[HU] Waberer’s kauft sich bei GYSEV Cargo ein

Nach dem im Frühjahr 2024 vollzogenen Einstieg beider Petrolsped-Gruppe hat Waberer’s International am 23.12.2024 Vereinbarungen zum 70 %igen Einstieg bei der GYSEV Cargo Zrt. (GYC) unterzeichnet. Dieser soll nach Erteilung der entsprechenden Genehmigungen im ersten Halbjahr 2025 erfolgen.

Dabei wird Waberer’s in einem ersten Schritt 62,5 % übernehmen und dann über eine Kapitalerhöhung von 2 Mrd. HUF (4,85 Mio. EUR) auf 70 % erhöhen. Aktueller Alleineigentümer der GYSEV Cargo ist die nahezu komplett staatliche Győr-Sopron-Ebenfurti Vasút Zrt. (GYSEV / „Raaberbahn“), die sich im Besitz von Ungarn (71,8 %) bzw. Österreich (28,2 %) befindet.

GYSEV Cargo ist nach der ÖBB Rail Cargo Hungaria (RCH) die zweitgrößte Güterbahn in Ungarn. Gemeinsam mit den Tochterunternehmen in Österreich (Raaberbahn Cargo) und Rumänien (GYSEV Cargorom) wurde 2023 ein EBIT von 598 Mio. HUF und einen Gewinn nach Steuern von 544 Mio. HUF bei einem Umsatz von 28,4 Mrd. HUF.

GYSEV Cargo betreibt auch das Containerterminal in Sopron (Westungarn) im Intermodal Logistics Service Center, das Eigentum von GYSEV ist. Es wird auch das im Bau befindliche intermodale Containerterminal am Bahnhof Debrecen-Macs Industrial Park betreiben.

Mehrheitseigentümer von Waberer’s ist mit István Tiborcz der Schwiegersohn des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán. Tiborcz hält als Privatperson nur einen minimalen Anteil. Über zwei in seinem Besitz befindliche Unternehmen der BDPST-Gruppe (Merkport Zrt. und Geraldton Invest Zrt.) beträgt sein Anteil jedoch über 50 %.

Es bleibt abzuwarten, wie Waberer’s seine beiden Bahnbeteiligungen regional ordnet. GYC sowie PSP Cargo sind beide in Ungarn, Österreich und Rumänien tätig bzw. mit entsprechenden Lizenzen ausgestattet.

Grafik: GYSEV Cargo

[HU/SI] S-Rail mit neuen EVU-Ablegern

Die EVU-Sparte S-Rail der Salzburger Eisenbahn Transportlogistik (SETG) von Gunther Pitterka wird ausgeweitet: Nach Deutschland, Österreich und Tschechien erhielt nun die Landesgesellschaft in Ungarn ein Sicherheitszertifikat und soll den Betrieb aufnehmen, „sobald die Ressourcenplanungen abgeschlossen sind“.

Im Sommer 2024 wurde zudem eine S-Rail Adria d.o.o. mit Sitz in Maribor [SI] gegründet, die im November die Zulassung als EVU erhielt. In Slowenien ist die SETG bislang über das Joint Venture Ten Rail tätig, an der die Rail&Sea Logistics mit 50 % beteiligt ist.

[HU] GYSEV erweitert Streckennetz

Bis zum 29.05.2025 soll die GYSEV, aus deren Besitz der ungarische Staat kürzlich die Strabag-Anteile aufgekauft hat und damit nun über eine Zweidrittelmehrheit verfügt, die Instandhaltung der Strecken in ganz Westtransdanubien übernehmen. Sie bekommt 800 Kilometer Eisenbahnstrecke von der MÁV, darunter sind u. a. diese Strecken:

  • Linie 11 Veszprém – Győr
  • Linie 14 Pápa – Csorna
  • Linie 17 Zalaszentiván – Nagykanizsa (– Gyékényes)
  • Linie 20 Székesfehérvár – Porpác (– Szombathely)
  • Linie 25 Bajánsenye – Zalaegerszeg – Ukk – Boba
  • Linie 26 Ukk – Keszthely

Außerdem soll die Übergabe von 900 Mitarbeitern von der MÁV Zrt. erfolgen, die bisher für Gleismanagement, Investitionen, Wirtschaft und Personal zuständig sind. Während die Belastung der GYSEV damit wächst, erhält sie dafür jedoch nicht wirklich mehr Geld. Statt derzeit 9 % des für die Infrastrukturverwaltung zur Verfügung stehenden Staatsbudgets sind künftig 18 % vorgesehen. Das Netz der GYSEV umfasst derzeit 440 Kilometer, einschließlich des Streckenanteils in Österreich.

Die offizielle Ankündigung der Änderungen wird am 16.12.2024 erwartet, wo Ungarns Verkehrsminister János Lázár bei der traditionellen Weihnachtsfeier der GYSEV-Mitarbeiter Ehrengast ist.

[HU] Nordic Re-Finance vermietet ME nach Ungarn

Das schwedische Vermietunternehmen Nordic Re-Finance (NRFAB) vermeldet einen Ende November 2024 unterzeichneten, langfristigen Vertrag mit der ungarischen Staatsbahn MÁV über die Vermietung von 13 Dieselloks des Typs ME an die Tochter MÁV Rail Tours. Die Übergabe soll im ersten Halbjahr 2025 erfolgen, es ist der Einsatz vor Personenzügen der MÁV-START geplant.

Zwei baugleiche Loks befinden sich bereits seit September 2024 bei gleichem Kunden für die Homologation der Baureihe sowie die Ausbildung von Personal.

Grafik: MÁV

[HU] CRRC-Hybridloks bei RCH im Einsatz

Zwei von CRRC Zhuzhou Locomotive (CRRC ZELC) gefertigte Hybridloks („Grashopper“) gehen nun bei der ÖBB Rail Cargo Hungaria (RCH) in den Einsatz. Sie haben jüngst ungarische Genehmigung zur Inbetriebnahme und Typenzulassung erhalten und kommen als Rangierloks in den Bahnhöfen Székesfehérvár und Soroksár zum Einsatz.

Präsentation am 17.10.2024. Foto: RCH / Attila Vörös

[HU/BE] RCG startet TransFER Budapest–Zeebrugge

Die ÖBB Rail Cargo Group (RCG) verbindet ab der Kalenderwoche 43/2024 mit einem neuen TransFER wichtige Drehscheiben in Ungarn und Belgien für intermodale Warenströme. Bedient werden im wöchentliche Takt die Terminals Budapest BILK und Zeebrügge P&O als A-C-Verbindung. Der Start der Verbindung musste wegen dem Hochwasser in Österreich verlegt werden. Die Traktion übernimmt RTB CARGO.

Vom Hafen Zeebrügge aus gibt es Schiffsverbindungen nach Tilbury, Hull, Teesport, London und zu anderen Zielen in Großbritannien. Darüber hinaus bietet der TransFER ab BILK Antennenverbindungen von und in die Türkei.

Grafik: Rail Cargo Group