Kombiverkehr: Mertel in Ruhestand

Rainer Mertel (66), Leiter Marketing und in weiterer Position Geschäftsführer der KombiConsult GmbH, wird morgen seinen letzten Arbeitstag bei der Frankfurter Kombiverkehr KG haben. Er wird das Unternehmen nach mehr als 30 Jahren Zugehörigkeit verlassen und seinen wohlverdienten Ruhestand antreten. Rainer Mertel, unter vielen Branchenvertretern als versierter Kenner und Experte des Kombinierten Verkehrs sehr geschätzt, gibt damit nicht nur seine Position als Leiter Marketing auf, sondern auch die Geschäftsführung bei der auf seine Initiative gegründeten Tochtergesellschaft KombiConsult. „Mit Rainer Mertel verlieren nicht nur wir, sondern die ganze intermodale Branche einen Wegbereiter des Kombinierten Verkehrs. Zahlreiche Projekte, Meilensteine und auch Zukunftsideen sind eng mit seinem Namen verbunden. Mit seiner Tätigkeit und seinem Sinn für kreative, pragmatische Lösungsansätze hat er in all den Jahren immer wieder die Stellschrauben unseres Verkehrssektors in die richtige Richtung gedreht und so den umweltfreundlichen Intermodal-Verkehr als heute nicht mehr wegzudenkende Alternative zum Straßengüterverkehr mitetabliert. Dass er unserer Tochtergesellschaft KombiConsult auch nach seinem offiziellen Ausscheiden weiterhin beratend für bestimmte Projekte zur Verfügung steht, macht den Abschied etwas leichter“, betont Armin Riedl, Geschäftsführer der Kombiverkehr KG.

Rainer Mertel hat 1979 in Frankfurt am Main den Abschluss als Diplom-Volkswirt erlangt, für ihn die Grundlage für seinen stets ganzheitlichen Ansatz, alle Sachverhalte von mehreren Seiten zu betrachten und Zusammenhänge zu erkennen. Den Berufseinstieg fand er 1981 bei der Studiengesellschaft für den Kombinierten Verkehr, für die er bis 1988 tätig war. In dieser Zeit befasste er sich unter anderem mit Studien zum Energieeinsparungspotential für den Güterverkehr durch den Huckepackverkehr, zu Wechselbehältersystemen in Europa und zur verkehrspolitischen Bedeutung des kombinierten Verkehrs Schiene/Straße. 

Bei der Kombiverkehr KG wurde er am 1. Juli 1988 eingestellt. Von dieser Zeit an verantwortete er durchgängig bis heute den Bereich Marketing. Zu seinen Aufgabenschwerpunkten zählten Marktforschung und Marktbeobachtung, nationale und EU-weite Förderprojekte, Public Relations, die Zusammenarbeit mit internationalen Verbänden wie UIRR und Interunit sowie die Repräsentation des Unternehmens Kombiverkehr bei verschiedensten Anlässen. In den 1990er-Jahren lag der Fokus seiner Tätigkeiten in Zusammenarbeit mit anderen Fachabteilungen auf der betrieblichen und vertrieblichen Optimierung der intermodalen Leistungsangebote. Das erst kürzlich in Betrieb genommene Terminal MegaHub Hannover-Lehrte ist zurückzuführen auf das Projekt Technologie Plattform 2000+, an dem Rainer Mertel mitarbeitete. Zudem hatte er ebenso Anteil an der so genannten Brennerstrategie, deren Hauptaugenmerk auf der Umstellung von Einzelwagenverkehren auf Ganzzüge im Verkehr Deutschland – Italien lag. 

Nach dem langjährigen Aufbau eines einzigartigen Wissensschatzes zum Intermodalen Verkehr im Hause Kombiverkehr war die Folge die Gründung einer eigenen Gesellschaft mit exklusiven Beratungsleistungen für Logistikunternehmen, Verbände und Ministerien. Rainer Mertel bereitete diesen neuen Weg vor und gründete Ende des Jahres 2000 die Tochtergesellschaft KombiConsult mit, deren Geschäftsführer er bis heute blieb. Die Novellierung der Richtlinie zur Förderung von Umschlaganlagen des Kombinierten Verkehrs war das erste Projekt, mit dem die noch junge Beratungsfirma beauftragt wurde. Die Projekte BRAVO, SAIL und CREAM sind namhafte Großprojekte des Unternehmens der vergangenen Jahre, in denen allesamt der Kombinierte Verkehr auf den europäischen Korridoren analysiert und mit vielen technischen Errungenschaften und neuen Produktionsprozessen in sich verbessert wurde. Über Jahre hinweg begleiteten ihn die EU KV-Richtlinie 92/106 und die Themen Maße und Gewichte sowie Kabotage mit direktem Bezug zum nationalen und internationalen Kombinierten Verkehr. Auch auf diesen Fachgebieten ist Rainer Mertel einer der anerkanntesten Experten. Im zwanzigsten Jahr seines Wirkens bei der KombiConsult GmbH gibt er nun den Staffelstab weiter an Uwe Sondermann, den langjährigen Prokuristen und heutigen Geschäftsführer des Unternehmens, der gemeinsam mit Geschäftsführerkollege Christian Franz die Geschicke von KombiConsult leiten wird. „Ich bin Rainer Mertel sehr dankbar, dass er mich 2003 als ersten Mitarbeiter der KombiConsult nach Frankfurt geholt hat und habe in den gemeinsamen Jahren mit ihm viel gelernt, was ich heute an meine Mitarbeitenden und Kunden weitergeben möchte“, freut sich Uwe Sondermann.

