[DE/CH] Zuckerrübenkampagne beendet

Im Januar 2025 rollten die letzten Züge zu den beiden Schweizer Zuckerfabriken, Zeit für einen Rückblick:

Die Kampagne startete wie auch in den vergangenen Jahren mit Bio-Zuckerrüben, die vorwiegend aus Süddeutschland stammten und hauptsächlich per Bahn transportiert wurden. Vom 10. bis 30. September wurde in Dürrenzimmern, Eggmühl, Ingolstadt, Köln-Niehl, Schweinfurt, Straubing und Würzburg-Zell geladen.

Ab Straubing verkehrten dabei nur wenige Züge, da nur ein Viertel des Ladegleises zur Verfügung stand und das Rangieren erneut sehr aufwändig war. Als Ausweichstandort wurde Eggmühl genutzt , wo die Verladestelle in Bahnhofsnähe an den ersten hundert Metern der Laabertalbahn errichtet wurde. Die Strecke ist seit Dezember 2023 aufgrund des Zustandes des Gleises ab km 1,1 gesperrt und lediglich Walkenstetten ist für die Verladung vom Feld aus noch zugänglich. Mittlerweile wurde die Laabertalbahn von durch die Rail Bavaria Logistik übernommen, die im Jahr 2022 auch den Rangierdienst bei der Verladung in Walkenstetten und Niederleierndorf übernahm.

Von den knapp 92.000 Tonnen Bio-Zuckerrüben, die bis zum 2. Oktober nach Frauenfeld transportiert wurden, kamen 75.000 Tonnen per Bahn, davon 66.000 Tonnen aus Deutschland.

Die Zuckerfabrik in Frauenfeld stellte am 3. Oktober auf konventionelle Zuckerrüben um, die Bahnlieferungen erfolgten ebenfalls überwiegend aus Deutschland. Mit Oberaach, Buchs SG, Bürglen und Affoltern am Albis verkehrten nur ca. 12 innerschweizer Züge nach Frauenfeld – alle anderen hatten die Fabrik in Aarberg zum Ziel. Die Verladestellen Oberaach und Bürglen werden nach dieser Kampagne geschlossen, da die kantonale Subventionierung des Bahnverkehrs nicht verlängert wird. Dadurch ist mit rund 1.000 zusätzlichen Traktorfahrten auf der Strecke nach Frauenfeld zu rechnen. Mit der Schließung des Ladestandortes Bürglen gibt es in der Schweiz nur noch sieben Standorte mit festen Anlagen: St. Triphon, Cossonay, Chavornay, Yverdon, Payerne, Granges-Marnand und Langenthal.

Die Zuckerfabrik Aarberg startete die Kampagne am 26. September und schloss sie am 21. Dezember ab. Dabei wurden rund 750.000 Tonnen Zuckerrüben verarbeitet, 400.000 Tonnen davon wurden von 37 Verladestationen per Bahn transportiert. Sechs davon lieferten bisher Bio-Zuckerrüben nach Frauenfeld.

Knapp die Hälfte der regulären Zuckerrübenlieferungen erfolgte für Frauenfeld per Bahn aus Deutschland. Neben Wismar, Lalendorf, Neubrandenburg, Mukran und Neuenburg am Rhein waren diesmal neu Neustrelitz Süd, Altshausen, Niederbiegen und Kehl mit dabei. Die drei Letztgenannten wurden von der Schweiz aus verwaltet, einschließlich der Bereitstellung einer „Bahnratte“.

Am 2. Januar traf der letzte Rübenzug in Frauenfeld ein und die Kampagne wurde noch am gleichen Tag abgeschlossen. Transportiert wurden 764.000 Tonnen Zuckerrüben, davon 360.000 Tonnen per Bahn, mit Ausnahme von 17.000 Tonnen kamen alle aus Deutschland.

Die Importrüben aus Norddeutschland nach Frauenfeld wurden durch HSL Logistik (Loktypen TRAXX und Euro9000), der LTE Group und Rail Force One (RFO) transportiert. Für die HSL Schweiz war dies aufgrund der Fusion mit TX Logistik die letzte Kampagne. Konventionelle Rüben aus Süddeutschland fuhr auch UTL mit E-Loks des Typs Re 421. 13 Züge ab Nördlingen / Dürrenzimmern nach Frauenfeld erbrachte die Bayernbahn bis Lindau, es übernahm die LTE Schweiz.

