Wegen eines Unfalls auf einem beschrankten Bahnübergang zwischen Ribnitz-Dammgarten und Gelbensande am 15.02.2021 kommt es weiter zu Behinderungen im Zugverkehr zwischen Rostock und Stralsund. Bis voraussichtlich Montag, 22. Februar, 4 Uhr, ist die Strecke zwischen Rostock und Stralsund gesperrt. Es sind umfangreiche Reparaturarbeiten an Gleisen und Technik nötig, nachdem ein Triebzug der ODEG Ostdeutsche Eisenbahn mit einem auf dem Bahnübergang festgefahrenen Lkw kollidiert war. Es wurden vier Menschen verletzt.
Leerzug kollidiert mit Traktor
Am 27.01.2021 ereignete sich nahe der Ortschaft Lössen an einem nicht technisch gesicherten Bahnübergang ein Unfall. Ein auf der Rückfahrt befindlicher Leerzug des Aschependels vom Braunkohlekraftwerk Buna – Lochau erfasste an der Zufahrt zu einer Kiesgrube einen Traktor und schleifte diesen samt Anhänger einige Meter mit. Infolge des Aufpralls entgleisten die Lok (MEG 106) der Mitteldeutschen Eisenbahn GmbH sowie die ersten drei Wagen und stellten sich quer zur Gleisachse. Die Gleisanlage ist die Anschlussbahn der MUEG Mitteldeutsche Umwelt- und Entsorgung GmbH unter Bergrecht, also kein DB Netz und keine LfB-Anlage.
Viareggio-Prozess wird neu aufgerollt
Der Prozess um den Bahnunfall in der toskanischen Küstenstadt Viareggio im Jahr 2009 wird neu aufgerollt. Dies entschied das oberste Gericht in Rom am 08.01.2021. Die schuldhaften Tötungsdelikte seien aufgrund des Ausschlusses des erschwerenden Umstandes der Verletzung von Sicherheitsbestimmungen am Arbeitsplatz verjährt und die Verantwortung müsse neu bewertet werden.
Zwei Manager der in Wien ansässigen Firma GATX Rail Austria als Eigentümerin des entgleisten und explodierten Kesselwaggons waren 2019 wegen fahrlässiger Tötung und Auslösung einer Brandkatastrophe zweitinstanzlich zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Der ehemalige Chef der italienischen Staatsbahnen FSI, Mauro Moretti, wurde zu sieben Jahren Haft verurteilt, der RFI-Chef Mario Elia zu sechs.
Die Verurteilten hatten daraufhin obersten Gericht Einspruch eingereicht. Dessen heutiger Entschluss gilt als Sieg für die Angeklagten – Angehörige der 32 Todesopfer zeigten sich hingegen verbittert.
Zugunglück auf dem Großen Belt ohne Anklage
Keine Einzelperson und kein Unternehmen wird für das Zugunglück auf dem Westteil der Storebæltbrücke über den Großen Belt am 02.01.2019 strafrechtlich zur Verantwortung gezogen. Das hat die Staatsanwaltschaft nun entschieden.
Der Unfall ereignete sich am frühen Morgen des 2. Januar auf dem Westteil der Storebæltbrücke, als ein Personenzug von einem Sattelanhänger getroffen wurde, der sich von seiner Befestigung am entgegenkommenden Güterzug gelöst hatte. Alles deutet darauf hin, dass die Unfallursache darin bestand, dass der Verriegelungsmechanismus, der den Sattelauflieger halten sollte, nicht wie vorgesehen funktionierte. Zum Zeitpunkt des Unfalls herrschte ein sehr starker Wind, jedoch nicht mit einer solchen Stärke, dass der Zug nach den geltenden Vorschriften mit reduzierter Geschwindigkeit fahren musste. Es hat sich gezeigt, dass ähnliche Verriegelungsmechanismen diesen Defekt hatten, ohne dass es jedoch zu Unfällen kam.
Serbien: Güterzugentgleisung
Der Eisenbahnverkehr auf der serbischen Hauptstrecke Beograd – Niš ist seit 28.11.2020 19:30 Uhr unterbrochen. Ein 17 Waggons umfassender Güterzug der Srbiǰa Karga von Dimitrovgrad nach Šabac für den Kunden Elixir ist zwischen Bagrdan und Jagodina entgleist. Dabei kippten vier Kesselwagen um und vier weitere entgleisten. Es trat Schwefelsäure aus.
EP Cargo 383 062 entgleist
383 062 der EP Cargo ist am 06.11.2020 gegen 14 Uhr in Kolín entgleist. Zum Zeitpunkt des Unfalls war die E-Lok des Typs Siemens Vectron MS an die EP Cargo-Tochter RM Lines vermietet. Der Sachschaden beträgt 27 Mio. CZK (1 Mio. EUR), wobei auf die beschädigte E-Lok 1 Mio. EUR, auf eine Rangierlok 100.000 EUR sowie den Schaden an den Gleisanlagen 10.000 EUR entfallen. Dem Vernehmen nach waren die befahrenen Schwellen marode.
