krsna
  • Mala Krsna – Bor – Rasputnica „2” (– Vražogrnac)
  • (Niš –) Crveni Krst – Zaječar – Prahovo – državna granica (Grenze)
  • Pančevo – Zrenjanin – Kikinda
  • Subotica – Bogojevo – državna granica (Grenze)
  • Novi Sad – Odžaci – Bogojevo
  • (Novi Sad –) Rasputnica Sajlovo – Rimski Šančevi – Orlovat

[RS] Serbiens Verkehrsminister zurückgetreten

Serbiens Minister für Bau, Verkehr und Infrastruktur, Goran Vesić, ist am 05.11.2024 aufgrund der Tragödie des vier Tage zuvor eingestürzten Vordachs am Bahnhof in Novi Sad, wo 14 Menschen ums Leben kamen und mindestens 30 weitere verletzt wurden, offiziell von seinem Amt zurücktreten.

Er kündigte es am Vortag mit den Worten an: „Ich werde morgen früh zurücktreten, aber ich akzeptiere die Schuld nicht.“ Er wies auch darauf hin, dass er vor dem Unfall eine Initiative zur Verabschiedung eines Gesetzes über die Instandhaltung der Infrastruktur eingereicht habe, da Infrastruktureinrichtungen derzeit nicht instandgehalten würden.

Anfang Juni 2023 führte die Direktion für Eisenbahnen (Direkcija za železnice) eine regelmäßige Überwachung des Sicherheitsmanagementsystems bei Serbiens staatlichem Schieneninfrastrukturunternehmen (Infrastruktura železnice Srbije) durch. Es wurde festgestellt, dass das Unternehmen nicht alle Verpflichtungen erfüllt:

„Die personellen Ressourcen des Unternehmens in Bezug auf leitende Positionen vor Ort sind angesichts der Größe des Schienennetzes und der Anforderungen an regelmäßige und interventionelle Wartungsarbeiten völlig unzureichend. Aufgrund des Einsatzes seiner knappen Ressourcen für neue Investitionsprojekte ist das Unternehmen nicht in der Lage, die regelmäßige Wartung der Infrastruktur zu planen und durchzuführen. ‚Infrastruktura železnice Srbije‘ führt keine regelmäßige Instandhaltung der Infrastruktur in Übereinstimmung mit dem gesetzlichen Rahmen oder in Übereinstimmung mit ihren internen Gesetzen durch. Die täglichen Aktivitäten beziehen sich zum größten Teil auf Notfalleingriffe und -behebungen, was eine außerordentliche Wartung darstellt. Das Unternehmen hat keine klare Art und Weise der Kommunikation und des Austauschs von Unterlagen mit externen Aufsichtsbehörden während der Ausführung und Abnahme von Arbeiten an der Eisenbahninfrastruktur eingerichtet, so dass es oft der Fall ist, dass die ausgeführten Arbeiten in Umfang und Qualität nicht den vertraglich vereinbarten Arbeiten entsprechen“.

In den Medien wird berichtet, es sei auch bald mit dem Rücktritt der Direktorin für Infrastruktur der serbischen Eisenbahn, Jelena Tanasković, zu rechnen, denn Serbiens Staatspräsident Vučić sei bereit, alle politisch zu opfern, um seinen eigenen Machterhalt zu sichern.

[RS] Güterbahnen in Serbien 2023

Die Rangliste der Schienengüterverkehrsunternehmen in Serbien im Jahr 2023 basiert auf den Umsatzzahlen. Anhand der Übersicht ist ersichtlich, dass die staatliche Srbija Kargo die meisten Einnahmen erzielte, jedoch mit dem höchsten negativen Ergebnis (Vorjahreswerte in Klammern):

1. Srbija Kargo: 12.452 (7.890) Mio. RSD Umsatz, -1.671 (-1.432) Mio. RSD Verlust, 2089 (2191) Mitarbeiter

2. Trans Cargo Logistic: 7.768 (9.730) Mio. RSD Umsatz, 54 (70) Mio. RSD Gewinn, 56 (54) Mitarbeiter

3. Standard Logistic: 1.927 (2.118) Mio. RSD Umsatz, 23 (22) Mio. RSD Gewinn, 27 (25) Mitarbeiter

4. Kombinovani Prevoz: 1.603 (1.376) Mio. RSD Umsatz, 145 (125) Mio. RSD Gewinn, 156 (157) Mitarbeiter

5. Eurologsystem: 1.396 (1.419) Mio. RSD Umsatz, 64 (81) Mio. RSD Gewinn, 14 (14) Mitarbeiter

6. PIMK: 763 (523) Mio. RSD Umsatz, -97 (18) Mio. RSD Verlust, 97 (81) Mitarbeiter

7. Rail Transport Logistic (RTL): 601 (410) Mio. RSD Umsatz, 11 (-41) Mio. RSD Gewinn, 69 (53) Mitarbeiter

8. Eurorail Logistics: 586 (337) Mio. RSD Umsatz, 5 (2) Mio. RSD Gewinn, 58 (56) Mitarbeiter

9. Transagent Operator: 579 (570) Mio. RSD Umsatz, -67 (1) Mio. RSD Verlust, 52 (44) Mitarbeiter

10. Despotija: 520 (341) Mio. RSD Umsatz, 1 (15) Mio. RSD Gewinn, 35 (35) Mitarbeiter

[RS/HR] Neuer TransFER Belgrade–Rijeka

Die ÖBB Rail Cargo Group (RCG) erweitert ihr intermodales Netzwerk um eine neue Direktverbindung zwischen Serbien und Kroatien. Der neue TransFER verkehrt zwischen dem Container-Terminal Nelt am Bahnhof Surčin – strategisch günstig in der Nähe von Belgrad und anderen wichtigen Industriezentren gelegen – und dem Adriatic Gate Container Terminal (AGCT) in Rijeka – dem größten Hafen Kroatiens, über den rund 70 % der Gütertransporte von und nach Serbien abgewickelt werden. Der TransFER Belgrade–Rijeka wird von der RCG in Eigentraktion betrieben und verkehrt mit ein bis zwei Rundläufen pro Woche und einer Laufzeit von bis zu 24 Stunden.

Grafik: RCG

[RS] Union Šped: Neue Bahnabteilung

Der serbische Logistiker Union Šped forciert seine Aktivitäten im Bereich der Schienenlogistik und hat jüngst eine entsprechende Organisationseinheit neu geschaffen.

Als Rail Freight Manager ist dort Katarina Šibinac tätig, die per Oktober 2024 zu Union Šped wechselte. Zuvor war sie seit Dezember 2021 in gleicher FDunktion bei Transfera Transport&Logistics tätig. Voraus ging eine langjährige Tätigkeit für die serbische Staatsbahn – zuletzt seit Januar 2019 als Director of department for commercial and traffic affairs bei Srbija Kargo.

[RS] METRANS expandiert in Inđija

Das inzwischen zur METRANS-Gruppe zählende Intermodalterminal in Inđija nahe Belgrad expandiert: Am 16.09.2024 starteten die Bauarbeiten für eine 13.300 Quadratmeter umfassende Erweiterung. Neu sind auch die erweiterten Öffnungszeiten von 0-24 Uhr Mo-Fr und 8-16 Uhr an Sa.