[IT] Wärtsilä-Werk Triest wird Güterwagenschmiede

Das Wärtsilä-Werk in Bagnoli della Rosandra, ein Hersteller von großen Schiffsmotoren, das der finnische multinationale Konzern schließen wollte, wird von Gianluigi Apontes Schifffahrts- und Logistikgruppe MSC übernommen. Das Werk bei Triest wurde früher von der Eisenbahn bedient, die Verbindung wurde aber vor langer Zeit aufgegeben. Seit September 2023 hat Adriafer hat die 3 km lange Strecke reaktiviert und nutzt sie nun für den Transport von Containerzügen bis zur Werft, wo sie leicht auf Lastwagen umgeladen werden können, als Erweiterung der Hafenaktivitäten in Triest.

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MSC hat das Werk für 1 EUR gekauft, will es zu einer Fabrik für Güterwagen umbauen und verpflichtet sich, die zuvor entlassenen 300 Mitarbeiter wieder und weitere neu einzustellen.

Die von Gianluigi Aponte geleitete MSC-Gruppe kontrolliert u. a. auch das EVU Medway. Darüber hinaus hat MSC gerade 51 % von Italo erworben, Italiens zweitgrößtem Hochgeschwindigkeitsbetreiber, der ebenfalls den Güterverkehr ausbauen will. Die Möglichkeit, eigene Containerwagen zu bauen, wird nach Unternehmenseinschätzung die Wettbewerbsfähigkeit weiter stärken.

STRABAG: Kirchmöser statt Haldensleben

STRABAG Rail konzentriert seine Instandhaltung am Standort Brandenburg an der Havel-Kirchmöser. Die Werkstatt in Haldensleben wurde Ende 2023 aufgegeben und wird dem Vernehmen nach durch Dritte übernommen.

Am Standort Haldensleben hatte bereits das in der STRABAG Rail aufgegangene Gleisbauunternehmen Eichholz Loks und Wagen unterhalten. Die Werkstatt ging 2011 an die Schwestergesellschaft BMTI – Baumaschinentechnik International GmbH, Köln, die diese 2013 an die BMTI Rail Service GmbH (BRS; seit 04.12.2017 STRABAG BMTI Rail Service GmbH) mit Sitz in Berlin weiterveräußerte.

Lokparade an der Werkstatt Haldensleben 2008. Foto: Karl Arne Richter

Siemens eröffnet Wartungszentrum in Hallsberg

Siemens Mobility hat am 22.11.2023 sein erstes Service-Depot für moderne Lokomotiven in Schweden offiziell eröffnet. Das Depot befindet sich in Hallsberg, einem der Eisenbahnknotenpunkte des Landes.

Das Depot Hallsberg wurde im Auftrag von Siemens Mobility AB in Zusammenarbeit mit Train Alliance Sweden AB entwickelt, einem Unternehmen, das sich auf die Planung und den Bau von Anlagen für die Wartung von Zügen und Eisenbahninfrastruktur spezialisiert hat.

Foto: Siemens

Neue SBB Cargo Werkstatt in Chiasso eröffnet

Nach eineinhalb Jahren Bauzeit und einer Gesamtinvestition von mehr als
12 Mio. CHF hat die SBB am 03.11.2023 die renovierte SBB Cargo Werkstatt in Chiasso präsentiert.

Diese wurde am Standort der alten Werkhalle gebaut, die nach 60 Dienstjahren nicht mehr den heutigen Anforderungen entsprach. Die Grundzüge des ehemaligen Gebäudes wurden jedoch in der neuen Halle aufgenommen und nach Bauherreneinschätzung zeitgerecht interpretiert. Highlight der neuen Werkstatt ist die Unterflurdrehbank. Damit schafft SBB Cargo an zentraler Stelle einen „One-Stop-Shop“»“ für die Reprofilierung von Lokomotiven, Güterwagen und Triebzügen. Aufgrund der effizienten Abwicklung sämtlicher Arbeiten an einem Standort sowie der direkten Rückführung der Fahrzeuge nach Reprofilierung in den Betrieb lassen sich die Durchlaufzeiten bei den Lokomotiven von SBB Cargo um bis zu einem Drittel zugunsten der Fahrzeugverfügbarkeit beschleunigen. In der neuen Werkstatt werden nicht nur die Fahrzeuge von SBB Cargo und Dritten im Güterverkehr gewartet – auch die grenzüberschreitenden TILO-Züge profitieren von den Dienstleistungen auf der Unterflurdrehbank nahe ihrem Einsatzgebiet.

Blick auf die neue Werkstatt von SBB Cargo in Chiasso. Foto: SBB Cargo

Mit einer Gesamtfläche von 2.000 Quadratmetern ist die neue Werkstatt länger und breiter als ihre Vorgängerin. Zudem verfügt sie mit der Reprofilierungslinie neu über ein zusätzliches viertes Gleis. In der neuen Werkstatt von Chiasso werden rund
30 Mitarbeiter beschäftigt sein, davon 20 für die Instandhaltung der Güterwagen,
acht für die Reprofilierung und drei in der Technik und Administration. Damit arbeiten zusammen mit der bestehenden Werkstatt für Lokomotivinstandhaltung
50 Mitarbeiter in der Serviceanlage Chiasso.

Ringlokschuppen in Ulm​ an BKE

Die BKE Eisenbahn – Service hat nach sechsjährigen Verhandlungen den Ringlokschuppen (Haus 3) inklusive Drehscheibe des ehemaligen Bw Ulm Rbf zum 01.09.2023 übernommen.

Zwischenzeitlich traf die Betriebsgenehmigung ein, nun steht nach jahrelanger Stilllage die Sanierung der Anlage an. Geplant sind die geschützte Abstellung von Fahrzeugen sowie Wartung und leichte Instandhaltung. Mangels Straßenanbindung ist keine schwere Instandhaltung möglich.

Foto: BKE
Foto: BKE

LKAB Malmtrafik: Neue Lokwerkstatt

Am 29.09.2023 weiht LKAB Malmtrafik die ab 2020 erbaute Lokomotivwerkstatt in Kiruna ein. das Investment beträgt über 200 Mio. SEK (17 Mio. EUR) – sie wird parallel zur bisherigen, 1955 errichteten Werkstatt in Betrieb sein. Die Investition erfolgt im Rahmen der Bemühungen von LKAB, Betriebsunterbrechungen zu minimieren. Dies schließt auch den Ausfall der alten Werkstatt ein – beispielsweise durch Brand.

Foto: LKAB

ITX: ECM und Werkstatt

InterTourex (ITX) aus Aschersleben hat die eigene Instandhaltung aufgenommen. Am 25.07.2023 wurde dem Unternehmen durch die Quality Austria – Trainings, Zertifizierungs und Begutachtungs GmbH ein fünf Jahre gültiges ECM-Zertifikat ausgestellt.

Im Februar 2023 wurde der zuvor von der Kreisbahn Mansfelder Land (KML) genutzte Lokschuppen der Anschlussbahn Hettstedt im Rahmen einer Insolvenzversteigerung übernommen. Dort kann nun die Instandhaltung der eigenen Fahrzeuge stattfinden – zukünftig sollen die Dienstleistungen auch Dritten angeboten werden.

Foto: interTourex