Frankreich: Premierminister kündigt Wegfall der Netznutzungsgebühren für Güterzüge und drei Fracht-Schnelltrassen an.

Der neue französische Premierminister Jean Castex besuchte am Montag (27.07.2020) die Plattform für den Kombinierten Verkehr in Bonneuil-sur-Marne im Departement Val-de-Marne. Dort kündigte er Maßnahmen für eine Wiederbelebung des Schienengüterverkehrs an, darunter ein temporärer Wegfall der Netznutzungsgebühren für Güterzüge und die Bildung dreier Fracht-Schnelltrassen. 

Begleitet wurde er von einer Ministerdelegation, bestehend aus der Ministerin für den ökologischen Übergang, Barbara Pompili, der Beigeordneten Ministerin für Wohnungswesen, Emmanuelle Wargon, dem Beigeordneten Minister für Verkehr, Jean-Baptiste Djebbari, und dem Staatssekretär für Biodiversität, Bérangère Abba. Anwesend war auch SNCF-Chef Jean-Pierre Farandou.

Der Premierminister kündigte kostenlose Netznutzungsgebühren bis Ende 2020 und eine Halbierung im Jahr 2021 an. "Es gibt Gebühren für Zugtrassen und die Gleise, die Güterzüge benutzen. Wir haben beschlossen, dass diese Gebühren bis Ende 2020 kostenlos sein werden und dass im Jahr 2021 der Preis halbiert wird." Dies entspricht 63 Mio. EUR im Jahr 2020 und weitere 63 Mio. EUR im Jahr 2021. Dank dieser Anreize hofft der Staat, im Jahr 2021 20.000 Lastwagen weniger auf den Strassen zu sehen, was einer Reduktion der CO2-Emissionen um 425.000 t entspricht. 

Jean Castex präzisierte während seines Besuchs, dass er beabsichtige, den Kombinierten Verkehr weiter zu entwickeln. Die schon vorhandene Achse des Kombinierten Verkehrs ("autoroute ferroviaires") zwischen Perpignan und Rungis soll wiederhergestellt und auf Antwerpen - Barcelona verlängert werden. Zwischen Bayonne und Cherbourg sowie zwischen Sète und Calais werden neue Achsen geschaffen. "Wir müssen investieren. Dem kombinierten Verkehr gehört die Zukunft". 

Jean Castex äußerte sich auch zum Frühzug Perpignan - Rungis (train des primeurs), der früher jährlich rund 400.000 Tonnen Obst und Gemüse aus Südfrankreich zum Markt von Rungis transportierte, und innerhalb der Achse Antwerpen - Barcelona wiederbelebt werden soll: "Sie blicken auf einen Premierminister, der durch die Affäre des so genannten Frühzuges Perpignan - Rungis, über den in der nationalen Presse berichtet wurde, tief verletzt wurde. Es ist eine für die Bürger schwer verständliche Situation, in der diese Lastwagen auf den Straßen unterwegs sind."

WKZ, Quelle Regierung, Actu, L'Independent, La Depeche, Dernières Novelles d'Alsace

VTG übernimmt slowakisches Instandhaltungswerk

Die VTG AG kauft nach dem EVU Carbo Rail ein zweites Mal innerhalb kurzer Zet in der Slowakei zu und übernimmt das Instandhaltungswerk Želos in Trnava vom Waggonvermieter EEWS, spol. s.r.o. Das 1994 gegründete Werk ist auf die Reparatur, Wartung, Modernisierung und Rekonstruktion von Eisenbahngüterwagen spezialisiert. Bei der Übernahme handelt es sich um eine hundertprozentige Beteiligung der VTG, das lokale Management und der Name Želos bleiben aber weiterhin erhalten. Das Closing der Transaktion ist bereits erfolgt. „Die Übernahme des Instandhaltungswerkes Želos ist eine sinnvolle Ergänzung unseres Portfolios und erweitert unsere Präsenz in Osteuropa – besonders vor dem Hintergrund der knappen europäischen Werkskapazitäten ist der Kauf ein wichtiger strategischer Schritt in unserer Instandhaltungsstrategie“, sagt Sven Wellbrock, Chief Operating Officer Europe & Chief Safety Officer der VTG Aktiengesellschaft. „Das Team in Trnava leistet hervorragende Arbeit und wir freuen uns, die rund 110 Mitarbeiter von Želos als Teil der VTG begrüßen zu können.“

Neben Želos und einem großen Netzwerk an Partner-Werkstätten in ganz Europa verfügt die VTG über drei weitere eigene Waggonreparaturwerke. Dazu gehören das französische Instandhaltungswerk Ateliers de Joigny sowie die beiden deutschen Werke SEMA und Waggonwerk Brühl mit mehreren Standorten in ganz Deutschland sowie einem umfangreichen Netz von mobilen Service-Einheiten.

