[DE] VDV fordert Regio-Infrafonds

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV) hat ein Positionspapier zur künftigen Finanzierung der nichtbundeseigenen Eisenbahninfrastruktur vorgelegt. In der Debatte um eine zukunftsorientierte und ganzheitliche Finanzierung der deutschen Schieneninfrastruktur betont der Branchenverband die Dringlichkeit, die Vorschläge der Beschleunigungskommission Schiene konsequent umzusetzen: „Die Erweiterung der Infrastrukturfonds auf nichtbundeseigene Eisenbahninfrastrukturen ist ein zentraler Baustein, um die Schiene als Rückgrat einer klimafreundlichen Mobilität zu stärken“, erklärt VDV-Vizepräsident Joachim Berends. „Wir fordern die zügige Einrichtung eines bundesweiten, überjährigen NE-Infrastrukturfonds, parallel zur Umsetzung des Fonds für die bundeseigene Eisenbahninfrastruktur. 39.000 Kilometer Betriebsstrecke in Deutschland brauchen eine solide Finanzierung.“ Der Regio-Infrafonds ist nach Ansicht des VDV entscheidend, um den Erhalt und Ausbau der NE-Infrastruktur auf eine nachhaltige finanzielle Basis zu stellen.

Die regionale Eisenbahninfrastruktur wird in Deutschland sowohl von den Infrastrukturunternehmen des DB-Konzerns als auch von nichtbundeseigenen Eisenbahnen betrieben. Von den gut 39.000 km Betriebsstreckenlänge des gesamten deutschen Eisenbahnnetzes entfallen laut VDV-Auskunft rund 40 Prozent auf das Regionalnetz. Wenngleich der überwiegende Teil des regionalen Netzes auf die bundeseigenen Unternehmen entfällt, ist der Umfang der von NE-Bahnen bewirtschafteten Infrastruktur mit 5.900 km Betriebsstreckenlänge nach VDV-Einschätzung „beachtlich“.

[DE] VDV fordert Senkung der Trassenpreise

Die Bundesnetzagentur hat die Trassenpreise der DB für das Fahrplanjahr 2025 genehmigt. „Es war ebenso absehbar wie unvermeidlich: Die auch bei der DB InfraGo spürbaren Folgen der Inflation treffen die Eisenbahnverkehrsunternehmen ohne Alternative für eigene Abhilfe. Dabei belasten die deutlich erhöhten Trassenpreise vor allem die eigenwirtschaftlichen Schienenverkehre bei den Güterbahnen und den Personenfernbahnen in einem wirtschaftlich riskanten Maße – und das mehr noch, als bereits im Herbst 2023 zu befürchten war“, so VDV-Vizepräsident Joachim Berends.

Laut Branchenverband VDV ergibt sich in Verbindung mit der erheblich abgesenkten Trassenpreisförderung eine beispiellose Mehrbelastung, durch die nicht nur die Klimaschutz- und Verkehrsverlagerungsziele der Bundesregierung auf dem Spiel stehen. Berends: „Eine Reihe von Eisenbahnverkehrsunternehmen wird an den Rand ihrer wirtschaftlichen Existenz gebracht werden, zumal das wirtschaftliche Umfeld für Schienenverkehre ohnehin bereits ausgesprochen schwierig ist.“

„Die Genehmigung steht unter dem Vorbehalt des Widerrufs für den Fall, dass der Bund während der Laufzeit der Genehmigung Gelder zur Kompensation bereitstellt – der Eigentümer hat es also in der Hand, die Belastungen der Zugangsberechtigten zu mindern“, so Joachim Berends.

„Der VDV fordert den Bund erneut auf, die notwendigen Maßnahmen einzuleiten und der Branche zu signalisieren, dass ihre Bedeutung für Verkehrspolitik und Klimaschutz ernstgenommen wird. Eine rasch umsetzbare und bereits erprobte Maßnahme ist die Trassenpreisförderung für eigenwirtschaftliche Verkehre. Darüber hinaus erwartet die Branche einen konstruktiven und wirksamen Dialog über die zukünftige Gestaltung der Infrastrukturfinanzierung – belastbar, langfristig planbar und Vertrauen schaffend“, so Joachim Berends abschließend.