Hinsichtlich der eingesetzten Ausrüstung in der Schweiz gab es kaum Überraschungen. TR TransRail trat zunächst mit Lokomotiven von Akiem (2 x BR 189), BLS Cargo (2 x Re 475) und International Rolling Stock Investment (IRSI; Re 421 und Re 620) für den Transport nach Aarberg an, musste aber bald zusätzliche Lokomotiven von SBB Cargo und am Ende der Kampagne auch bei UTL anmieten. Fast überall wurden Am 841 der LokPool AG (LPAG) zum Rangieren genutzt. So auch in Aarberg selbst, wo Sersa noch bis 2023 im Verschub tätig war.

Nach Aarberg fuhren ausschließlich Ea-Waggons, nach Frauenfeld kamen auch Tragwagen mit Containern zum Einsatz, wobei Schweizer Zucker / Forst Logistik den Angaben zufolge für die in den Jahren 2017 (zuerst 443) und 2018 (total 810) beschafften neuen Rübencontainer einen Käufer sucht. Seit Jahren wird nur ein Teil (dem Vernehmen nach knapp die Hälfte) der Container während der Rübenkampagne genutzt und eine anderweitige Vermietung ist kaum möglich. Angesichts der Malaise im Containertransport dürfte die Verfügbarkeit von Container-Lkw kein Problem sein, vermutlich sind aber Ea-Waggons günstiger. Die einzige bekannte aktuelle externer Vermietung der Container erfolgt für den Holzschnitzeltransport von Eclépens nach Melzo an BLS Cargo.

BLS Cargo 475 426 und 475 429 am 02.10.2024 abfahrbereit in Yverdon-les-Bains nach Aarberg. Die Rüben wurden in Yvonand geladen. Foto: Roland Korving
In Landquart kam am 19.10.2024 abweichend noch eine Am 843 statt der sonst omnipräsenten Am 841 zum Einsatz. Foto: Roland Korving

[CH] TR Trans Rail mit Aushub

Bei extremem Sihl-Hochwasser drohen allein in der Stadt Zürich Gebäudeschäden von über 6 Milliarden Franken. Ein Entlastungsstollen von Langnau am Albis nach Thalwil ermöglicht ab 2026 die Überleitung von Hochwasserspitzen der Sihl in den Zürichsee. Im Mai begannen die Arbeiten zum Ausbruch des Stollens.

Die TR Trans Rail ist für den Abtransport des Aushubmaterials verantwortlich. Zwischen dem 13.05. und 04.12.2024 sollen Züge von der zwischen zwischen Sihlwald und Langnau Gattikon liegenden Verladestelle nach Hüntwangen-Wil verkehren Zunächst mit einem Umlauf pro Tag, nach vier Wochen sollen die Leistungen verdoppelt werden. Für die Traktion wurde die Re 6/6 von RailAdventure angemietet.

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[CH] TR Trans Rail: Stäbler statt Wägeli

Ab 01.04.2024 wird Simon Stäbler bei TR Trans Rail AG neuer Leiter Verkehr und Planung und nimmt damit Einsitz in die Geschäftsleitung. Der bisherige Stelleninhaber Daniel Wägeli verlässt die Geschäftsleitung und wird sich in seiner Position als Geschäftsführer der Rail Event AG stärker auf den Ausbau des Personenverkehrs konzentrieren.

Stäbler verfügt über eine langjährige Praxis in der Bahnbranche. Nach der Ausbildung
zum Kaufmann im Bereich öffentlicher Verkehr, war er mehrere Jahre bei der SBB als Kundenbetreuer tätig. Seit April 2020 ist der 27-jährige als Verkehrsplaner und seit April 2023 als stellvertretender Leiter Verkehr und Planung bei der TR.

