Schweizer Rübenkampagne beendet

Zum Jahreswechsel 2022/2023 wurde der Anlieferungsabschnitt der aktuellen Rübenkampagne in der Schweiz beendet. In Aarberg wird die letzte Rübe am 31. Dezember geschnitten, in Frauenfeld am 1. Januar. Die Anlieferungen auf der Straße werden an beiden Standorten am 30. Dezember abgeschlossen, per Bahn am 30. respektive 31. Dezember. Besonders erfreulich ist seitens Schweizer Zucker der Rückblick auf die Bahnlogistik: In der Schweiz ist kein einziger Zug ausgefallen und nur bei Einzelnen musste die Anzahl der Bahnwagen reduziert werden. In einer überdurchschnittlich langen Kampagne werden schließlich rund 1.67 Mio. Tonnen Rüben verarbeitet, eine Menge die letztmals 2019 ähnlich hoch war. Daraus können ca. 225.000 Tonnen Zucker gewonnen werden.

Nach Aarberg kam 792.600 t Rüben, davon 376.200 mit Bahnanfuhr. Es gab 97.500 t Bio Rüben nach Frauenfeld, 11.800 t (aus die Schweiz (Bahnanfuhr 4.600 t) und 85.700 aus Deutschland (Bahnanfuhr 67.700). Die konventionelle Rüben nach Frauenfeld aus die Schweiz gingen größtenteils über die Straße, 77.900 t von 472.000 t, die Importrüben erreichte 230.200 t wovon 193.400 mit Bahnanfuhr.

Rübenverlad @ Zwingen

RCH: Erster Zuckerrübenzug 2022 nach Kaposvár

Der Zuckerrübenzug der Kampagne 2022 der Rail Cargo Hungaria (RCH) ist in der Fabrik der Magyar Cukor in Kaposvár eingetroffen. Die Güterbahn wird bis Ende Dezember insgesamt 250.000 t Zuckerrüben in die einzige Zuckerfabrik Ungarns befördern. Der Bahnanteil beträgt dort ca. 60 %.

Aufgrund der schwächeren Ernte kauft die Fabrik Zuckerrüben auch aus dem Ausland zu – neben ungarischen Feldern wird auch von slowakischen Zuckerrüben-Äckern der Rohstoff beschafft. Nicht selten befördern Züge der Rail Cargo Hungaria die Ernte von über 500 Kilometern Entfernung, zum Beispiel aus der Umgebung von Veľká Ida und Zemplínská Nová Ves in der Slowakei. Während der vorgesehenen 90 Tage der Kampagne werden die Züge der RCH insgesamt mehr als 100.000 Kilometer zurücklegen, wobei im Schnitt drei Zuckerrübenzüge pro Tag im ungarischen Schienennetz unterwegs sind.

Zuckerrüben: smart rail + UTL ab Bayern

Während der Biozuckerrübenkampagne im September 2022 kam es bei einer Veränderung bei den Zügen ab Schweinfurt, Würzburg und Ingolstadt. Statt DB Cargo fuhr in diesem Jahr die Kooperation smart rail (Deutschland) und UTL Umwelt +Transportlogistik (Schweiz) via Basel die Züge.

ES64 U2-097 bei Niederschopfheim
smart rail / MRCE ES 64 U2-097 mit Zuckerrübenzug aus aus Würzburg-Zell am 20.09.2022 bei Niederschopfheim. Quelle: https://www.flickr.com/photos/159454585@N07/52371748208/
Re 421 371-6, 25.09.2022
UTL 421 371 und 383 sind am 25.09.2022 mit einem Leerzug unterwegs nach Basel. Quelle: https://www.flickr.com/photos/160979841@N05/52384026743/
Rübenzug bei Eglisau
UTL 421 383 und 371 am 21.09.2022 bei Eglisau. Quelle: https://www.flickr.com/photos/141410353@N04/52400789878/

ABEG fährt Rüben nach Könnern

Die Anhaltinisch-Brandenburgische Eisenbahngesellschaft (ABEG) übernimmt in der Kampagne 2022/2023 in Kooperation mit der Schwestergesellschaft TUL agroservice den Transport von 50.000 t Zuckerrüben nach Könnern aus Kyritz, Glöwen, Vorketzin MD und Falkenhagen zur Zuckerfabrik Könnern des Unternehmens Pfeifer&Langen.