[DE] VDV: Ringat als Vizepräsident bestätigt

In ihrer turnusmäßigen Sitzung haben die Vertreter der über 50 im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) organisierten Verbund- und Aufgabenträgerorganisationen am 13.03.2024 Prof. Knut Ringat und José Luis Castrillo ihr Vertrauen für eine weitere Amtszeit von drei Jahren ausgesprochen: Prof. Knut Ringat, Vorsitzender der Geschäftsführung des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV), wurde einstimmig als Vorsitzender des VDV-Verwaltungsrats der Sparte Verbund- und Aufgabenträgerorganisationen und damit als VDV-Vizepräsident wiedergewählt. José Luis Castrillo, Vorstand bei der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR (VRR), wird weiterhin als stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats fungieren.

Seit 2009 vertritt Ringat die Interessen der Verbund- und Aufgabenträgerorganisationen im Vorstand und Präsidium des VDV und ist damit der dienstälteste VDV-Vizepräsident. Castrillo, ebenfalls ein erfahrener Branchenkenner, leitet den Ausschuss für Preisbildung und Vertrieb und ist in dieser Funktion ebenfalls Mitglied im VDV-Präsidium.

[DE] VDV: Kempf folgt auf Henke

Foto: VDV

Im Rahmen der heutigen Sondersitzung des Präsidiums wurde Ulla Kempf (40) einstimmig zur neuen Geschäftsführerin Eisenbahnverkehr des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) bestellt. Sie wird den Posten voraussichtlich zum 01.05.2024 übernehmen. Der aktuelle Geschäftsführer Dr. Martin Henke, der den Bereich seit dem Jahr 2000 leitet, wird den VDV in den kommenden Monaten altersbedingt verlassen und in Ruhestand gehen. Bis dahin werden Ulla Kempf und Martin Henke gemeinsam in der VDV-Geschäftsführung für den Eisenbahnverkehr verantwortlich sein. Damit ist ein geordneter Übergang zwischen dem jetzigen Geschäftsführer und seiner Nachfolgerin gewährleistet.

Kempf ist Diplom-Wirtschaftsingenieurin mit Schwerpunkt Logistik. Sie kommt aus einer Eisenbahnerfamilie mit ehemals familieneigenen Unternehmen (u.a. Mittelweserbahn) in Bruchhausen-Vilsen. Die letzten elf Jahre war sie in verschiedenen Führungspositionen bei Unternehmen der SBB tätig, unter anderem bei SBB Cargo International. Sie war zudem in diversen nationalen und internationalen Arbeitsgruppen und Gremien des Schienenverkehrs engagiert, unter anderem als Sprecherin der Railway Advisory Group EEIG Corridor Rhine-Alpine.

Gleisanschluss-Charta mit 97 Maßnahmen

Auf Initiative des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) setzen sich 56 Verbände und Organisationen aus Industrie, Handel, Logistik, Bau-, Land- und Holzwirtschaft, Recycling und Kommunen gemeinsam für die Stärkung und Förderung von Gleisanschlüssen im deutschen Schienennetz ein. Die nach 2019 erstmals aktualisierte Gleisanschluss-Charta wurde auf dem 17. BME-/VDV-Forum Schienengüterverkehr an Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr und Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr von VDV-Vizepräsident Joachim Berends überreicht.

