Die ukrainische Eisenbahn plant, sechs weitere Grenzübergänge für den Schienengüterverkehr nach Europa zu öffnen, allesamt an bereits existierenden Strecken. An der polnischen Grenze betrifft dies die normalspurigen grenzüberschreitenden Abschnitte Rava Rus’ka – Hrebenne, Chyriv – Staržava – Krościenko und Chyriv – Nyžankovyči – Małhowice, an der rumänischen Grenze die breitspurigen Abschnitte Dilove – Valea Vișeului – Sighetu Marmației und Teresva – Câmpulung la Tisa – Sighetu Marmației, sowie an der moldauischen Grenze den erst kürzlich wiederaufgebauten breitspurigen Abschnitt Berezyne – Basarabeasca.
Der Aufwand dafür ist unterschiedlich, neben dem Bau von zusätzlichen Kontrollpunkten, der an den normalspurigen Strecken notwendig ist, könnten die breitspurigen innerhalb von drei Monaten betriebsbereit sein, da es sich nur noch um Dokumentationsarbeit handelt. Die drei Grenzübergänge zu Polen befinden sich noch im Bau und sollen bis 2023-2024 fertiggestellt werden.
Mit den zusätzlichen sechs wird es insgesamt 19 Grenzpunkte zwischen der Ukraine und den westlichen europäischen Ländern geben. Dies reicht nicht aus, um die wachsende Zahl von Zügen aufzunehmen, die Fracht aus der Ukraine nach Europa exportieren.
Außerdem arbeiten die bestehenden Grenzübergänge gegenwärtig nur mit der Hälfte der verfügbaren Kapazität. Jeden Tag schlägt die Ukrainische Eisenbahn 1.700 Güterwagen oder etwa 110.000 t Fracht um, während sie bis zu 3.420 Wagen abfertigen könnte. Der Hauptgrund für die unzureichende Nutzung der vorhandenen Möglichkeiten ist die mangelhafte Verfügbarkeit der Infrastruktur der Nachbarländer, von denen die wichtigsten Gründe der Mangel an Lokomotiven und begrenzte Fähigkeiten bei der Arbeit mit Breitspurmaterial sind.