Captrain, ein Unternehmen der französischen SNCF-Logistic-Gruppe, übernimmt diese Woche einen mit Schutzausrüstung gefüllten Güterzug an der polnischen und deutschen Grenze. Der Güterzug verließ am 4. Juni 2020 die Stadt Nanchang im Südosten Chinas (Provinz Jiangxi) Richtung Paris. Auf seinem Weg legt der Zug 11.920 Kilometer zurück und durchquert sieben Länder. Nach 20 Tagen werden die 41 40′-Container, gefüllt mit chirurgischen Masken, Kitteln, Handschuhen und weiteren Hygieneartikeln in Paris ankommen.
Auftraggeber des Transportes ist das Unternehmen BIFP, das Produkte der französischen Marke Hygial vertreibt. Das Unternehmen FORWARDIS – ein auf Schienengüterverkehr spezialisierter Spediteur der SNCF-Gruppe – gewährleistet die Verbindung. An der polnischen Grenze zu Weißrussland wird der Zug von dem Eisenbahnverkehrsunternehmen Captrain Polska am Freitag, 19. Juni übernommen. In Deutschland übernehmen den Transport ab Samstag, 20. Juni die Captrain Unternehmen, ITL Eisenbahngesellschaft sowie die Captrain Deutschland CargoWest (CCW). Die Waggons stellt übrigens das CLIP-Terminal in Polen.
Bei dem tschechischen Personenverkehrsanbieter RegioJet fallen aktuell Corona-bedingt zahlreiche Züge aus. Die im Güterverkehr aktive Privatbahn Railtransport Stift (RTTS) nutzt die Chance auf die Miete einer Bombardier TRAXX P160 MS seit 10.05.2020. dabei kommt die Lok seit 12.05.2020 auch erstmals wieder in Deutschland zum Einsatz. Bespannt werden Düngerzüge Lovisove – Deutschland (u.a. Nördlingen).
DB Cargo fährt ab sofort wöchentlich mehrere Kesselwagen mit Bioethanol nach Bayern. Dort wird es nicht wie üblich als Benzin, sondern für die Herstellung von Desinfektionsmittel genutzt.
Gemeinsam mit RAIL SPACE sichert ISS Österreich den nationalen Schienenverkehr für Personen und Güter
Desinfektion und Dekontamination für Aufrechterhaltung des öffentlichen Transports und der Versorgung unerlässlich
Bündelung der Kompetenzen als wichtige Säule im Kampf gegen das Coronavirus
Die
weltweite Ausbreitung des Coronavirus bringt viele Bereiche des
öffentlichen Lebens zum Stillstand. Gerade in dieser Krisenzeit zeigt
sich, dass der Schienenverkehr eine Schlüsselrolle im Wirtschaftssystem
zur Aufrechterhaltung der Versorgung und der Mobilität der Bevölkerung
einnimmt: Neben regelmäßigem Nachschub an lebensnotwendigen Gütern ist
der sichere Schienenverkehr für jene Menschen von höchster Relevanz, die
damit notwendige Besorgungen erledigen oder zur Arbeit fahren.
Kooperation: Gemeinsam im Kampf gegen das Coronavirus auf Schienen
Seit
Ende März kooperiert ISS, die Nummer 1 am Markt für Facility Services,
mit der Firma RAIL SPACE. Als Beratungsunternehmen für die nationale und
internationale Eisenbahn-Branche organisiert RAIL SPACE die
Desinfektion von Zügen und Triebfahrzeugen, die sowohl für den Güter-
als auch Personenverkehr eingesetzt werden. Um den bestmöglichen
Standard im nationalen und internationalen Schienenverkehr garantieren
zu können, werden zertifizierte und eigens geschulte Reinigungskräfte
von ISS, das Dekontaminations-Team, eingesetzt.
