Die Firma „Elixir Zorka“ aus Šabac/Schabatz, welche die Eigentümerin des Ammoniaks war, dessen Güterzug am 25.12.2022 bei Pirot entgleiste, sucht nach einer Möglichkeit, das Ammoniak künftig über Vidin [BG] und Stamora Moravița [RO] nach Šabac [RS] zu transportieren, um die Produktion von Kunstdünger fortsetzen zu können, da die Strecke über Dimitrovgrad dafür gegenwärtig nicht mehr zur Verfügung steht.
Der Verkehr auf der Strecke Niš – Dimitrovgrad wurde am 14.01.2023 um 19 Uhr zwar wieder aufgenommen, aber unter strengeren Bedingungen. Der Transport von Ammoniak ist auf dieser Strecke fortan verboten, das Gewicht des Zuges auf maximal 1.200 t begrenzt, und die Höchstgeschwindigkeit beträgt nur 20 km/h auf dem kritischsten Teil der Strecke. Das Verbot besteht, bis der Austausch und die Verstärkung des Oberbaus auf bestimmten Abschnitten abgeschlossen ist. Möglicherweise wird dieser Zustand bis Ende 2025 anhalten, wenn die Strecke saniert und elektrifiziert sein soll.
Auf dem serbischen Eisenbahnnetz, das in keinem guten Zustand ist, sind etwa ein Viertel der transportierten Güter Gefahrgut (Ammoniak, Phosphor- und Schwefelsäure, diverse Ölderivate, Gase). Von den insgesamt über 200 Unfällen auf der Schiene pro Jahr handelt es sich um immerhin 40 % Entgleisungen.
Weitere Untersuchungen vom serbischen „Zentrum für Verkehrsunfallforschung“ (Centar za istraživanje nesreća u saobraćaju) sollen feststellen, ob es Fehler in der Transportkette gab. Alle Umstände mit Infrastruktur und Wagen werden untersucht, um die Ursache dieses schweren Unfalls zu ermitteln. Elixir hat Wagen von verschiedenen Eigentümern geleast: „ATIR-RAIL“ (Frankreich; diese Wagen sind nicht älter als Baujahr 2002), von der Firma „VTG Hamburg“ (sie hat auch eine Repräsentanz in Belgrad), und von „Srbija kargo“ (u. a. Unfallwagen 12 mit Baujahr 1976).