EP Cargo 383 062 entgleist

383 062 der EP Cargo ist am 06.11.2020 gegen 14 Uhr in Kolín entgleist. Zum Zeitpunkt des Unfalls war die E-Lok des Typs Siemens Vectron MS an die EP Cargo-Tochter RM Lines vermietet. Der Sachschaden beträgt 27 Mio. CZK (1 Mio. EUR), wobei auf die beschädigte E-Lok 1 Mio. EUR, auf eine Rangierlok 100.000 EUR sowie den Schaden an den Gleisanlagen 10.000 EUR entfallen. Dem Vernehmen nach waren die befahrenen Schwellen marode.

Fotos finden sich unter https://zdopravy.cz/v-koline-vykolejil-siemens-vectron-ep-cargo-skoda-27-milionu-korun-65382/

Kombiverkehr verlängert nach Rotterdam

Kombiverkehr bietet seit 02.11.2020 zusätzliche Züge auf der „Rennstrecke“ zwischen Duisburg und Rotterdam an. Hierzu wurde der bestehende Zug Lovosice – Duisburg (DUSS) bis Europoort P&O verlängert.

Damit ergeben sich:

  • Duisburg – Lovosice: Corona-bedingt 1 Abfahrt pro Woche ab November auf 4 Abfahrten pro Woche und Richtung
  • Duisburg – Rotterdam Europoort: seit November 4 mal pro Woche und Richtung
  • Duisburg – Rotterdam RSC: unverändert 5 mal pro Woche und Richtung

NYMWAG CS vereint Standorte

Der Waggonbaubetrieb NYMWAG CS hat den Sitz der Gesellschaft per 01.11.2020 von Prag an die Produktionsstätte verlegt: Boleslavská třída 418/54, 288 02 Nymburk.

„Der Wechsel der Zentrale ist ein weiterer Schritt zur Rationalisierung von Geschäftsprozessen und zur Beschleunigung der Kommunikation mit unseren Geschäftspartnern“ so das Unternehmen in einer Aussendung.

Cargo Motion: Erster Ungarnzug

Die tschechische Güterbahn Cargo Motion nutzte am 01.11.2020 die jüngst erhaltene Ungarnlizenz für einen ersten Zug im Transit zwischen dem slowakisch-ungarischen Grenzbahnhof Štúrovo und dem ungarisch-rumänischen Pendant in Curtici. Als Zuglok kam eine von ELL angemietete Siemens Vectron MS zum Einsatz.

193 750 Pestszentlőrinc  (2020.11.01)
Der Premierenzug: Quelle: https://www.flickr.com/photos/96084434@N02/50589639963/

Aktuell verkehren unter Verantwortung von Cargo Motion zwei wöchentliche Rundläufe mit Rundholz aus Tschechien nach Rumänien. Deren Ungarnpart wird nun neu in Eigentraktion produziert. In Rumänien sind diverse Güterbahnen involviert.

Ergänzend zu diesen Zügen erbringt das Unternehmen auch Spotverkehre nach oder durch Ungarn, die nun auch zunehmend ohne die Hilfe Dritter produziert werden können.

RailTransport Stift mietet ER 20

Der tschechische Unternehmer Radan Stift setzt über sein Unternehmen RailTransport-Stift s.r.o. (RTT) seit August 2020 auch eine gemietete Diesellok des Typs ER 20 vor Güterzügen ein. Die Maschine stammt aus dem Bestand der Rail Cargo Carrier – Germany (RCCDE) und war dort nach größeren Verlusten im Automobilverkehr entbehrlich geworden.

223.158, Nex 55616 (J.Hradec - Česká Kubice), J.Hradec, 21.9.2020
Quelle: https://www.flickr.com/photos/147682449@N08/50372645796/

ETCS-Umrüstung bis 2030

Der Arbeitsausschuss zur Erhöhung der Eisenbahnsicherheit des tschechischen Verkehrsministeriums hat am 08.10.2020 einen Plan genehmigt, der vorsieht, bis 2030 die wichtigsten und verkehrsreichsten Eisenbahnstrecken in der Tschechischen Republik mit ETCS auszurüsten.

Die Kommission hat sich auf einen Zeitplan für die Einführung des europäischen ETCS auf Strecken der Kategorie A geeinigt, d.h. auf Strecken, die Teil des Transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V) sind. Die Einführung soll bis zum Jahr 2030 erfolgt sein. Der so genannte ausschließliche ETCS-Betrieb (Betrieb der Züge nur unter der Aufsicht des ETCS-Systems) ist für einige dieser Strecken bereits festgelegt, und zwar ab 2025. Es handelt sich um den 1. Korridor Děčín – Břeclav, den 2. Korridor Břeclav – Petrovice u Karviné und den Anschlusszweig Česká Třebová – Přerov. Für den 3. Eisenbahnkorridor (Praha – Plzeň – Cheb) wird die Einführung des ausschließlichen Verkehrs ab 2027 und für den 4. Korridor (Praha – České Budějovice – Horní Dvořiště) ab 2026 erwartet. Informationen für weitere Strecken sind in Vorbereitung.