MegaHub Lehrte startet

Vor den Toren Hannovers beginnt ein neues Zeitalter für den umweltfreundlichen Güterverkehr: In der innovativen Schnellumschlaganlage MegaHub Lehrte startet nach rund zweijähriger Bauzeit der Güterumschlag zwischen LKW und Zügen. Bund und Bahn haben rund 170 Millionen Euro in die Anlage investiert. Der erste Güterzug verließ den MegaHub Lehrte am Montagabend gegen 23.00 Uhr.

Hans Pieper, Geschäftsführer der MegaHub Lehrte Betreibergesellschaft mbH: „Die DB hat mit dem MegaHub Lehrte eine weitere Grundlage geschaffen, zukünftig noch mehr Güter auf der umweltfreundlichen Schiene transportieren zu können. Mit dieser Anlage wollen wir das europäische Netzwerk des Kombinierten Verkehrs weiter nach vorne bringen. Der MegaHub Lehrte ist ein echter Innovationsträger für die Schiene und wird vor allem neue Kunden und neue Märkte auf die Schiene bringen.“ 

Als erste Anlage ihrer Art in Deutschland beschleunigt der MegaHub Lehrte mit zahlreichen Innovationen den Umschlag von Ladeeinheiten, wie zum Beispiel Container und Sattelauflieger. Statt einzelne Wagen zu rangieren und so Güterzüge neu zusammenzustellen, werden im MegaHub Lehrte einzelne Ladeeinheiten umgeschlagen. Diese effiziente Arbeitsweise spart Zeit und Energie gegenüber dem Rangieren der Wagen und senkt zudem die Lärmbelastung. Nach dem heutigen Start des Schiene-Straße-Umschlags sollen ab Herbst auch Ladeeinheiten zwischen verschiedenen Zügen mit dieser Technik umgeladen werden. 

Seit dem Spatenstich im Mai 2018 wurden auf dem rund 120.000 Quadratmeter großen Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofs Lehrte unter anderem sechs, jeweils rund 720 Meter lange Umschlaggleise und drei Portalkräne errichtet. Außerdem erhielt der komplette Umschlagbereich zum Schutz des Grundwassers eine flüssigkeitsundurchlässige Versiegelung. 

Weitere Informationen, Bilder sowie eine Live-Webcam zum MegaHub Lehrte gibt es online unter bauprojekte.deutschebahn.com/p/megahub-lehrte. 

Trafoumladung in Gerolstein möglich

Im Container Terminal Gerolstein (CTG) werden derzeit umfangreiche Umbau- und Instandsetzungsarbeiten durch die Firma Peter Hausmann & Co. Bauunternehmung Gmbh durchgeführt. Für die Antransporte von Transformatoren für den Neubau der Umspannanlage Rommersheim des Netzbetreibers Amprion wird im Gleis 21 des CTG eine Trafoumladestelle errichtet.

Auf einer Länge von ca. 90 m werden neue Gleisstoffe mit Schienen S49 E1, angeschraubte Spurillenschienen und Betonschwellen B70 eingebaut. Im Bereich der Trafoumladestelle wird das Gleis mit Beton verfüllt, bis zur festen Lage gestopft, ausgerichtet und verdichtet („Dresdner Oberbau“). Somit kann dieser Bereich zukünftig auch mit Straßenfahrzeugen befahren werden.

Für die Umsetzung von Transformatoren wird im Gleis ein Trafoumladefundament eingebaut. Dies ist notwendig um die punktuelle Last des Trafos während des Umladevorgangs zu tragen.

Weiterhin werden im zuführenden Gleis die Schwellensätze der Weichen Nr. 16, 18 und 22 erneuert.