Erich
Steinreiber, CEO von ISS Österreich, zur Zusammenarbeit: „Unsere
oberste Prämisse lautet: wir machen bei Sicherheit und Sauberkeit keine
Kompromisse! Wir wollen aktiv die Gesellschaft unterstützen – sei es im
Sinne der Aufrechterhaltung der sicheren Mobilität oder auch durch die
Anlieferung von Gütern. Deshalb bündeln wir ab sofort unsere Kompetenzen
mit RAIL SPACE. In einer gemeinsamen Allianz sorgen wir dafür, dass
Österreichs Züge frei von Viren sind.“
Erste
Triebfahrzeuge wurden in Kufstein, Salzburg, Wien sowie im Grenzbahnhof
Hegyeshalom (Ungarn) bereits ordnungsgemäß gereinigt und desinfiziert.
Namhafte Unternehmen der Branche – wie EccoRail, LTE group, Raaberbahn
Cargo, RTB Cargo Austria GmbH, TX Logistik AG oder die Wiener
Lokalbahnen Cargo GmbH – setzen bereits auf die gemeinsame Leistung von
RAIL SPACE und ISS.
Desinfektion als Schutz der Mobilität und Gesundheit unerlässlich
Die
ordnungsgemäße Desinfektion und Dekontamination ist für
Aufrechterhaltung des öffentlichen Transports und der Versorgung
Grundvoraussetzung: „Unser gemeinsames Ziel ist es, unsere
Dienstleistungen auf ganz Österreich und hier vor allem auf stark
frequentierte Grenzbahnhöfe auszuweiten. Dies ist besonders wichtig, um
die weitere Verbreitung bzw. Einschleppung des Virus in unser Land zu
verhindern“, so die beiden Geschäftsführer von RAIL SPACE, Thomas Moik
und Edmund Wizany über die gemeinsamen Zukunftspläne mit ISS. Auch für
Mitarbeiter wird damit ein geschütztes Arbeitsumfeld geboten und Jobs in
dieser schwierigen Zeit gesichert. „Wir sehen unsere gemeinsamen
Bemühungen als wichtige Säule im Kampf gegen das Coronavirus. Denn
gerade jetzt ist der Schutz der Gesundheit der gesamten Gesellschaft
unerlässlich“, sind sich die drei Geschäftsführer einig.
https://www.prorail.nl/nieuws/coronamaatregelen-op-het-spoor-worden-verlengdhttps://www.prorail.nl/sites/default/files/protocol27samenveiligdoorwerken27.pdf
Niederlande: Corona-Maßnahmen im Schienennetz werden verlängert
Der niederländische Premierminister Mark Rutte kündigte auf einer Pressekonferenz am Dienstag (31.03.2020) an, dass die nationalen Corona-Maßnahmen bis mindestens 28. April verlängert werden. Die Maßnahmen werden auch auf die Eisenbahn ausgeweitet. Der Infrastrukturverwalter ProRail hat aufgelistet, was dies für den gesamten Eisenbahnsektor bedeutet.
Passagierverkehr weiterhin nach Sonderfahrplänen
Alle Betreiber des Schienenpersonenverkehrs verlängern in Zusammenarbeit mit ProRail die bereits laufenden Sonderfahrpläne bis auf weiteres. Auf diese Weise können Menschen mit einem lebenswichtigen Beruf oder Menschen, die aus einem anderen Grund gezwungen sind zu reisen, weiterhin öffentliche Verkehrsmittel benutzen. ProRail rät Reisenden, sich gut auf die Reise vorzubereiten und den Reiseplaner kurz vor der Abreise zu überprüfen. Am Bahnhof und in den öffentlichen Verkehrsmitteln ist ein Abstand von 1,5 m einzuhalten.
Gütertransport mit Vorrang
Derzeit gibt ProRail den Güterzügen auf der Strecke Vorrang vor den Personenzügen, damit sie so schnell wie möglich ihr Ziel erreichen können. Der Schienengüterverkehr ist unerlässlich, wenn Supermärkte, Apotheken und Krankenhäuser u.a. weiterhin in ganz Europa beliefert werden sollen. Deshalb fahren die Güterzüge weiterhin mit Höchstgeschwindigkeit. Ein Güterzug hält etwa fünfzig bis achtzig Lastwagen von der Straße fern.
