[SE] Veränderungen zum Fahrplan- / Jahreswechsel

Bislang sind folgende Umstellungen bekannt:

  • Oslo – Narvik wird ab Fahrplanwechsel durchgehend durch Onrail erbracht, bislang hatte Green Cargo den schwedischen Abschnitt verantwortet.
  • Grenland Rail übernimmt zum Fahrplanwechsel den durchgehenden Transport von Holz und Hackschnitzeln für Moelven. Die Züge werden jetzt von Grenland Rail von einem halben Dutzend Umschlagterminals in Norwegen nach Kongsvinger gebracht und Green Cargo betreibt die Züge weiter nach und in Schweden. Angedacht sind sechs Züge pro Woche nach Fliskär in Gävle, ein Zug pro Woche nach Frövi und ein Zug pro Woche nach Grums.
  • Real Rail überführt Göteborg – Falköping – Sundsvall / Jönköping sowie Göteborg – Umeå per Fahrplanwechsel in die Eigentraktion (vorher: CFL cargo). Neu im Bestand sind fünf Bombardier TRAXX AC2 mit ETCS von Railpool.
  • Zum Jahreswechsel übernimmt Tågåkeriet in Bergslagen (Tågab) den Bahntransport für Vida zwischen mehreren Sägewerken und zwei Exporthäfen von CFL cargo. Zur Traktion wird eine Bombardier TRAXX AC3 LM von Railpool genutzt, die bislang Züge für Specialvirke bespannte. Dort werden nun mit ETCS nachgerüstete Rc-E-Loks verwendet.

[AT] 4,1 % mehr Lohn für Eisenbahner

Auf eine Erhöhung der KV- und IST-Gehälter ab 01.12.2024 um 4,1 % für die rund 55.000 Bediensteten bei den österreichischen Eisenbahnunternehmen haben sich in der vierten Verhandlungsrunde der Fachverband Schienenbahnen in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und der Fachbereich Eisenbahn in der Gewerkschaft vida vorbehaltlich geeinigt.

Ebenfalls um diesen Prozentsatz werden die valorisierbaren Nebenbezüge angepasst. Die Einkommen für die technischen Lehrberufe werden zukünftig 1.010 EUR ab dem ersten Lehrjahr betragen. Die den Verhandlungen zugrundeliegende rollierende Inflation beträgt 3,5 %. Die Laufzeit des KV-Abkommens beträgt 12 Monate.

Die beiden Verhandlungsleiter Gerhard Tauchner, Vorsitzender des vida-Fachbereichs Eisenbahn, und Thomas Scheiber, Fachverbandsvorsitzender der Schienenbahnen in der WKÖ, zeigten sich mit der Einigung zufrieden.

Bahn-KV: Verhandlungsergebnis angenommen

„87 % der teilgenommen habenden vida-Mitglieder unter den Eisenbahnerinnen und Eisenbahnern haben das Ergebnis der Bahn-KV-Verhandlungen mit breiter Mehrheit angenommen. Das Ergebnis der Befragung ist für uns bindend“, bedankt sich Gerhard Tauchner, stellvertretender Vorsitzender des Fachbereichs Eisenbahn in der österreichischen Gewerkschaft vida und vida-KV-Chefverhandler für den Eisenbahnbereich, bei den Mitgliedern. Das von der Gewerkschaft gesteckte Ziel, Annahme des Ergebnisses mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit unter den Mitgliedern im Eisenbahnbereich, konnte somit weit übertroffen werden.

Die Gewerkschaftsmitglieder waren von 14. bis 15. Dezember um 23:59 Uhr aufgerufen, über das Verhandlungsergebnis abzustimmen. Der Auszählungsvorgang wurde von einer Wirtschaftstreuhänderin plausibilisiert. Es wurden 6.772 gültige Stimmen abgegeben. Davon haben 87,1 % für die Annahme und 12,9 % dagegen gestimmt.

Kern des Verhandlungsergebnisses vom 15.12.2022 ist der von der vida geforderte Fixbetrag auf KV- und Ist-Löhne zur Entlastung der niedrigeren und mittleren Gehälter, um den die Monatseinkommen der 50.000 Eisenbahnerinnen und Eisenbahner nun stufenweise steigen werden. Beginnend mit Dezember 2022 steigt der Fixbetrag in Schritten auf 480 EUR bis Februar 2024.

Für 2022 und 2023 ergibt das ein Gehaltsplus um durchschnittlich 8,9 bis 10,8 %. In den untersten Einkommensbereichen steigen die Einstiegsgehälter schon ab Dezember 2022 um 17,3 %.

Die Lehrlingseinkommen steigen laut dem KV-Verhandlungsergebnis um 8 %, aber mindestens um 100 EUR rückwirkend ab 01.12.2022. Zudem werden die Zulagen und Nebengebühren durch eine Anhebung um 8 % wertgesichert. Um dem brennenden Thema Teuerung zu begegnen, wurde zusätzlich zwischen den Sozialpartnern vereinbart, dass alle Eisenbahnunternehmen für 2022 mindestens 500 EUR als Teuerungsprämie ausbezahlen werden. Auch für die Lehrlinge wurde eine Teuerungsprämie in der Höhe von 250 EUR für 2022 festgelegt. Für 2023 werden die Unternehmen seitens der Sozialpartner aufgefordert, die Möglichkeit einer Teuerungsprämie zu nutzen.

Österreichs Bahnstreik

Am 28.11.2022 stand der gesamte Bahnverkehr – auch der Güterverkehr – in Österreich zwischen 0.00 und 24.00 Uhr still.  Die österreichische Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft vida fordert einen neuen Tarifvertrag für Eisenbahner. Am 21. November waren die Verhandlungen zum Stillstand gekommen und die Handelskammer kündigte an, den Verhandlungstisch vorerst zu verlassen. Vida hatte daraufhin einen 24-stündigen Warnstreik für ganz Österreich angekündigt.

Der Grund für den Streik der Eisenbahner ist ein unzureichendes Angebot der Arbeitgeberseite unter der durchschnittlichen Inflation sowie der abrupte Abbruch der Verhandlungen durch die Arbeitgeber nach der fünften Verhandlungsrunde, obwohl bereits ein Verhandlungstag für den darauffolgenden Montag angesetzt war. Da es immer noch keine Einigung gibt, sind weitere Streiks nicht undenkbar.