Auch bei uns in Gerolstein stehen die Räder nicht still. Im Container Terminal Gerolstein (CTG) werden derzeit…

Gepostet von Vulkan-Eifel-Bahn am Mittwoch, 20. Mai 2020

NRW: Förderbescheide an Häfen

Förderbescheide an die Neuss-Düsseldorfer Häfen und den Rheinhafen Krefeld übergeben

Die Landesregierung fördert die Sanierung der Schieneninfrastruktur in den Neuss-Düsseldorfer Häfen und im Rheinhafen Krefeld. Das Verkehrsministerium hat insgesamt vier Zuwendungsbescheide in Höhe von 561.850 Euro an die Rheinhafen Krefeld GmbH & Co. KG und die Neuss-Düsseldorfer Häfen GmbH & Co. KG übergeben. Das Geld kommt aus dem Programm des Landes zur Erhaltung und Verbesserung von Schieneninfrastruktur der öffentlichen nicht bundeseigenen Eisenbahnen für den Güterverkehr (NE-Bahnen).

Verkehrsminister Hendrik Wüst: „Mit der Landesförderung für nicht bundeseigene Eisenbahnen ermöglichen wir die Anbindung der letzten Meile vieler Industrie- und Gewerbegebiete sowie Logistikstandorte an das Netz der Bahn. So können mehr Güter von der Straße auf die Schiene verlagert und zehntausende LKW-Fahrten pro Jahr vermieden werden.“

188.850 Euro erhält der Hafen Krefeld für die Sanierung des Gleisoberbaus einer 470 Meter langen Strecke. Das sind 75 Prozent der Gesamtkosten in Höhe von 251.800 Euro. Der Rheinhafen Krefeld trägt die restlichen Kosten in Höhe von 62.950 Euro (25%) zuzüglich der Planungskosten. Durch die Sanierung wird die Betriebssicherheit der Gleisanlage im Hafen Krefeld langfristig gesichert.
 
Das Land hatte die Gleisinfrastruktur im Krefelder Hafengebiet bereits 2018 und 2019 mit insgesamt 1,7 Millionen Euro für acht Sanierungsmaßnahmen gefördert.
 
Elisabeth Lehnen, Geschäftsführerin der Rheinhafen Krefeld GmbH: „Durch die in letzter Zeit zur Verfügung gestellten Fördermittel von Land und Bund ist der Hafen Krefeld nun in der Lage, den Zustand seiner Infrastruktur in wesentlich größeren Schritten zu verbessern und betrieblich sicherer zu machen. Durch den Gütertransport über die Schieneninfrastruktur im Rheinhafen Krefeld können jedes Jahr rund 56.500 LKW-Fahrten vermieden werden.“

Die Neuss-Düsseldorfer Häfen GmbH & Co. KG (NDH) erhält rund 373.000 Euro für 3 Sanierungsmaßnahmen in den Hafengebieten Neuss und Düsseldorf. Das sind 75 Prozent der Gesamtkosten in Höhe von rund 497.330 Euro.

Davon fließen 67.500 Euro Landesmittel für die Erneuerung von Gleisinfrastruktur im Bereich „Auf der Lausward“ im Düsseldorfer Hafen.
 
Im Neusser Hafen werden 305.625 Euro Landesförderung für Ersatzmaßnahmen an drei Gleisabschnitten am „Wendersplatz“ und der „Memeler Straße“ eingesetzt.

Sascha Odermatt, Geschäftsführer der Neuss-Düsseldorfer Häfen GmbH & Co. KG, sagte zur Förderung: „Mit den Fördermittelzuschüssen des Landes Nordrhein-Westfalen können nun weitere dringend erforderliche Ersatzinvestitionen in unser Gleisnetz realisiert werden. Dadurch können auch in Zukunft ca. 12.500 LKW-Fahrten im Jahr vermieden werden.“


Hintergrund:

Das Geld kommt aus dem Förderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen für öffentliche nicht bundeseigene Eisenbahnen (NE-Bahnen), das Mitte 2018 wiedereingeführt worden ist. Ziel des Förderprogramms ist es, den Investitionsstau auf den Strecken der NE-Bahnen aufzulösen und Industrie- und Gewerbegebiete sowie Logistikstandorte wieder an die Hauptstrecken der Bahn anzubinden. Die Bundesförderung nach dem Schienengüterfernverkehrsnetzförderungsgesetz (SGFFG) in Höhe von maximal 50 Prozent für Ersatzinvestitionen wird vom Land auf maximal 90 Prozent aufgestockt. Der Bund fördert nur Ersatzinvestitionen der NE-Bahnen. Das Land fördert zudem den Erhalt und die Erneuerung der Infrastrukturen mit einem Fördersatz von bis zu 75 Prozent.

Für den Förderzeitraum 2018 bis 2021 konnten bereits 67 Maßnahmen von 19 NE-Bahnen in Nordrhein-Westfalen mit mehr als 13,5 Mio. Euro allein aus Landesmitteln bezuschusst werden.