[SE] Green Cargo und Trafikverket uneinig über Rangierbahnhöfe

Green Cargo hat kürzlich beschlossen, das Rangieren in Ånge einzustellen und dafür in Sundsvall auszuweiten – die schwedische Verkehrsbehörde Trafikverket will dagegen den Rangierbahnhof in Ånge erweitern und den in Sundsvall verkleinern.

Im Auftrag der Regierung hat Trafikverket letztens die Zukunft der acht Rangierbahnhöfe in Schweden im Vorfeld der Entscheidung über den Nationalen Infrastrukturplan 2026 – 2037 untersucht. Da in mehreren Rangierbahnhöfen ein großer Investitionsbedarf bestehe, will Trafikverket nur in die Rangierbahnhöfe investieren, die in den kommenden Jahrzehnten am meisten genutzt werden.

Aktuell werden auf den acht schwedischen Rangierbahnhöfen täglich rund 140 Güterzüge umgeschlagen (Anzahl der rangierten Güterzüge pro Tag im Durchschnitt der Jahre 2017 – 2022):

Hallsberg38
Malmö29
Sävenäs25
Gävle12
Borlänge9
Ånge8
Helsingborg7
Sundsvall5

Die schwedische Verkehrsbehörde schloss daraus, dass die geplante Renovierung des Rangierbahnhofs in Sävenäs abgeschlossen werden muss, der in Ånge über eine höhere Kapazität verfügen sollte und dass jene in Sundsvall und Helsingborg durch Entfernung des Ablaufbergs zu Bahnhöfen degradiert und verkleinert werden sollten, da dies zu deutlich geringeren Wartungskosten führe. Ånge sei ein strategisch günstig gelegener Rangierbahnhof, der nördlichste Schwedens, und es gäbe Anzeichen dafür, dass der Güterverkehr zwischen Nord- und Südschweden zunimmt.

Green Cargo möchte dagegen eine deutliche Reduzierung des Wagenladungsverkehrs umsetzen (fast 60 der 270 Tarifpunkte sollen wegfallen) und darum die Wagen in Sundsvall behandeln; Anfang dieses Jahres beschloss es daher, den Rangierdienst in Ånge einzustellen, den in Sävenäs zu halbieren und den in Sundsvall und Gävle zu erhöhen.

[SE] Neuer Gbf Norrköping vor Endabnahme

Die Anbindung des neuen Güterbahnhofs von Norrköping wurde nach sieben Jahren Planungs- und Bauzeit kürzlich abgeschlossen. Er soll im März 2025 in Betrieb genommen werden. Der Bau des neuen Güterbahnhofs für 167 Mio. SEK (14,6 Mio. EUR) erfolgt im Zusammenhang mit dem Bau von Ostlänken, einer Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Stockholm und Linköping, wofür der bisherige Güterbahnhof verlegt werden muss, um der Neubaustrecke Platz zu machen.

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Er befindet sich künftig nicht mehr direkt an der Södra stambana, sondern mit dieser über zwei Kurven verbunden etwas nördlich von Norrköping und behält seinen Namen (Norrköping godsbangård) bei. Das Ziel von Trafikverket und der Kommune war es, den Güterbahnhof an einen Standort in Malmölandet zu verlegen, der mit der Neubaustrecke Kardonbanan verbunden werden kann. Die Kardonbanan ist eine neue, sieben Kilometer lange Güterbahn zwischen Åby und dem Hafen von Norrköping auf Händelö, die am 01.02.2021 eröffnet wurde. Das Planum der Strecke, an die zahlreiche Hafen- und Industriegleise anschließen, wurde doppelspurig vorbereitet.

Der neue Güterbahnhof ist signalgesteuert und elektrifiziert sowie für bis zu 750 m lange Güterzüge ausgelegt, was die Kapazität im Vergleich zum bestehenden Güterbahnhof, der nur 630 m lange Züge aufnehmen kann, erhöht. Die Eröffnung steht unter dem Vorbehalt einer Endabnahme, die für Ende November 2024 geplant ist.

Der Hauptteil der Rangierbewegungen soll zwischen 6.00 und 18.00 Uhr stattfinden, gelegentlich zwischen 18.00 und 22.00 Uhr und nur in Ausnahmefällen nachts. Hinsichtlich des Lärmpegels gelten Richtwerte für die Nachtzeit von 40 dB(A).

