Die Anzahl der von der Rail Cargo Operator (RCO) – Hungaria abgewickelten und von der ÖBB-Tochter Rail Cargo Hungaria (RCH) traktionierten Züge hat im August 2020 das Volumen des Vorjahreszeitraums überschritten und zeigt bereits einen weiteren Anstieg im September.
Lizenzen im September
Die A.V.G. Ascherslebener Verkehrsgesellschaft mbH hat seit 01.09.2020 eine neue EVU-Zulassung für Personen- und Güterverkehr. Diese ersetzt die am Vortag ausgelaufenen alten Lizenzen.
Die MERTZ Rail AB, Malmö, ist neu seit 02.09.2020 als EVU für Güterverkehr zugelassen. Bislang wurde der Bahnbetrieb über die v.a. als Straßenspedition tätige Muttergesellschaft Mertz Transport AB abgewickelt, die seit 2017 ein Sicherheitszertifikat, Teil A und B für Rangierdienstleistungen besitzt. Mertz betreibt seit 2013 das Malmö Kombiterminal und mietet seit März 2018 eine Diesellok des Typs Vossloh G 6 (98 80 0650 085-0 D-VL) vom Hersteller.
Ein vom 04.09.2020 bis 03.09.2025 gültiges single safety certificate (ssc) für Güterverkehr erhielt die bislang nicht größer in Erscheinung getretene rumänische Güterbahn TRUSTUL FEROVIAR CARPAŢI S.R.L. mit Sitz in Bukarest.
Ebenfalls ein ssc für Rumänien mit Gültigkeit 15.09.2020 bis 14.09.2025 erhielt die im Bereich der Bahnbaustellen tätige International Rail Transport şi Construcţii Căi Ferate S.R.L. (IRTCCF).
Die neu gegründete RTB CARGO HUNGARIA Kft. mit Sitz in Győr besitzt seit 25.09.2020 eine EVU-Lizenz in Ungarn für Güterverkehr.
Interessanterweise wurde der DB Cargo-Frankreichtochter Euro Cargo Rail SAS ECR) ein ssc für Personen- und Güterverkehr ausgestellt. Dies ist vom 25.09.2020 bis 25.09.2025 gültig.
Die TX Logistik Transalpine GmbH erhielt neue ssc für die Schweiz (gültig 22.09.2020 bis 08.05.2025) und Italien (gültig 22.09.2020 bis 08.05.2025).
Erster Hybrid für Rail Cargo Hungaria fertig
Die erste, für die Rail Cargo Hungaria (RCH) entwickelte E-Hybrid Streckenlokomotive des Typs Bison konnte in China fertiggestellt werden. Das Fahrzeug wurde von den Ingenieuren des weltgrößten Schienenfahrzeugherstellers, CRRC Zhuzhou Locomotive geplant und im Werk in der Provinz Hunan gefertigt.

Die im feierlichen Rahmen präsentierte vierachsige Streckenlokomotive hat eine Nennleistung von 5600 kW, ein Dienstgewicht von etwa 90 Tonnen und eine Anfahrzugkraft von 300 kN. Sie kann Züge mit einer Höchstgeschwindigkeit bis zu 120 km/h befördern.
Rail Cargo Hungaria wird die Lokomotiven neben Ungarn voraussichtlich in Kroatien, Serbien, Rumänien, Nord-Mazedonien, Griechenland und Bulgarien einsetzen.
Die Fertigstellung der parallel für RCH entwickelten Rangierlokomotive ist für Ende des Jahres geplant.
Végh verlässt GYSEV CARGO
András Végh, seit 26.02.2018 stellvertretender Generaldirektor der GYSEV CARGO Zrt. ist ab 14.09.2020 nicht mehr für die ungarische Güterbahn tätig. Végh war zuvor acht Jahre lang als CCO der CER Cargo Holding tätig gewesen.