In der vorausgegangenen Kampagne hatte die ABEG-Schwester Eisenbahngesellschaft Potsdam EGP) Züge von Falkenhagen nach Könnern gefahren.

TR: Rückblick auf die Rüben-Kampagne

TR Trans Rail hat als nationaler Logistikpartner des Unternehmens Schweizer Zucker zwischen Ende September 2021 und Ende Dezember mit über 500 Zügen rund 555.000 t Rüben zu den Zuckerfabriken in Aarberg und Frauenfeld transportiert. Seit der Saison 2021 ist TR Trans Rail im Bereich der Bahntransporte der alleinige nationale Logistikpartner der Schweizer Zucker AG.

Das Volumen stammte dabei vor allem aus der Schweiz (415 Züge; 420.000 t). Zusätzlich verkehrten 12 Züge aus Straubing mit 20.000 t Bio-Rüben sowie 73 Züge mit rund 116.000 Tonnen konventionellen Zuckerrüben aus Wismar.

Bio-Zuckerrübenkampagne angelaufen

Aktuell rollen wieder Bio-Zuckerrüben von Bayern in die Schweiz. Die diesjährige Kampagne läuft vom 13.-29.09.2021, dabei wird in Augsburg (Böbingen) nicht mehr verladen.

Die Traktion übernehmen die Internationale Gesellschaft für Eisenbahnverkehr IGE und Bayernbahn in Deutschland via Allgäubahn und Lindau sowie Eisenbahndienstleister (EDG) in der Schweiz. DB Cargo verkehrt von Schweinfurt, Würzburg und Ingolstadt über Basel. Aus dem Raum Düren verkehren in dieser Kampagne zwei Züge mit LTE und EDG nach Frauenfeld.

Für Rangierarbeiten in Straubing und auf der Strecke Eggmühl-Langquaid setzt die IGE die eigene Diesellok 216 224 in Straubing ein. Während einer Plandampfveranstaltung mit Schwerpunkt auf den Rübenzügen vom 21. bis 24. September in Nördlingen kamen vier Dampflokomotiven mit Zuckerrübenzügen zum Einsatz.

Die Re 482 046+047 von TR Trans Rail AG und IGE Erlebnisreisen sind mit dem 45192 als Leerzug von der Zuckerfabrik in Frauenfeld nach Straubing unterwegs.
Zuckerrübenzug der IGE / TR Trans Rail. Quelle: https://www.flickr.com/photos/luc-eichenberger/51501676610/

Zuckerrüben-Bilanz durchwachsen

Die Bilanz für die reaktivierten innerdeutschen Zuckerrübentransporte fällt durchwachsen aus. Die Eisenbahngesellschaft Potsdam (EGP) hatte von Oktober 2020 bis Anfang Januar 2021 mehrfach wöchentlich Ganzzüge von Jübeck zur Zuckerfabrik Uelzen gefahren. Wie der NDR berichtet habe der Transport nach Auskunft von Nordzucker funktioniert, falle aber unter anderem durch die Miete für die Container teurer als Lkw-Fahrten aus. Ob das Projekt wiederholt würde sei aktuell noch unklar.

TR Trans Rail: Rüben-Bilanz

TR Trans Rail vermeldet für die Zuckerrübensaison 2020:

  • 13 Züge mit 57.460 t nationale Bio-Rüben sowie 60 Importzüge aus Wismar [DE]
  • 135 nationale Rübenzüge mit 246.255 t konventionellen Zuckerrüben

Kurz vor Weihnachten erreichte die letzte Ladung Rüben die Frauenfelder Zuckerfabrik. 127 Tage lang waren die Wagenprüfer in Frauenfeld vor Ort, welche in dieser Zeit über 200 Züge kontrollierten.