Für lokale Strecken, die nach Vorschrift D3 kontrolliert werden, wurden die Grundannahmen und Prinzipien der Lösung zur Erhöhung der Sicherheit genehmigt. Einige werden in eine höhere Kategorie (gemäß Regelung D1) mit einfacheren strecken-oder bahnhofsseitigen Signalanlagen und ETCS-Elementen überführt. Andere werden ebenfalls gemäß der Vorschrift D1 im Modus „ein Zug pro Strecke“ betrieben. Schließlich werden einige Strecken im Modus D3 bleiben, jedoch mit der Einrichtung einer ETCS-überwachten Streckengenehmigung. Dies ist nach Einschätzung der Gremien eine schnelle und effiziente Lösung, die die Sicherheit auf diesen Strecken zwischen 2022 und 2026 erhöhen wird.

Gleichzeitig stimmte die Kommission zu, dass als eines der möglichen Zielkonzepte für diese Strecken das von der Fakultät für Verkehrswesen der Tschechischen Universität Prag ČVUT vorgeschlagene Konzept Eisenbahn 4.0 (Železnice 4.0) entwickelt und auf einer ausgewählten Strecke in einem Pilotversuch getestet werden soll.

Das Hauptinstrument zur Finanzierung der On-Board-Units werden europäische Mittel aus dem CEF2-Fonds (Connecting Europe Facility) sein, wobei die ersten Ausschreibungen 2021 angekündigt werden. Danach wird die Unterstützung aus dem Verkehrsprogramm OPD3 (Operační program Doprava) bereitgestellt. Die Aufrufe aus OPD3 werden so festgelegt, dass zunächst die im CEF2 vorgesehene Zuweisung ausgeschöpft wird. Die Zuweisungen und genauen Bedingungen sind noch nicht bekannt. Bis zum Beginn der ETCS-Unterstützung für On-Board-Units aus OPD3, CEF2 oder RRF (regionální rozvojový fond) haben die Bahnbetreiber die Möglichkeit, Unterstützung vom Infrastrukturfonds SFDI (Státní fond dopravní infrastruktury) zu beantragen. In diesem Jahr wurde ein Aufruf in Höhe von 400 Mio. CZK (15 Mio. EUR) angekündigt. Ein weiterer Aufruf im gleichen Umfang ist für das kommende Jahr geplant.

ČD Cargo: Rübenkampagne eröffnet

Am 07.10.2020 begann die aktuelle Rübenkampagne der ČD Cargo mit einer Verladung in der slowakischen Stadt Skalice. In der vergangenen Kampagne brachte die Güterbahn 170.000 t aus Tschechien, der Slowakei und Österreich zur Zuckerfabrik in Hrušovany nad Jevišovkou.

Entladung in der Zuckerfabrik Hrušovany nad Jevišovkou.
In Tschechien und der Slowakei setzt ČD Cargo Dieselloks der Baureihe 742 zur Traktion ein.

ČD will Neubauloks loswerden

Die tschechische Staatsbahn ČD möchte sich von 20 Mehrsystemloks der Baureihe 380 / Typ 109E von Škoda Transportation trennen. Medien berichten über eine aktuelle Marktsondierung für eine langfristige Vermietung oder einen Verkauf der erst vor weniger als zehn Jahren für Personenverkehre und als Nachfolger für die Zweisystemlokomotiven der ČD-Baureihen 371/372 gelieferten Maschinen. Diese sollen bis spätestens 2025 komplett für Dritte verfügbar sein. Verhandelt wird unter anderem mit ČD Cargo.

380 015 Praha Libeň
Quelle: https://www.flickr.com/photos/132050496@N06/47707330201/

Die ČD hatte mit Škoda im Jahr 2004 einen Liefervertrag über 20 Loks zum Preis von 2,7 Mrd. CZK geschlossen. Der Liefertermin 2009 wurde überzogen, zudem lag zunächst nur eine Zulassung für Tschechien vor. Es folgten Gerichtsverfahren, die zu Ungusten der Staatsbahn ausfielen: Nach Berücksichtigung des Schiedsverfahrens kostete eine Lokomotive 170 Mio. CZK. Inzwischen verfügt die Baureihe über Zulassungen in Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Österreich, Polen und Deutschland.

Technische Daten:

  • Dienstmasse 88,2 t
  • Höchstgeschwindigkeit 200 km/h
  • Dauerleistung 6.400 kW

Güterbahnen und Energieverbraucher kooperieren

In Tschechien haben zwei Verbände am 06.10.2020 ein Memorandum über die gegenseitige Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung und Beratung unterzeichnet. Dabei handelt es sich um den Verband der großen Energieverbraucher SVSE (Sdružení velkých spotřebitelů energie) und der Berufsverband des Verbandes der Eisenbahnfrachttransporteure der Tschechischen Republik ŽESNAD.CZ (Železniční sdružení nákladních dopravců).

U.a. wollen beide Verbände gemeinsam für die Befreiung des Verkehrssektors von den Gebühren für erneuerbare Energien eintreten.