Schweiz: Rübenkampagne beendet

Der Transport von Zuckerrüben zu den Fabriken in Frauenfeld und Aarberg ist für die diesjährige Kampagne beendet. Innerschweizerisch verkehrte der letzte Zug am 30.12. – dieser kam aus Wildegg – aus Deutschland erreichte am Folgetag die letzte Leistung Frauenfeld:

  • Aarberg: 674.500 t, davon 336.900 t per Bahn
  • Frauenfeld: 801.000 t (inklusive 81.000 t Biorüben), davon 333.400 t per Bahn

Re 420 152 TransRail - Aegerten

Der Hersteller Schweizer Zucker (SZU) erwartete, dass in Frauenfeld am 01.01.2024 die letzten Rüben verarbeitet werden – in Aarberg war dies bereits am 26.12. der Fall.

Rund 30 ha konnten dabei im Seeland nicht abgeerntet werden, da die Hochwasser führende Aare das Abtrocknen der Parzellen verhinderte. Sobald die Ernte möglich ist, werden auch diese Rüben von der Schweizer Zucker übernommen und zu Futtermittel oder Biogas verwertet.

Schweizer Rübenkampagne beendet

Zum Jahreswechsel 2022/2023 wurde der Anlieferungsabschnitt der aktuellen Rübenkampagne in der Schweiz beendet. In Aarberg wird die letzte Rübe am 31. Dezember geschnitten, in Frauenfeld am 1. Januar. Die Anlieferungen auf der Straße werden an beiden Standorten am 30. Dezember abgeschlossen, per Bahn am 30. respektive 31. Dezember. Besonders erfreulich ist seitens Schweizer Zucker der Rückblick auf die Bahnlogistik: In der Schweiz ist kein einziger Zug ausgefallen und nur bei Einzelnen musste die Anzahl der Bahnwagen reduziert werden. In einer überdurchschnittlich langen Kampagne werden schließlich rund 1.67 Mio. Tonnen Rüben verarbeitet, eine Menge die letztmals 2019 ähnlich hoch war. Daraus können ca. 225.000 Tonnen Zucker gewonnen werden.

Nach Aarberg kam 792.600 t Rüben, davon 376.200 mit Bahnanfuhr. Es gab 97.500 t Bio Rüben nach Frauenfeld, 11.800 t (aus die Schweiz (Bahnanfuhr 4.600 t) und 85.700 aus Deutschland (Bahnanfuhr 67.700). Die konventionelle Rüben nach Frauenfeld aus die Schweiz gingen größtenteils über die Straße, 77.900 t von 472.000 t, die Importrüben erreichte 230.200 t wovon 193.400 mit Bahnanfuhr.

Rübenverlad @ Zwingen

TR Trans Rail: de Jong statt Pellet

Mit Wirkung zum 01.01.2023 haben die Verwaltungsräte Daniel de Jong zum Geschäftsführer für TR Trans Rail AG und BauRail AG gewählt. André Pellet, bisheriger Geschäftsführer von TR Trans Rail AG und Geschäftsführer ad interim von BauRail AG, zieht sich nach 15 Jahren aus dem operativen Geschäft zurück und konzentriert sich künftig auf seine Mandate im Verwaltungsrat von TR Trans Rail AG, International Rolling Stock Investment AG (IRSI) und Lokpool AG sowie auf sein Unternehmen ZRT Bahnreisen.

Daniel de Jong verfügt über umfangreiche Erfahrungen im Change Management. Nach einer Ausbildung zum Maschinenmechaniker und einem Abschluss in Wirtschaftsingenieurswesen absolvierte er an der Universität St.Gallen einen Executive Master in Business Engineering Richtung Change Management. Der 41-Jährige war einige Jahre in der Unternehmensberatung tätig und hat in unterschiedlichen Firmen und Branchen Veränderungen vorangetrieben und geleitet. In seiner letzten Funktion als Leiter Zukunftsthemen bei den Verkehrsbetrieben Zürich (VBZ) hat er unterschiedliche Projekte und Themen verantwortet.

Rüben: Trans Rail nur noch innerschweizerisch

Die TR Trans Rail wird in der kommenden Kampagne Zuckerrüben nur noch in der Schweiz befördern. Die u.a. zuvor mit der Internationale Gesellschaft für Eisenbahnverkehr IGE aus Bayern und Wismar gefahrenen Züge gehen auf Dritte über.