Dank den Erfahrungen der letzten Saison sowie einer minutiösen Planung wurde der nationale Verkehr in Frauenfeld nach TR-Auskunft reibungslos abgewickelt. In einzelnen Anbauregionen, vor allem in der Westschweiz, wirkten sich Trockenheit und die viröse Vergilbung negativ auf Ertrag und Zuckergehalt aus. Dies führte dazu, dass verschiedene Züge kurzfristig zur Zuckerfabrik nach Aarberg umgeleitet wurden.

Zuckerrüben-Kampagne
Die Re 421 387 mit Zuckerrüben-Ladung. Foto: Georg Trüb

Um die bereits bestehende Flexibilität in Zukunft noch zu erhöhen, hat Schweizer Zucker AG (SZU) entschieden, den Auftrag für die gesamten nationalen Bahntransporte für die kommenden drei Jahre an die TR Trans Rail zu vergeben.

Zuckerrüben nur noch mit TR Trans Rail

Ab 2021 wird es bei den innerschweizer Zuckerrübentransporten eine Veränderung bei den Bahnpartnern geben. Der Auftraggeber Schweizer Zucker (SZU) gab bekannt, zukünftig alle Transporte mit dem Unternehmen TR Trans Rail abwickeln zu wollen. Im vorangegangenen Dreijahresvertrag hatte Sersa die Züge nach Aarberg sowie Swiss Rail Traffic (SRT; erstes Jahr) bzw. TR Trans Rail (zweites und drittes Jahr) die Ganzzüge nach Frauenfeld bespannt.

Re 421 393 TR - Sisseln
Rübenzug der Trans Rail. Quelle: https://www.flickr.com/photos/td3f/50613431061/

Rübenkampagne in der Schweiz beendet

Vor Weihnachten 2020 endete die Rübenkampagne in der Schweiz. Die letzten Bahnanlieferungen erreichten die Zuckerfabrik Aarberg am 12. Dezember und Frauenfeld am 18. Dezember. In Total wurden 1,463 Mio. t konventionelle Rüben verarbeitet, davon 730.000 t in Aarberg. In Frauenfeld stammten 126.000 t der insgesamt 733.000 t aus Wismar, Lalendorf und Neuenburg am Rhein.

Ein Großteil der Transporte laufen per Bahn: Nach Aarberg gelangen 46 % per Schiene, 2019 waren es 44 % gewesen. Bei den aus Deutschland importierten Rüben hat die Bahn einen Anteil von 75 %, innerschweizerisch sind es nach Frauenfeld jedoch nur noch 21 % – im Vorjahr noch 32 %.

Abzuwarten sind die Folgen für den Bahntransport der Zuckerrüben durch die Einführung von neuen Logistikbeiträgen in der kommenden Saison. Für den genossenschaftlichen Transport und ab Feldrand wird ab 2021 anstelle des fixen Beitrages von 2,50 SFR für Straßentransport und 4,50 SFR für Bahntransport ein von der Transportart entkoppelter, distanzabhängiger Logistikbeitrag eingeführt.

Br 187 006 Sersa - Deitingen
Nach drei Jahren war 2020 die letzte Rübenzugsaison für Sersa. Quelle: https://www.flickr.com/photos/td3f/50559405432/

2020 waren die Güterbahnen Sersa und TR Trans Rail Bahnpartner bei der innerschweizer Transporten, ab 2021 wird es nur noch TR sein.

Bis 2024 hat der Kanton Thurgau seine finanzielle Unterstützung für die Bahnverladung in Oberaach und Bürglen verlängert. Die fest installierte Ladeinstallation in Siggenthal-Würenlingen wird hingegen abgebrochen und durch eine „Bahnratte“ ersetzt. Einerseits weil der Unterhaltungsaufwand stieg bei bei immer weniger zu befüllenden Waggons, anderseits weil die SBB den Ladeplatz auch für den Umschlag von acts-Containern und Holz nutzen will. Somit existieren ab 2021 nur noch sieben aktive fixe Ladeinstallationen in der Schweiz.

Siggenthal-09
Ab 2021 erfolgt der Umschlag in Siggenthal nicht mehr mit einer fest installierten Umschlagsanlage. Quelle: https://www.flickr.com/photos/57820253@N08/30556274382/