Aufgrund einiger infrastruktureller Störungen in den Rangierbahnhöfen können die Güterzüge aber nicht überall wie gewünscht fahren. Diese Störungen sollen so schnell wie möglich behoben werden.
ProRail-Betriebsleitzentrale erweitert Sonderfahrplan im System
Wenn es keine Zwischenfälle auf der Strecke gibt, fahren die Züge in den Niederlanden über ein automatisches Verkehrsleitsystem. Dazu werden auch die geänderten Fahrpläne aller Bahngesellschaften in das System eingepflegt.
An den zwölf Verkehrsleitstationen im ganzen Land und in der Betriebsleitzentrale der Bahn (Operationeel Controle Centrum Rail, OCCR) in Utrecht arbeiten die Zugführer weiterhin nach den Regeln für Öffentliche Gesundheit (Rijksinstituut voor Volksgezondheid en Milieu, RIVM). Dort überwachen sie den laufenden Zugverkehr und handeln bei Zwischenfällen manuell, um den Zugverkehr so reibungslos wie möglich zu gestalten.
Die Betriebsleitzentrale Infra (Operationeel Besturingscentrum Infra, OBI) von ProRail, zu der Spezialisten gehören, die sich mit Störungen auf der Strecke und im Tunnel befassen, arbeitet in zwei getrennten Gruppen in Utrecht und Amersfoort, um das Risiko zu vermeiden, die Kontinuität der Kontrolle zu gefährden, falls zu viele Spezialisten krank werden.
Auch die Vorfallmanager von ProRail arbeiten weiterhin nach den RIVM-Richtlinien. Sie ergreifen Maßnahmen bei Zwischenfällen auf der Strecke, wie z.B. Entgleisungen und Kollisionen, und sind für die Evakuierung von Fahrgästen in stehengebliebenen Zügen verantwortlich. Einige der Vorfallmanager sind auch Sonderermittler (buitengewoon opsporingsambtenaar, BOA), die Durchsetzungsmaßnahmen ausführen können, wie z.B. die Überprüfung der Einhaltung der Verkehrsregeln an Bahnübergängen.
Die Wartungsarbeiten an der Strecke gehen weiter
Kein Zug kann ohne Instandhaltung der Strecke fahren. Deshalb arbeiten auch die Eisenbahnunternehmen hart daran, dass Menschen mit einem wichtigen Beruf den Zug erreichen können und dass die Güterzüge weiterhin Supermärkte, Apotheken und Krankenhäuser beliefern können. Bei der Durchführung dieser Arbeit folgen die Auftragnehmer dem Protokoll "Sichere Zusammenarbeit" (Samen veilig doorwerken), das vom Ministerium für Infrastruktur und öffentliche Arbeiten und vom Ministerium für Inneres und Beziehungen des Königreichs verabschiedet wurde.
ProRail zieht derzeit eine Bilanz über die Auswirkungen der nationalen Ausdehnung der Maßnahmen auf die in der kommenden Zeit geplanten Arbeiten an den Eisenbahnen.
WKZ, Quelle ProRail
Mit freundlichen Gruessen
Wolfgang Kieslich
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Am
Dienstag, dem 24. März 2020, verließ eine Gruppe von sechs mit Spiritus
zur Desinfektionsherstellung beladenen Wagen das Anschlussgleis von der
Firma Ethanol Energy in Vrdy. Sie ging zu den Lagerhäusern von ČEPRO in
Šlapanov, wo sie dank ČD Cargo nach weniger als 16 Stunden ankam.
Wir haben bisher 720.000 Liter Alkohol transportiert, weil eine ähnliche Lieferung in der vergangenen Woche Vrdy verlassen hat.
Die von Rail&Sea in Kroatien eingesetzte ER 20-010 der Beacon Rail Leasing (BRLL) befindet sich aktuell zur Wartung bei der Dortmunder Eisenbahn (DE) in Dortmund. Die Überführung des Havaristen erfolgte u.a. als Wagenlok in einem Kreideschlammzug der Rail&Sea zwischen Kroatien und Schwerte.
Grund für unübliche Praxis ist die Ausbreitung des Coronavirus, die eine Reise des Technikers nach Kroatien verhinderte.