[AT/CZ] Studie der Achse Linz – Budweis – Prag

Gemeinsam mit der tschechischen Eisenbahn-Infrastrukturgesellschaft Správa železnic haben die ÖBB am 23.09.2024 ein länderübergreifendes Arbeitsübereinkommen vereinbart. Ziel der Studie ist die Entwicklung einer gemeinsamen Perspektive für die Achse Linz – Budweis – Prag als mögliche Hochleistungsstrecke.

Im Mittelpunkt der Studie steht eine Analyse des verkehrlichen Potenzials der Achse für den Personen- und Güterverkehr im europäischen, zwischenstaatlichen und regionalen Kontext. Diese kann Grundlage für eine aktualisierte Kosten-Nutzen-Betrachtung eines möglichen grenzüberschreitenden Ausbaus der Strecke sein.

Damit werden die wissenschaftlichen Grundlagen für mögliche weitere Schritte gesetzt. Mit ersten Erkenntnissen ist voraussichtlich ab Ende 2025 zu rechnen.

Von links: Jiří Svoboda, Generaldirektor der Správa železnic; Judith Engel, Vorständin ÖBB-Infrastruktur AG. Foto: ÖBB / Christian Zenger

3 Mrd. CZK zusätzlich für Správa železnic

Der Ausschuss des staatlichen Fonds für Verkehrsinfrastruktur hat am 30.08.2022 eine Erhöhung des Budgets der Eisenbahnverwaltung Správa železnic um mehr als 3 Mrd. CZK (120 Mio. EUR) genehmigt. Die Subventionen für den Investitionsbau werden um 2,761 Mrd. CZK auf 40,475 Milliarden CZK (1,65 Mrd, EUR) erhöht. Auch die Mittel für die Sicherstellung der Funktionsfähigkeit des Netzes werden aufgestockt. Der ursprünglich zugewiesene Betrag von 14,385 Mrd. CZK wird um weitere 650 Mio. CZK aufgestockt und übersteigt damit 15 Mrd. CZK (610 Mio. EUR).

Im Bereich der Investitionen handelt es sich um Anpassungen der ursprünglichen Mittel, die eine kontinuierliche Finanzierung der laufenden Projekte gemäß den geltenden Zeit- und Finanzplänen für den Bau ermöglichen werden. Dabei handelt es sich hauptsächlich um wichtige Modernisierungsmaßnahmen auf dem ersten Eisenbahnkorridor: Velim – Poříčany, Ústí nad Orlicí – Brandýs nad Orlicí, der Knotenpunkt Pardubice mit dem Abschnitt Pardubice – Rosice nad Labem – Stéblová oder der Abschnitt Brno – Adamov – Blansko. Dazu gehören auch das Bauvorhaben Soběslav – Doubí, das derzeit abgeschlossen wird, und andere Modernisierungsprojekte wie Mstětice – Praha-Vysočany oder der Umbau des Bahnhofs Vsetín.

Gleichzeitig wird die Aufstockung der Mittel für die reibungslose Fortsetzung der Durchführung laufender Arbeiten verwendet, die aus der Fazilität für Wiederaufbau und Krisenfestigkeit (RRF) der Europäischen Union finanziert werden. Mehrere Aktionen im Zusammenhang mit diesem Finanzinstrument werden ebenfalls neu aufgelegt.

Ein Teil der neu zugewiesenen Mittel für die operationelle Kapazität wird für die Bewältigung der Folgen unerwarteter Ereignisse verwendet. Nahezu 50 Mio. CZK werden für die Behebung des Ausfalls der Signalanlagen im Bahnhof Otrokovice verwendet, der durch einen Zwischenfall am 7. Juni dieses Jahres verursacht wurde. Der Betrag von 42 Mio. CZK ist für die Beseitigung eines Erdrutsches und die Sanierung von Felsen im Abschnitt Karlštejn – Zadní Třebaň vorgesehen, während weitere 40 Mio. CZK für den Abschluss der Sanierung des Streckenkörpers nach ungünstigen meteorologischen Ereignissen im Abschnitt Strakonice – Katovice verwendet werden sollen. 26 Mio. CZK sind für die Bewältigung der Folgen von zwei außergewöhnlichen Ereignissen im Bahnhof Bohumín vorgesehen.

Der aufgestockte Betrag wird auch zur Ergänzung der Finanzierung von Instandsetzungs- und Wartungsmaßnahmen auf dem gesamten Netz der Eisenbahnverwaltung verwendet. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Arbeiten, die in der zweiten Hälfte dieses Jahres durchgeführt werden. Die Eisenbahnverwaltung wird insgesamt 50 Mio. CZK für die Instandsetzung des Streckenabschnitts zwischen Roztoky u Křivoklát und Rakovník ausgeben. Weitere 47 Mio. CZK werden für die Instandsetzung des Abschnitts von Liběšice bis Úštěk in Litoměřice ausgegeben. Diese Maßnahme wird u. a. durch die Aufhebung von Geschwindigkeitsbegrenzungen begünstigt. Erwähnenswert ist auch die Reparatur der Oberleitungsmasten am Bahnhof Velim, die 35 Mio. CZK kosten wird.

Neue Verordnung in Tschechien

Am 01.07.2022 tritt die geänderte Verkehrs- und Signalisierungsverordnung D1 der tschechischen Eisenbahnverwaltung Správa železnic in Kraft, nach der der Verkehr auf den meisten Eisenbahnstrecken in der Tschechischen Republik geregelt wird. Die geänderte Verordnung wurde bereits vom Generaldirektor der Eisenbahnverwaltung genehmigt und veröffentlicht. Der veröffentlichte erste Teil der geänderten Verordnung regelt den Betrieb des Eisenbahnverkehrs auf Strecken, die nicht mit ETCS ausgerüstet sind und von Správa železnic betrieben werden.