[SE] Elektrifizierung nach Lomsmyren

Der Abschnitt Mora – Lomsmyren ist einer der wenigen Teile der südlichen Inlandsbanan, der noch in Betrieb ist. Der Mora am nächsten gelegene Teil Morastrand – Lomsmyren wird jetzt von der schwedischen Verkehrsbehörde (Trafikverket) elektrifiziert, um den Holzzugverkehr von Lomsmyren aus zu erleichtern. Es mangelt auch an Kapazitäten auf dem Güterbahnhof in Mora. Die Elektrifizierung der drei Kilometer langen Strecke soll im Sommer nächsten Jahres erfolgen und im Herbst 2025 abgeschlossen sein.

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[SE] Erneute Entgleisung eines Erzzuges

Am Morgen des 03.07.2024 ist kurz nach 11 Uhr erneut ein mit Erz beladener Zug auf der Malmbanan entgleist. Dieses Mal während einer Rangierfahrt bei Ripats – der Zugverkehr zwischen Boden und Gällivare musste eingestellt werden.

Dies ist die dritte Entgleisung auf der Erzbahn seit Dezember letzten Jahres. Trafikverket hat derzeit keine Prognose darüber, wann der Verkehr wieder aufgenommen werden kann.

[SE] Malmbanan wegen Gleisverwerfungen gesperrt

Mindestens vier Gleisverwerfungen auf dem Abschnitt zwischen Kopparåsen und Vassijaure stoppen den Verkehr auf der Malmbanan nördlich von Abisko am 31.05.2024. Nach den derzeitigen Prognosen wird der Verkehr erst am 04.06. um 16:00 Uhr wieder aufgenommen werden können. Nach den Sperrungen Ende 2023 ist die für den Transport von Erz wichtige Strecke nun erneut gesperrt.

Foto: Trafikverket

[SE] Malmbanan trassenseitig überbucht

Die schwedische Verkehrsbehörde Trafikverket kritisiert die Bergbauunternehmen LKAB und Kaunis Iron wegen Überbuchung von Trassen auf der Malmbanan. Wie schwedische Medien berichten, wollen die Bergbauunternehmen damit einen einen Spielraum für Wartungsarbeiten und Unterbrechungen sichern. Laut Trafikverket haben die Unternehmen im Zeitraum 2018 bis 2022 zwischen 34 und 38 % der bestellten Trassen aus anderen Gründen als Störungen oder Wartungsarbeiten abgesagt.

Erzbahn nach Entgleisung gesperrt

Die Entgleisung eines Zuges auf der „Erzbahn“ Kiruna – Narvik hat den kompletten Erzverkehr der LKAB zum Erliegen gebracht. Normalerweise werden täglich 68.000 t Erz auf der Strecke befördert.

Die Entgleisung des beladenen Erzzuges 9914 erfolgte am 17.12.2023 gegen 17:30 Uhr in Vassijaure. Dabei wurden die Gleisanlagen stark beschädigt, die Reparaturen sind aufgrund der Minustemperaturen schwierig. Es gab keine Verletzten. Aktuell geht der Infrastrukturbetreiber Trafikverket von einer Wiederaufnahme des Betriebes Ende der Kalenderwoche 52/2023 aus.

Foto: Trafikverket

Railcare stellt zusätzliche Bereitschaftsloks

Railcare hat von der schwedischen Verkehrsbehörde Trafikverket einen Fünfjahresvertrag für Bereitschaftslokomotiven mit einem Gesamtauftragswert von 403 Mio. SEK (34 Mio. EUR) erhalten. Der Vertrag umfasst sechs Standorte ab 01.01.2025 bzw. 01.01.2026 und kann um zwei Mal ein Jahr verlängert werden.

„Zusammen mit den laufenden Verträgen haben wir nun Verträge für insgesamt zehn Bereitschaftslokomotiven“, erläuterte Mattias Remahl, CEO der Railcare Group AB. Der Vertrag in Borlänge ist eine Verlängerung des bestehenden Vertrages, die anderen fünf Standorte in Gävle, Hallsberg, Ånge, Nässjö und Älmhult sind neu.

Ausbau führt zur Sperrung Malmö – Lund

Der Zugverkehr zwischen Malmö und Lund wird vom 22.09. bis 01.10.2023 eingestellt, um den vierspurigen Ausbau fertigzustellen. Die Kapazität erhöht sich dann von 460 auf 650 Züge pro Tag.

Die viergleisige Strecke Malmö – Lund wird am 2. Oktober in Betrieb genommen, und die zweigleisige Strecke zwischen Ängelholm und Maria im Norden Helsingborgs wird ab dem 3. Dezember mit voller Kapazität betrieben.