[DE] Trafög: Schienen-Bündnis warnt vor Abwanderung

Ein Verbändebündnis appelliert an die Haushälter, den drastischen Anstieg der Trassenpreise abzumildern. Die von zahlreichen Branchenakteuren geforderte Anhebung der Trassenpreisförderung für den Schienengüterverkehr blieb bislang unberücksichtigt. Als Folge droht der Güterverkehr auf der Schiene teurer zu werden. Ein Bündnis aus DIE GÜTERBAHNEN, dem Verband der Chemischen Industrie (VCI), dem Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), der Allianz pro Schiene und dem Verband der Güterwagenhalter (VPI) fordert, die Förderung auf die bis Ende 2023 übliche Summe von mindestens 350 Mio. EUR anzuheben und somit bis zur Bereinigungssitzung am 14. November nachzubessern.

Bislang hat die Bundesregierung in ihrem Haushaltsentwurf knapp 275 Mio. EUR für die Trassenpreisförderung im Schienengüterverkehr angesetzt. Für die Branche bedeutet die bisherige Summe, dass der erwartete Fördersatz für 2025 voraussichtlich bei knapp über 30 % liegen wird. Bis 2023 war eine Förderung von bis zu 60 % üblich. Dies stellt nach Einschätzung des Bündnisses eine erhebliche Herausforderung für die Unternehmen dar, die sich derzeit in den Verhandlungen mit ihren Kunden für das kommende Jahr befinden.

[DE] Bahnverbände: Trennung Netz von Konzern unverzichtbar

DIE GÜTERBAHNEN, mofair, VPI und der Fahrgastverband PRO BAHN haben acht Monate nach dem offiziellen Start der neuen, angeblich „gemeinwohlorientierten“ Schieneninfrastrukturgesellschaft DB InfraGO AG auf einer gemeinsamen Veranstaltung in Berlin eine Zwischenbilanz gezogen.

Die Performance der InfraGO ist nach Aussage der Verbände angesichts schlecht geplanter Baustellen, Unterfinanzierung und wachsender Frustration in den Reihen der nicht zu beneidenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter gesunken. In einem Forderungskatalog raten die vier Verbände zu einer großen Bahnreform, die unter anderem das natürliche Monopol der Infrastruktur aus dem auf Gewinne orientierten und gleichzeitig strauchelnden Gesamtkonzern der DB herauslöst.

Neele Wesseln, Geschäftsführerin der GÜTERBAHNEN, bilanzierte in ihrer Gesamtanalyse für die einladenden Verbände: „DB und Verkehrsministerium hatten ihre Chance. Aber trotz vollmundiger Versprechen ist seit der Gründung der InfraGO nichts besser geworden, dafür vieles noch schlechter. Alle Eisenbahnverkehrsunternehmen arbeiten am Limit und die Kosten explodieren. Wir sind uns sicher: nur die Herauslösung der Schieneninfrastrukturen aus dem DB-Konzern löst nicht alle Probleme, aber die Trennung ist als Teil der Problemlösung unverzichtbar.“

Dr. Matthias Stoffregen, Geschäftsführer mofair: „Die Ampelparteien waren im Koalitionsvertrag wie ein Tiger gestartet, haben sich dann aber vom kommunikativen Trommelfeuer des integrierten DB-Konzerns einschüchtern lassen. Am Ende sind sie als Bettvorleger gelandet. Aus ‚Gemeinwohlorientierung‘ wurde ‚Generalsanierung‘ – und nichts sonst. Als Branche sehen wir nur höhere Kosten für die Schieneninfrastruktur – ohne irgendwo nachweisbare bessere Qualität. Eine künftige Bundesregierung muss Monopol- und Wettbewerbsbereich endlich klar trennen. Nur so wird transparent, wo und wie genau die dringend benötigten zusätzlichen Mittel für die Infrastruktur am effizientesten eingesetzt werden müssen.“

Prof. Dr. Lukas Iffländer, stellvertretender Vorsitzender Fahrgastverband PRO BAHN: “Mit der bisherigen InfraGO sind wir bestenfalls zu zehn Prozent am Ziel angekommen. Der Bund muss eine stärkere Verantwortung für unser aller Infrastruktur übernehmen, klare und verbindliche Ziele vorgeben sowie deutlich stärker deren Umsetzung direkt bei der InfraGO überwachen, statt einen Umweg über den DB-Konzern zu nehmen.“

Heiko Radke, Generalsekretär des Verbands der Güterwagenhalter VPI: „Der Bund muss endlich seine Aufgabe ausfüllen, die InfraGO so auszurichten, dass sie eine stabile Schieneninfrastruktur zu marktgerechten Konditionen zur Verfügung stellt. Die Wachstums- und Klimaziele erreichen wir nur, wenn die Basis stimmt, auf der der umweltverträglichste Verkehrsträger seine Stärken ausspielen kann. Eine funktionierende, am Gemeinwohl orientierte Infrastrukturgesellschaft für die Schiene ist dafür Voraussetzung. Wagenhalter investieren in langlebige Wirtschaftsgüter und müssen darauf vertrauen können, dass das System Schiene wettbewerbsfähig ist und bleibt.”