Die Gleisanschluss-Charta zielt darauf ab, den Schienengüterverkehr durch bessere Rahmenbedingungen für Gleisanschlüsse und kundennahe Zugangsstellen zu stärken. Sie soll die verkehrspolitische Diskussion auch auf die Anbindung von Zugangsstellen an das öffentliche Eisenbahnnetz lenken und konkrete Maßnahmenvorschläge für eine bedarfsgerechte Schieneninfrastruktur liefern. Die Charta verfolgt fünf Hauptziele und schlägt 97 konkrete Maßnahmen vor. Einzelheiten zum Bündnis und die Gleisanschluss-Charta: gleisanschluss-charta.de

Branchenverband VDV mit Mitgliederhöchstzahl

Zum Jahresende 2023 verzeichnet der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) – Branchenverband des öffentlichen Personen- und des Eisenbahnverkehrs – eine historische Mitgliederhöchstzahl von insgesamt 669 Mitgliedsunternehmen, davon 69 außerordentliche Mitglieder.

Die Mitglieder sind im Verband in fünf sogenannten Sparten organisiert: Bus, Tram, Personenverkehr mit Eisenbahn, Schienengüterverkehr sowie Aufgabenträger und Verbünde. Darüber hinaus hat der VDV neun Landesgruppen, in denen die Interessen der Mitglieder in den Bundesländern wahrgenommen werden. Für seine Arbeit in Berlin und Brüssel unterhält der Verband ein Hauptstadt- und ein Europabüro.

Im Laufe des Jahres sind bislang 27 Unternehmen dem VDV beigetreten:

  1. HeiterBlick GmbH, Leipzig
  2. Stadt Köln Dezernat für Mobilität, Köln
  3. PVGS Personenverkehrsgesellschaft Altmarkkreis Salzwedel mbH, Salzwedel
  4. boxXpress.de GmbH, Hamburg
  5. Rail Services Deutschland GmbH, Lörrach
  6. Odenwald-Regionalgesellschaft mbH Geschäftsbereich Nahverkehr, Michelstadt
  7. Verkehrsgesellschaft Lahn-Dill-Weil mbH, Wetzlar
  8. SGL-Schienen Güter Logistik GmbH, Dachau
  9. Zweckverband Stadt-Umland-Bahn Nürnberg-Erlangen-Herzogenaurach, Erlangen
  10. BELog GmbH & Co. KG, Ulm
  11. Stadt Regensburg Amt für Stadtbahnneubau Regiebetrieb, Regensburg
  12. WestfalenTarif GmbH, Bielefeld
  13. Transdev Regio Ost GmbH, Leipzig
  14. IOV Omnibusverkehr GmbH Ilmenau, Ilmenau
  15. Zweckverband Hafen Straubing-Sand, Straubing
  16. Transdev Rhein-Main GmbH, Frankfurt am Main
  17. DB SEV GmbH, Berlin
  18. WRS Widmer Rail Services AG, Beckenried
  19. Transdev Instandhaltung GmbH, Husum
  20. InterTourex GmbH, Aschersleben
  21. Mobilitäts- und Verkehrs-GmbH, Gunzenhausen
  22. Kübler Heavy Rail GmbH, Michelfeld-Erlin
  23. MoD Holding GmbH, Neustadt an der Weinstraße
  24. Stadt Würzburg, Würzburg
  25. Stadtwerk am See GmbH & Co. KG, Überlingen
  26. DeltaPort GmbH & Co. KG, Wesel
  27. Fret SNCF, Saint-Ouen

VDV: Trassenpreise 2025 ohne Bundeshilfe nicht tragbar

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) fordert eine finanzielle Unterstützung des Bundes bei den für die Netzfahrplanperiode 2024/2025 zur Anwendung kommenden Trassenpreisen. So soll ein „drohender Kahlschlag“ verhindert werden.

Für die Netzfahrplanperiode 2024/2025 ist infolge der Teuerungsraten bei den Personal- und Instandhaltungskosten eine durchschnittliche Entgelterhöhung in Höhe von sechs Prozent vorgesehen. Unter Berücksichtigung der gesetzlichen Regelungen dürften nach VDV-Einschätzung zunächst höchstens drei Prozent der Entgelterhöhung auf den Schienenpersonennahverkehr umgelegt werden. Die Deckelung im SPNV führt zu überproportionalen Steigerungsraten von 9,9 Prozent bei den Güterbahnen und 14,3 Prozent beim Schienenpersonenfernverkehr.