Fotos finden sich unter https://zdopravy.cz/v-koline-vykolejil-siemens-vectron-ep-cargo-skoda-27-milionu-korun-65382/
Zug in Dreileben-Drackenstedt entgleist
Am Mittag des 16.10.2020 ist der Überführungszug DbZ 79653 Beddingen – Blankenburg (Harz) des Fahrzeugherstellers ALSTOM bei Dreileben-Drackenstedt zwischen Magdeburg und Hannover entgleist. Der Triebfahrzeugführer konnte sich leicht verletzt aus der Lokomotive entfernen, die Strecke Magdeburg – Braunschweig war seit 10:56 Uhr zwischen Dreileben-Drackenstedt und Wellen (b Magdeburg) gesperrt. Die Züge werden über Wolfsburg umgeleitet. Seit 17.10., 02:12 Uhr ist das Richtungsgleis nach Dreileben-Drackenstedt wieder freigegeben.
Dem Vernehmen nach hatte der Zug der ALSTOM-EVU-Tochter VGT Vorbereitungsgesellschaft Transporttechnik wegen eines technischen Defektes das Halt zeigende Esig 41 F, den den geöffneten BÜ in km 162,8 und das Halt zeigende Asig 41 P4 überfahren. Anschließend wurde der Zug durch eine Schutzweiche auf einen Gleisabschluss geleitet. Nach dem Aufprall auf diesen, stürzte die führende Diesellok über die Böschung ab, wobei sie sich überschlug. Beschädigt wurde die Zuglok 214 006 und einer der beiden fabrikneuen, für die Niederländische Staatsbahn Nederlandse Spoorwegen (NS) bestimmten Intercity Nieuwe Generatie (ICNG).
Presseberichterstattung:
- https://www.volksstimme.de/lokal/wanzleben/zugunglueck-zug-in-der-boerde-entgleist
- https://www.mz-web.de/sachsen-anhalt/zugunglueck-in-der-boerde-diesellok-ist-entgleist-und-ueberschlaegt-sich-37499338
- https://www.bild.de/regional/sachsen-anhalt/sachsen-anhalt-news/dreileben-sachsen-anhalt-zug-in-der-boerde-entgleist-73444538.bild.html
- https://www.mdr.de/sachsen-anhalt/magdeburg/magdeburg/zug-entgleist-behinderung-auf-ic-strecke-zwischen-magdeburg-und-hannover-100.html
Baden-Württemberg: Güterzug entgleist
Ein Güterzug der DB Cargo ist am gestrigen Donnerstagabend (24.09.2020) auf seiner Fahrt von Lauffen am Neckar nach Stuttgart im Bahnhofsvorfeld des Bahnhofs Bietigheim-Bissingen entgleist. Gegen 18:40 Uhr befuhr der Lokführer des mit Steinsalz beladenen Güterzugs den Streckenabschnitt, als kurz nach der Durchfahrt des Bahnhofs aus bislang nicht abschließend geklärter Ursache zwei Wagen des Zuges auf Gleis 8 entgleisten.
Einer der beiden Wagen kippte hierdurch um und blieb zwischen zwei Gleisen liegen. Bei dem Vorfall wurden keine Personen verletzt, es entstand jedoch ein noch nicht genau bezifferbarer Sachschaden.
Noch am Abend begannen Beamte der Bundespolizei und des Eisenbahnbundesamtes mit den Ermittlungen zur Unfallursache. Aufgrund der Entgleisung musste der gesamte Bahnhof Bietigheim-Bissingen bis 22:15 Uhr für den Zugverkehr gesperrt werden. Seither ist der Verkehr wieder eingeschränkt möglich. Die Aufräumarbeiten der Deutschen Bahn dauern über den heutigen Morgen weiter an.
Entgleisung in Bottrop
Ein Güterzug der DB Cargo entgleiste heute Nachmittag (23. September) mit mehreren Waggons im Bereich einer Bahnstrecke in Bottrop. Der Triebfahrzeugführer des Zuges wurde vorsorglich in ein Krankenhaus eingeliefert.
Gegen 17 Uhr fuhr der unbeladene Güterzug vom Güterbahnhof Bottrop-Süd in Richtung Oberhausen Osterfeld. Kurz vor einem Bahnübergang an der Bahnhofsstraße in Bottrop entgleisten zwei Waggons des Güterzuges im Bereich einer Weiche. Der Zug kam anschließend noch vor dem Passieren des Bahnübergangs zum Stehen.
Mindestens einer der entgleisten Waggons stieß gegen einen Stromführungsmast, wodurch die Oberleitung beschädigt wurde. Der Triebfahrzeugführer wurde mit einem Schock in ein Krankenhaus eingeliefert, welches er bereits am Abend wieder verlassen konnte.
Zur Unfallaufnahme wurde ein Hubschrauber der Bundespolizei aus Sankt Augustin angefordert, welcher Übersichtsaufnahmen aus der Luft fertigte.
Bahnunfallermittler der Bundespolizei nahmen die Ermittlungen wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr auf. Die Ermittlungen dauern derzeit an.
Pressemitteilung der Bundespolizei: www.presseportal.de/blaulicht/pm/70116/4715447