In einer vor der Veranstaltung durchgeführten Befragung im Personen- und Güterverkehr hat keines der Eisenbahnverkehrsunternehmen seit dem Start der InfraGO eine Verbesserung der Performance im Vergleich zur DB Netz zuvor erkennen können.

Die Verbände haben auf ihrer Veranstaltung einen Forderungskatalog an den Bundestag im Gepäck, der die folgenden sechs Punkte enthält:

  • Die deutsche Schieneninfrastruktur von der Talsohle in die europäische Spitzengruppe der Schienennetze bringen
  • Versäumnisse aufarbeiten und Neuordnungsvorschläge durch Expert:innen einer Parlamentskommission bis 2025 ausarbeiten lassen
  • Verkehrsministerium und DB müssen dafür volle Transparenz schaffen
  • Alle Schieneninfrastrukturen aus dem Konzern herauslösen
  • Schieneninfrastruktur durch ein effizient gesteuertes Bundesunternehmen betreiben lassen
  • Eine grundrechtskonforme, stabile Finanzierung sowie wettbewerbsfähige Trassenpreise sicherstellen

In ihrer Analyse kommen die Verbände zum Ergebnis, dass in der Satzung der InfraGO zwar „gemeinwohlorientierte“ Ziele verankert wurden. Wie sie zum fortbestehenden Ziel der Gewinnerzielung stehen und wann sie ganz oder teilweise erreicht wurden, ist mangels konkreter Zielzahlen kaum nachprüfbar. Die den Eisenbahnverkehrsunternehmen besonders wichtige „Kundenorientierung“ des Infrastrukturmanagements taucht zwar mit einem dürren Wort in den Gemeinwohlzielen auf, das der Branche besonders wichtige „Preis-Leistungs-Verhältnis“ allerdings nicht. Währenddessen beharrt die InfraGO auf einem Eigenkapitalzinssatz von 5,9 Prozent, während das eigene beteiligungsführende Ministerium einen deutlich niedrigeren Zinssatz einfordert, um
die Eisenbahnverkehrsunternehmen zu entlasten.

[DE] VPI: Vorsitzender Lawrenz im Amt bestätigt

Die 168 Delegierten der Mitgliederversammlung des Verbandes der Güterwagenhalter in Deutschland e.V. in Düsseldorf haben am 19.06.2024 Malte Lawrenz einstimmig für weitere drei Jahre in seinem Amt als Vorsitzender bestätigt.

Neben der Wahl des Verbandsvorsitzes stand auf der Mitgliederversammlung die Benennung der fünf stellvertretenden Vorsitzenden auf der Tagesordnung: Dr. Thorsten Bieker (BASF), Jörg Nowaczyk (GATX), Peter Reinshagen (Ermewa), Carsten Schiering (Transwaggon) wurden im Amt bestätigt und Florian Schuhmacher (VTG) neu gewählt. Ebenfalls zur Wahl standen die 15 Mitglieder des Beirats. Neu aufgenommen ins Team wurden Kathrin Füller (RailMaint) und Iris Hilb (Wascosa). 

Barleben wechselt zur VERS

Thomas Barleben ist seit Oktober 2022 Auditor für Fachtechnische Begutachtung und Technischer Mitarbeiter bei der VPI European Rail Service GmbH (VERS). Der Metallbaumeister war zuvor ein Jahr freiberuflicher Auditor und Dozent und wirkte von Oktober 2016 bis Juli 2021 als Qualitätsmanager bei der Schienenfahrzeugbau Wittenberge GmbH (SFW).

Radke Geschäftsführer bei VPI-Tochter

Heiko Radke übernimmt zum 01.01.2021 die kaufmännische Leitung der VPI European Rail Service GmbH (VERS). Er führt die Tochtergesellschaft des VPI Verband der Güterwagenhalter in Deutschland e. V. damit zukünftig im Team mit dem Geschäftsführer Technik, Joachim Wirtgen. Neben der kaufmännischen Leitung will Radke seinen Focus vor allem auf die Digitalisierung von internen und externen Prozessen im Unternehmen legen. Für den VPI verantwortet er bereits seit Oktober 2019 als Generalsekretär den kaufmännischen Bereich, die IT und die allgemeine Verwaltung.

VPI: Friess folgt auf Feindert

Der Österreichische Verband der privaten Wagenhalter, kurz VPI, begrüßt Johannes Friess (Business Unit Manager Chemistry bei GATX Rail Europe), als neuen Präsidenten und dankt dem ehemaligen Präsidenten Johann (CEO GATX Rail Europe) für 15 Jahre Dienst.