Rainer Mertel war über lange Jahre hinweg Dozent an den Berufsakademien in Mannheim und Glauchau sowie Mitglied des UIRR Verwaltungsrates von 2018 bis 2020. In seiner Freizeit ist er begeisterter Rennradfahrer. 

BASF-Tankcontainer im Test

Die Eisenbahngesellschaft Ostfriesland-Oldenburg mbH (e.g.o.o.) und ihr Kunde Kombiverkehr aus Frankfurt/
Main erwarten für das Zugsystem Rhein-Ems-Express (REX) einen neuen Großauftrag. Ab Juli diesen Jahres
übernimmt die e.g.o.o. mit dem REX die regelmäßige Werksentsorgung von Salzsäure aus dem BASF Chemiewerk
Ludwigshafen. Für die Transporte werden neue Großraumtankcontainer von BASF eingesetzt. Ziel der
Fracht ist das Tanklager in Hamm/Westfalen.
Im Auftrag der Lanfer Logistik GmbH aus dem emsländischen Meppen wurde am vergangenen Donnerstag
(18. Juni) erfolgreich ein erster Probetransport eines extragroßen Chemie-Tankcontainers neuester Bauart
durchgeführt. Ziel war das im Aufbau befindliche neue Intermodalterminal im westfälischen Hamm. „Wir sind
unheimlich stolz, dass wir an dieser Testreihe teilnehmen dürfen und uns als Eisenbahn aktiv in der Supply
Chain einbringen können. Wir wissen um den hohen Qualitätsanspruch unserer Kunden und bauen auf eine
langfristige Zusammenarbeit auch über 2020 hinaus“, sagt Christian Stavermann, Prokurist der e.g.o.o..
Der REX verkehrt dreimal pro Woche auf der Relation Ludwigshafen – Hamm – Dörpen. Das Zugsystem wird von
der e.g.o.o. ausgeführt. Kombiverkehr ist für die Vermarktung zuständig. „Die e.g.o.o. richtet ihr Kerngeschäft
aktuell vermehrt auf das klassische Eisenbahnverkehrs-Geschäft aus, bringt aber auch eigene und innovative
Ideen mit in die Gespräche. So macht sich die e.g.o.o. fit für die Zukunft“, sagt Christian Stavermann.

Sgmns für Kombiverkehr

Die Kombiverkehr Deutsche Gesellschaft für kombinierten Güterverkehr GmbH & Co. KG hat 100 neue 52-Fuß-Containertragwagen (Sgmns) der Greenbrier-Europe-Sparte AstraRail in Arad in die Waggonflotte übernommen, die nun 362 eigene Wagen umfasst.

Bereits vor drei Jahren hat die Kombiverkehr KG die Entscheidung getroffen, mit Hilfe eines neu entwickelten und modernen Containertragwagens SGMNS in das Marktsegment der Tankcontainer mit einem Gesamtgewicht von bis zu 60 Tonnen bei 52-Fuß-Länge einzusteigen. Ein kurzer, gewichtsoptimierter Containertragwagen ergänzt nun die bestehende Wagenflotte des Unternehmens. Die letzten 20 von insgesamt 100 beschafften Wagen wurden erst kürzlich im Januar in die Flotte integriert.

151 018 bei Pottenbrunn (3.11.19)
Bereits am 03.11.2019 konnte Lokomotion 151 018 mit einem Überführungszug gesichtet werden.

Hannover – Verona verdichtet

Die Kombiverkehr KG erweitert das bestehende Leistungsangebot zwischen den Intermodal-Terminals in Hannover-Linden Hafen und Verona Quadrante Europa ab 13.02.2020 um eine zusätzliche Zugabfahrt auf fünf Rundläufe pro Woche.

Retrack statt CCW nach Wels

Die von der Kombiverkehr Deutsche Gesellschaft für kombinierten Güterverkehr GmbH & Co. KG betriebene Intermodalrelation Neuss-Hessentor – Wels – Wien Nordwest CCT hat einen neuen Traktionspartner. Die Retrack GmbH & Co. KG löste nach sechs Jahren per 01.01.2020 die Captrain Deutschland CargoWest GmbH (CCW) ab. Die Loks der Retrack laufen wie beim Vorgänger in Österreich unter EVU-Veraqntwortung der Raaberbahn Cargo GmbH.

193 828, Passau
Quelle: https://www.flickr.com/photos/manuel_schmid/49487733363/