Sonnenblumenkerne aus Rumänien nach Deutschland
Budamar Logistics wickelt aktuell drei Ganzzüge mit Sonnenblumenkernen aus Rumänien nach Neuss und Krefeld ab. Unternehmenseigene Siemens Vectron MS laufen dabei grenzüberschreitend bis Neuss Gbf, in Deutschland unter betrieblicher Verantwortung der Railtrans International (RTI).
WRS: Holzverkehre nach Rumänien
Die WRS Deutschland hat Anfang September 2020 die Traktion von Rundholzzügen aus dem Südwesten Baden-Württembergs nach Rumänien aufgenommen. Am ersten Septemberwochenende wurden zwei Ea-Wagen-Züge in Donaueschingen beladen und mit E-Traktion via Tübingen bzw. mit Diesellok via Schwarzwaldbahn und Karlsruhe abgefahren.
Katona von CER zurück zur MMV
Dr. László Katona ist seit August 2020 als manager zur MMV Magyar Magánvasút Zrt. zurückgekehrt. Dort wirkte er bereits vom 01.06.2017 bis 30.09.2019 als Generaldirektor, eher er am 15.10.2019 als stellvertretender CEO zur CER CARGO HOLDING SE wechselte. Aktueller CEO der MMV ist Péter Csósza.
Retrack mietet Vectron
Seit Juni 2020 mietet Retrack Slovakia neben einer ES 64 F4 auch einen Siemens Vectron AC (Konfiguration: DE-AT-HU-CZ-SK-RO-BG) der Mitsui Rail Capital Europe (MRCE) – die Lok kommt vor allem in Ungarn zum Einsatz.
twentyone gründet Ungarntochter
Die twentyone GmbH von Johann Keusch und Gino Pfister aus Wien hat am 17.01.2020 einen Ableger in Ungarn gegründet: Gesellschafter der Twentyone Hungary Kft. sind die Muttergesellschaft aus Wien sowie die Invictus Holding Kft. Bei letzterer handelt es sich um die im Januar 2020 gegründete ungarische Bahnspeditionstochter der Transco-Gruppe. Das lokale Management um Geschäftsführer Dr. Árpád Vásárhelyi und Prokuristin Andrea Olár ging dort mit einer Minderheitsbeteiligung in die unternehmerische Verantwortung und übernimmt gleiche Geschäftsführungsposten auch in der Twentyone Hungary.
Vásárhelyi leitete von Mai 2010 bis Dezember 2017 die DB Schenker Hungary als CEO, ehe er bis August 2019 als Head of sales zur Rail Cargo Group wechselte und in Personalunion auch bis Februar 2019 auch den Landesgesellschaften Rail Cargo Logistics – Austria und – Hungaria vorstand. Olár war von Januar 2011 bis Januar 2018 Director of Direct Freight bei DB Schenker in Ungarn und wechselte anschließend bis Januar 2020 in den Vertrieb der Rail Cargo Logistics – Hungaria.
MÁV schreibt 115 neue E-Loks aus
Die ungarische Staatsbahn MÁV hat am 14.01.2020 die Beschaffung von 115 elektrischen Mehrsystemloks europaweit ausgeschrieben (2020/S 009-018087). Angebote können bis 17.02. eingereicht werden. Der Betreiber erhofft sich bis Jahresende einen Vertrag sowie eine Lieferung ab 2022.
im Einzelnen handelt es sich um:
- 90 Zweisystemloks (25 kV 50 Hz und 15 kV 16,7 Hz)
- 25 Dreisystemloks (25 kV 50 Hz und 15 kV 16,7 Hz sowie 3 kV=)
Die 200 km/h schnellen Neubauloks sind als Ersatz für die in die Jahre gekommenen Universalloks des Typs V 43 (heutige Baureihe 431, Spitzname „Szili“) gedacht. Von den 120 km/h schnellen und 2,2 MW starken Vierachsern wurden von 1962 bis 1982 insgesamt 379 Loks beschafft. Die sieben Prototypen fertigte Krupp in Essen, die Serienlieferung stammt von Ganz-MÁVAG.