Verschärft wird diese Perspektive durch eine Vorgabe der Bundesnetzagentur, wonach die Steigerungen im SPNV maximal 0,6 Prozent betragen dürfen. Dies führt nach VDV_Auskunft zu einer Verteilung, die wiederum den Güterverkehr mit rund 12 Prozent und den Fernverkehr mit rund 17 Prozent belastet.

VDV Bayern: Verbandsführung bestimmt

Die rund 80 in der Landesgruppe Bayern des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV) organisierten Verkehrsunternehmen und Verbundgesellschaften haben auf ihrer Mitgliederversammlung in Regensburg die personellen Weichen für die Verbandsführung in den nächsten drei Jahren gestellt. Der Vorsitzende Dr. Robert Frank wurde einstimmig in seinem Amt bestätigt.

Dr. Robert Frank ist hauptamtlich seit 2007 Geschäftsführer des kommunalen Verkehrsunternehmens Stadtbus Ingolstadt GmbH, zudem ist er Vorstand des regionalen Verkehrsverbunds VGI. Frank wurde 2014 erstmals zum Vorsitzenden der VDV-Landesgruppe Bayern gewählt, in dieser Funktion ist er auch Mitglied im Präsidium des VDV auf Bundesebene.

Dr. Frank wird von drei Stellvertretern unterstützt, die neben dem Vorsitzenden die unterschiedlichen Mitgliedsunternehmen im VDV umfassend repräsentieren: Stefan Kühn als Vorsitzender der Geschäftsführung der DB-Bahnbusgesellschaften in Bayern, Dr. Bernd Rosenbusch als Geschäftsführer der Münchner Tarif- und Verkehrsverbund (MVV) GmbH und Helmuth Schmitt als Geschäftsführer der Augsburger Localbahn GmbH, die im Schienengüterverkehr tätig ist. Neu in den Vorstand gewählt wurde Gerhard Knöbel als Vertreter der Eisenbahnunternehmen im Personenverkehr. Knöbel ist hauptamtlich Geschäftsführer des Eisenbahnverkehrsunternehmens agilis in Regensburg. Er folgt auf Wolfgang Pollety, der aus dem Vorstand des VDV Bayern ausgeschieden war. In den Vorstand des VDV Bayern wiedergewählt wurde Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für den Freistaat Bayern.

VDV: John statt Kerth

André John (38) wird zum 01.12.2023 neuer Fachbereichsleiter Eisenbahnpolitik und ‑infrastruktur im Hauptstadtbüro des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV). Er folgt damit auf Steffen Kerth, der allerdings erst Ende Januar 2024 nach 25 Jahren beim VDV altersbedingt ausscheidet, so dass die Stelle und die damit verbundenen Aufgaben für zwei Monate von beiden Kollegen übernommen werden und eine Einarbeitung gewährleistet ist.

John ist derzeit Bereichsleiter Mobilität beim Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI). Um der wachsenden Bedeutung des Schienengüterverkehrs für eine klimafreundliche und effiziente Mobilität der Zukunft gerecht zu werden, wird John zudem auch die bereits im VDV tätigen Experten in diesem Bereich unterstützen. Er übernimmt dazu die neue Funktion als Koordinator für Schienengüterverkehr.

Keller neuer Geschäftsführer der VDV-Landesgruppe

Dr. Ulf Keller (44) wird zum 01.10.2023 Geschäftsführer der VDV-Landesgruppe Niedersachsen/Bremen – zunächst gemeinsam mit Dr. Holger Kloth, auf den er folgt und der zum Jahresende 2023 in den Ruhestand gehen wird. Der studierte Verwaltungswissenschaftler wird eine Vollzeitstelle bekleiden und war vormals unter anderem beim Landkreis Celle, beim Landkreistag Nordrhein-Westfalen und im Büro des Niedersächsischen Finanzministers tätig.